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Gefaehrliche Tiefen

Gefaehrliche Tiefen

Titel: Gefaehrliche Tiefen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pamela S. Beason
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blauen Augen durchdringend ansah. »Was geschieht jetzt?«
    Ohne sie aus den Augen zu lassen, sagte Schwartz etwas auf Spanisch.
    Â»Ein Arzt, der … tote Menschen studiert, wird die Leiche anschauen«, stammelte Eduardo. »In Puerto Ayora. Er ist gerade auf dem Weg dorthin. Und dann wird die Leiche nach Hause geschickt.«
    In Puerto Ayora gab es einen Rechtsmediziner? Gut. Sie würde ihn morgen aufsuchen. Aber als Erstes würde sie zur Darwin Station fahren. Sie musste unbedingt mit jemandem reden, dessen Rat sie trauen konnte. Unter den Wissenschaftlern dort würde sich bestimmt jemand finden lassen, der englisch sprach und ebenfalls Umweltschützer war.
    Â»Und was ist mit mir?«, fragte sie Schwartz.
    Er antwortete auf Spanisch.
    Eduardo sah sie entschuldigend an. »Er fragt, was Sie mit der Sache zu tun haben.«
    Sam ordnete es als Fangfrage ein. »Daniel Kazaki war mein Kollege und mein Freund.« Sie starrte in Schwartz’ eiskalte Augen. »Und Sie haben meinen Pass.«
    Weitere spanische Sätze. »Der liegt sicher auf dem Polizeirevier in Puerto Ayora«, übersetzte Eduardo.
    Â»Wann bekomme ich ihn zurück?«
    Wieder übersetzte Eduardo: »Die Ermittlungen sind noch nicht abgeschlossen. Die nächsten drei Tage dürfen Sie nicht abreisen.«
    Ihr Tropenurlaub würde also weitergehen, ob ihr das nun gefiel oder nicht. Wäre es wohl besser, das Schiff zu verlassen und sich in Puerto Ayora ein Zimmer zu besorgen? Falls sie ein Zimmer fand. Ihr fiel wieder ein, wie man Dan und sie aus dem Hotel geworfen hatte, und das rief ihr ins Gedächtnis, dass sie Mrs Vintner, die Besitzerin, anrufen und ihr ein paar Fragen dazu stellen wollte.
    Â»Bin ich in Gefahr?«, fragte sie Schwartz.
    Â»Wieso sollten Sie in Gefahr sein?«, wiederholte Eduardo Schwartz’ spanische Antwort auf Englisch.
    War das das übliche Vorgehen der Bullen, jede Frage mit einer Gegenfrage zu beantworten? Ganz schön nervig. War die ecuadorianische
fiscalia
professionell genug und willens, die Wahrheit herauszufinden, oder hatten sie vor, diesen unangenehmen Zwischenfall unter den Teppich zu kehren?
    Auf einmal wurde ihr klar, dass Eduardo ihre Antworten gar nicht ins Spanische übersetzt hatte. Offensichtlich verstand Schwartz genügend Englisch und benötigte keine Übersetzung. Aber wieso redete er dann nicht mit ihr? Und wie viele Ecuadorianer betrachteten die NPF wohl als Feind? Selbst die Frau vom Konsulat hatte misstrauisch gefragt, was Dan und sie auf den Galapagosinseln vorgehabt hatten.
    Ihr fiel auf, dass sie ihre Hände knetete, also setzte sie sich wieder vor ihren Computer und legte sie auf den Tisch. Glücklicherweise zeigte der Laptop nur noch den Bildschirmschoner und nicht mehr das Foto von Dan.
    Endlich gab Schwartz es auf, sie zu mustern. Er wandte sich zu Eduardo um und fragte ihn etwas, worauf Eduardo auf Spanisch antwortete und zur Treppe deutete. Schwartz und der Marineoffizier folgten ihm nach draußen und warfen die Tür laut hinter sich zu.
    Nun war Dan also offiziell tot. Zitternd starrte sie auf die Tür, bis ihr Computer eine neu eingegangene Mail ankündigte. Sie kam aus dem Büro in Seattle und war eine Erinnerung an die für den Abend anberaumten Chats.
    Sie rief in Seattle an und fragte nach Mike Whitney, doch er war bereits gegangen. Man verband sie mit Tad Wyatt, dem Letzten, mit dem sie gerade reden wollte.
    Â»Ich kann die Chats nicht machen«, sagte sie, als sie ihn endlich am Apparat hatte.
    Â»Wieso? Sind Sie auf einmal erblindet?«
    Â»Natürlich nicht.«
    Â»Können Sie tippen?«
    Offensichtlich ließ er ihr keine Möglichkeit, ihm die Nachricht schonend beizubringen. »Dan Kazaki ist tot.«
    Â»Wie bitte?«
    Â»Zwingen Sie mich nicht, es zu wiederholen.«
    Â»Er ist gestorben, gerade eben erst?«
    Â»Eigentlich schon gestern, aber es wurde eben erst bestätigt.«
    Â»Sie sitzen seit zwei Tagen auf dieser Geschichte? Wieso haben Sie nicht sofort angerufen? Wieso haben Sie in Ihren Berichten nichts davon erwähnt?«
    Als ob er das Recht hätte, es als Erster zu erfahren! Sie versuchte, sich ihre Wut nicht anmerken zu lassen. »Seine Leiche ist gerade erst gefunden worden.«
    Einen Moment herrschte Stille in der Leitung, dann sagte Wyatt: »In einer halben Stunde brauchen wir online das Wer-Was-Wo-Wann.«
    Â»Das habe ich nicht.«
    Â»Wo hat man die

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