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Gefaehrliche Spur

Gefaehrliche Spur

Titel: Gefaehrliche Spur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mara Laue
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ich beim ersten Mal mit einer Frau normale r weise auch. Aber Beltane-Kinder sind heilig. Jeder Mann ist stolz, wenn er in einer Beltane-Nacht eins zeugt, und jede Frau bringt ein solches Kind mit Freuden zur Welt. Ein Kondom an Beltane zu benutzen, dem Fruchtbarkeit s fest, kommt für Wicca einer Blasphemie recht nahe.“
    Sie schüttelte den Kopf. „Du hättest wirklich mit einer fremden Frau heute Nacht ein Kind gezeugt?“
    „ Ich hätte es Cernunnos überlassen zu entscheiden, ob er durch mich mit meiner Partnerin ein Kind zeugen will. Und wenn dem so gewesen wäre, wäre ich stolz gewesen, sein weltlicher Vater zu sein. Mit allen Konseque n zen.“
    Rya empfand auch das als den Teil einer ihr völlig fremden Welt. Die sie dennoch faszinierte. Weil Tom ein Teil davon war.
    „ Ich wusste mir nicht anders zu helfen, um herauszufinden, ob Aid for the Homeless was mit dem Verschwinden von Kirk zu tun hat“, entschuldigte sie sich noch einmal. „Immerhin ist er nicht der einzige Obdachlose, der ve r schwunden ist. Und jeder Verschwundene hat seinen Kumpeln erzählt, die Organisation hätte einen Job für ihn besorgt. Das ist doch seltsam, oder?“
    Sie sah ihn eindringlich an. Wusste er, wie hypnotisch und verlockend seine Augen wirkten? Feurige Tiefen, in denen man sich verlieren konnte.
    „ Es kann aber auch sein, dass Kirks Verschwinden überhaupt nichts damit zu tun hat, dass er obdachlos war. Oder nur indirekt.“
    Dieser Gedanke war ihr noch gar nicht gekommen, weil alles darauf hi n deutete, dass sein Verschwinden mit der Obdachlosenszene zu tun hatte. Verdammt! So eine Nachlässigkeit wäre ihr früher nicht passiert. Jason hatte recht mit seiner Einschätzung, dass sie noch nicht wieder voll einsatzfähig war.
    „ Was meinst du damit?“
    Tom wiegte den Kopf. „Die Straße bricht früher oder später die meisten Menschen. Irgendwann kommt für viele der Punkt, an dem auch die Moral den Bach runtergeht. Wenn dann zum Beispiel jemand kommt und einen Job als Drogenkurier anbietet oder was anderes Illegales, was man früher im alten Leben nicht mal mit der Kneifzange angefasst hätte, dann nehmen manche ihn ab einem gewissen Stadium an. Von Moral wird man nämlich weder satt noch bekommt man dafür ein Bett für den Winter. Es könnte sein, dass Ma r ty Kirk einen solchen Job angenommen hat. Egal , ob er in diesem hypothet i schen Fall noch lebt oder durch den Job umgekommen ist, sein Boss hat garantiert kein Interesse daran, dass seine Schwester ihn durch dich findet und wieder von der Straße wegholt. Menschen, die am Ende sind und für Geld alles tun, lassen sich nämlich sehr viel leichter manipulieren und ko n trollieren als Leute, die unabhängig sind und noch andere Optionen haben.“
    „ Du meinst, dass ein Drogenboss mit Kirks Verschwinden zu tun hat?“
    Tom zuckte mit den Schultern. „Das wäre eine Möglichkeit. Und es würde auch erklären, dass man dir einen Schlägertrupp auf den Hals geschickt hat. Falls Kirk tatsächlich für zwielichtige Gestalten arbeitet oder gearbeitet hat, haben die nicht das geringste Interesse daran, dass du ihn findest, weil du dadurch auch sie finden und ihnen auf die Schliche kommen würdest. Muss nicht unbedingt ein Drogenboss sein. Es gibt schließlich noch genug andere Möglichkeiten: Auftragsdiebstähle in Verbindung mit Hehlerei, Autoschieb e rei, Ausspionieren von Objekten für Einbrüche …“
    Sie nickte. Das klang plausibel und gab ihr eine Menge neuer Ansatzpunkte für ihre Ermittlungen.
    „ Es kann aber auch ganz harmlose Ursachen haben. Es ist nicht leicht, von der Straße ins Zivilleben zurückzukehren. Besonders nicht für jemanden, der inzwischen angefangen hat zu trinken oder Drogen zu nehmen. Und wenn so jemand dann die Chance vergeigt, die eine Organisation wie Aid for the Homeless ihm bietet, ist die Scham groß. Ich würde mich in so einem Fall ums Verrecken nie wieder in der Stadt blicken lassen, wo ich großspurig he r umgetönt habe, dass ich demnächst den Absprung in ein neues Leben scha f fe. Eingestehen zu müssen, dass ich es nicht geschafft und wieder mal versagt habe, wäre gar zu peinlich.“
    Sie strich ihm eine Haarsträhne aus der Stirn. „Aber du hast doch nicht ve r sagt, Tom. Und zumindest du könntest jederzeit in ein normales Leben z u rückkehren.“ Sie schüttelte den Kopf. „Ich verstehe nicht, warum du lieber auf der Straße bleibst.“
    Er imitierte ihre Geste. „Es ist Beltane, meine wunderbare Göttin. Hier

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