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Gefaehrliche Tiefen

Gefaehrliche Tiefen

Titel: Gefaehrliche Tiefen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pamela S. Beason
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Entscheidungsträger bei Key hatten Wichtigeres zu tun, als sich über die Probleme der Naturschutzbewegung in verschiedenen Teilen der Welt auf dem Laufenden zu halten.
    Â»Key meinte, das hier würde wie Urlaub.« Ihr fiel selbst auf, wie weinerlich das klang. Sie nahm noch einen Schluck von ihrem Bier. »Mist.«
    Â»Dann mach doch einfach einen Urlaub daraus.« Dan trank sein Bier aus, stellte die Flasche auf den Boden, hob die Arme über den Kopf und streckte sich. »Mann, fühlt sich das gut an, endlich mal wieder was Wichtiges zu tun.« Als er die Arme wieder herunternahm und Sams Gesichtsausdruck sah, fuhr er fort: »Jetzt schau doch nicht so besorgt. Es wird schon nichts passieren. Nichts fürchten die Einheimischen mehr als negative Schlagzeilen. Wir machen unsere Jobs, aber wir machen sie unauffällig, und in einer Woche sind wir wieder weg.«
    Für ihn war das vielleicht ein gangbarer Weg, aber Sam wurde nicht dafür bezahlt, sich unsichtbar zu machen. Sollte sie besser überwiegend über touristische Themen schreiben? Außerdem sagte Dan nicht ganz die Wahrheit. Es war bereits etwas passiert. »Was hast du über die Füllung deiner Druckluftflasche rausgefunden? Hat sie jemand manipuliert?«
    Er zuckte mit den Schultern. »Mit Sicherheit lässt sich das nicht sagen. Vielleicht war ein Autoauspuff zu nah am Ansaugloch des Kompressors, als die Flasche befüllt wurde.«
    Sam sah ihn skeptisch an.
    Â»Echt, das kann überall passieren, wenn die Leute nicht aufpassen. Der Kompressor wurde quasi nur noch von Bindedraht und Klebeband zusammengehalten. Die Fenster und Türen in dem Laden stehen die ganze Zeit offen, also sind die ganzen Abgase vom Parkplatz auch im Laden. Ob sie die Flasche bewusst manipuliert haben?« Wieder zuckte er mit den Schultern. »Ich bezweifle es. Schließlich war deine in Ordnung.«
    Gutes Argument. Andererseits trug ihre gesamte Ausrüstung die Aufschrift
Out There
, und sie hatte noch nie den Fuß auf ecuadorianischen Boden gesetzt, also hatten sie – um wen auch immer es sich bei diesen »sie« handelte – vielleicht nicht gewusst, wer sie war. Dan dagegen hatte hier schon häufiger Untersuchungen durchgeführt. Vielleicht wussten die Leute im Tauchershop, dass er für NPF arbeitete.
    Â»Ab jetzt überprüfen wir vorsichtshalber den O 2 -Anteil jeder Füllung«, schlug Dan vor.
    Klasse.
Vielleicht waren die Einheimischen darauf aus, sie umzubringen, vielleicht aber auch nicht. Paranoia im Paradies.
    Dan lächelte und stand auf.
    Â»Wieso lächelst du?« Kam da jetzt bei ihm so ein Macho-Kampfgeist auf? Freute er sich etwa darauf, sich mit dem Feind anzulegen? »Wir haben kein Boot. Wir können doch nicht von der Küste aus tauchen, oder?«
    Er schüttelte den Kopf. »Das ist ein ziemlich großes Gebiet, das wir untersuchen wollen.«
    Â»Was tun wir dann jetzt? Wir brechen die Untersuchung doch nicht ab, oder?« Das war das Letzte, was sie tun wollte; sie hatte noch nie einen Auftrag hingeschmissen.
    Â»Auf gar keinen Fall. Wir gehen jetzt zu Plan B über.« Dan lief zum Fenster und schob die Spitzengardine zur Seite. »Ich habe einen alten Freund von mir aufgesucht – Eduardo Duarte. Er ist Naturführer im Nationalpark. Auf dem Boot, dem er diese Woche zugeteilt ist, gibt es noch freie Kabinen, und er hat jetzt organisiert, dass wir mit ihm auf eine Sechs-Tage-Tour gehen können. Die anderen Gäste sind Amerikaner, wir sind Amerikaner – wir werden gar nicht auffallen. Der Kapitän ist auch Taucher und hat einen kleinen Kompressor an Bord. Er wird unsere Druckluftflaschen auffüllen, und Eduardo bringt uns zu den Gewässern, in denen wir tauchen wollen.«
    Sam schöpfte wieder Mut. Eine List. Verbündete. Eindeutig mehr ihr Stil als der Kampf Mann gegen Mann. Dan wusste offensichtlich wirklich, wie man hier unten am besten vorging.
    Er tippte mit dem Finger gegen das Fensterglas und deutete auf ein großes schlankes Fiberglasboot, das sanft zwischen kleineren Booten im Hafen schaukelte. »Das ist unsere Yacht,
Papagayo
. Siehst du – die holen bereits dein Kajak ein. Das ist doch okay so, Partnerin?«
    Dann war es also vorbei mit der korallenroten Wand, der Patchworkdecke und ihrem kleinen Computertisch. Vielleicht schlug ihnen an diesem Ort wirklich eine gewisse Ablehnung entgegen. Aber auf dem Boot hatten sie mit

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