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Gefaehrliche Verlockung (Gesamtausgabe)

Gefaehrliche Verlockung (Gesamtausgabe)

Titel: Gefaehrliche Verlockung (Gesamtausgabe) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katelyn Faith
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Fenster, nachdem ich das Licht in der Küche ausgeschaltet habe, und beobachte den Wagen. Sylvias Haarmähne taucht unten auf der Straße auf und ich rechne damit, dass das Auto gleich mit quietschenden Reifen davon brausen wird, wie in einem Fernsehfilm.
    Mein Mund klappt auf, als Sylvia an die Fensterscheibe klopft, als sei es ganz normal, am späten Abend zu einem parkenden Auto zu gehen und den Fahrer aufzuschrecken. Sie redet mit jemandem.
    Ich drehe mich um, leere das Weinglas und setze mich an den Tisch zurück. Minuten später höre ich die Wohnungstür.
    „Ich hab hier jemanden mitgebracht“, ruft Sylvia aus dem Flur, und ich setze mich alarmiert auf. Wie bitte? Sie hat nicht wirklich einen wildfremden Typen von der Straße ... Oh. Mein. Gott!
    „Hi, Emma.“
    Orlandos Lächeln wirkt etwas verkniffen, als er unsere kleine Küche betritt. Ich ziehe scharf die Luft durch die Zähne ein, meine Hände werden feucht.
    „Was um alles in der Welt tust du hier?“
    „Ah, ihr kennt euch wirklich. Dann ist ja gut“, sagt Sylvia und bleibt mit verschränkten Armen in der Tür stehen. Dann ist ja gut ? Gar nichts ist gut!
    Warum steht er den ganzen Abend über vor meiner Wohnung und beobachtet mich? Verfluchter Mist.
    „Was soll das, Orlando? Hat Jason dir befohlen, mich zu beschatten, während er in Mailand ist?“
    Zwei seltsame Gefühle toben in mir, die so gar nicht zueinander passen wollen. Ich bin sauer über die Bevormundung und Kontrolle, sauer über das Misstrauen, das Jason offensichtlich mir gegenüber hegt, gleichzeitig klopft mein Herz schneller und mein Bauch suggeriert mir, dass ich es mag. Dass es mir gefällt, dass Jason sich um mich sorgt und kümmert, auch wenn er nicht da ist. Offenbar beherrsche ich seine Gedanken; er denkt an mich, und das ist mehr, als ich je gehofft hätte.
    „Jason hat mir aufgetragen, auf dich aufzupassen. Er hat gesagt, du hast Drohbriefe bekommen.“
    Ich stöhne entsetzt auf.
    „Spinnt der? Das ist doch kein Grund, mich beschatten zu lassen“, schnaufe ich, zeige aber trotzdem auf den Stuhl mir gegenüber. Ich muss ja nicht gleich die guten Manieren vergessen, auch wenn ich sauer bin. Stinksauer, um genau zu sein.
    „Du hast mir einen verdammten Schock eingejagt, Orlando! Ich komme mir vor wie das Opfer in einem Krimi, von allen beobachtet und verfolgt, aber keine Ahnung davon.“
    Sylvia betrachtet Orlando mit unverhohlenem Interesse, und er erwidert ihren Blick mit einem entzückend breiten Lächeln.
    Oh nein! Lass die Finger von dem Jungen !
    Zwischen den beiden fliegt beinahe spürbare Energie hin und her, durch unsere kleine Küche. Und mir ist klar, dass Orlando Sylvias Helferinstinkt perfekt befriedigen würde, abgesehen von der Tatsache, dass er gut sechs oder sogar acht Jahre jünger sein dürfte als wir!
    Klar, er sieht gut aus und ich kenne Sylvias Beuteschema, aber der Gedanke erschreckt mich.
    „Möchtest du was trinken?“, frage ich schroff und werfe meiner besten Freundin einen missbilligenden Blick zu, den sie mit grinsendem Achselzucken beantwortet. Als ob ich ihr jemals eine Flause aus dem Kopf treiben könnte, wenn die sich erst mal eingenistet hat ...
    „Sei nicht sauer, Emma. Jason hat sich Sorgen gemacht, weil er ein paar Tage nicht da ist und hat mich gebeten, ein Auge auf dich zu haben. Er möchte nicht, dass dir etwas passiert.“
    Ist es wirklich Sorge, oder ist er womöglich eifersüchtig und will wissen, ob ich während seiner Abwesenheit mit einem anderen ...? Mein Herz flattert heftig bei dem Gedanken. Jason Hall und Eifersucht, das passt so gut zusammen wie saurer Weißwein und Schokolade. Nein, das kann ich mir nicht vorstellen.
    „Warum hat er Angst? Was ist eigentlich los mit ihm? Langsam kommt er mir vor wie ein Verbrecher mit düsterer Vergangenheit.“
    „Wolltest du die ganze Nacht in dem Auto verbringen oder was?“
    Er hebt die Schultern.
    „Klar. Hab ich gestern ...“
    Als er meine Augen sieht, verstummt er und senkt den Blick, nicht ohne dabei zu grinsen. Gut so. Offenbar bin ich wenigstens noch in der Lage, meine berüchtigten Blitze abzufeuern und verständlich zu machen, dass ich sauer bin. Wirklich stinksauer!
    Sylvia stellt ihm ungebeten eine Dose Pepsi vor die Nase und hockt sich auf die Arbeitsplatte unserer Küche. Aus dieser erhöhten Position beobachtet sie uns neugierig, ich kann förmlich sehen, wie ihr Gehirn hinter der hohen Stirn arbeitet.
    „Du bist also Jasons Fahrer“, stellt sie dann fest,

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