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Gefaehrliche Verlockung (Gesamtausgabe)

Gefaehrliche Verlockung (Gesamtausgabe)

Titel: Gefaehrliche Verlockung (Gesamtausgabe) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katelyn Faith
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nicht?“
    „Ich ... nein, ich weiß nicht ... ich habe ihn so schnell nicht erkannt“, sage ich schnell und spüre, dass ich knallrot anlaufe. Heiliger Mist, hoffentlich merkt er nicht, dass ich gerade gegen das achte Gebot verstoße.
    „Reverend Morris sagte, er hat dich gestern mit ihm wegfahren sehen.“
    Ich schnappe nach Luft. Für wen hält er sich? Für meinen Vater?
    „Ich habe gesagt, dass ich so schnell nicht erkennen konnte, um wen es sich handelt. Vielleicht war es ein Freund von mir. Es ist ja nicht verboten, mit jemandem befreundet zu sein, oder?“
    Ich versuche, seinem bohrenden Blick standzuhalten, was nicht einfach ist.
    Reverend Clawson nickt stumm und geht mit großen Schritten zur Tür. Dort bleibt er stehen und dreht sich zu mir um.
    „Sei vorsichtig, Emma“, sagt er schlicht und lässt mich im Büro allein, ohne die Tür wieder zu schließen.
    Ich kann meinen Puls in den Schläfen spüren. Was zum Teufel ist hier los?
    Ich nehme das Handy aus meiner Handtasche und wähle Jasons Nummer, erreiche aber nur die Mailbox. Ein Blick auf die Uhr zeigt mir, dass ich noch drei Stunden ausharren muss, bevor ich das Büro verlassen kann. Außerdem liegt auf meinem Schreibtisch noch ein riesiger Stapel mit Papieren, die ich durcharbeiten muss. Vorbereitungen für das Gemeindefest. Seufzend mache ich mich an die Arbeit, nicht ohne ständig auf meinen Blackberry zu schielen. Ich erwarte einen Anruf.

14
    Genervt hocke ich am Abend in der Bar Soho in der Old Compton Street, weil die nah an unserer U-Bahn-Station Leicester Square liegt, und warte auf Sylvia. Ich weiß, dass sie Frühschicht und wahrscheinlich die Zeit vergessen hat, aber wir waren hier verabredet und wollten danach noch ins Kino.
    Im Gegensatz zu mir geht Sylvia gern aus, flirtet, trinkt und tut alles, was junge Frauen sonst so tun, wenn sie Single sind. Nur ich nicht. Weil ich es liebe, Single zu sein. Weil ich froh bin, mir all die Turbulenzen, den Herzschmerz, den Nerv sparen zu können. Ich war noch nie wirklich verliebt, und das hat mir eine Menge Kummer erspart. Wenn ich von der Schwärmerei für Jason absehe, die so unglücklich verlaufen ist. Heute habe ich Kummer. Es ist kein Liebeskummer, weil ich Jason natürlich nicht liebe, aber ich bin enttäuscht und verletzt. Er hat mit mir geschlafen und mich abserviert wie ein benutztes Möbelteil. Trotz aller Wut weiß ich, dass ich sofort wieder auf ihn reinfallen würde, wenn er mich noch wollte. Und die Tatsache, dass er heute Nachmittag vor meinem Büro war deute ich als Zeichen für sein weiteres Interesse. Ich muss nur mein Herz verschließen und versuchen, ihn nicht hineinzulassen. Die Erinnerung an den Sex mit ihm jagt mir ständige Schauer durch den Körper, den ganzen Tag schon spüre ich eine quälende Feuchtigkeit zwischen den Schenkeln, sodass ich mir vorkomme wie eine läufige Hündin. Entsetzlich! Was hat er nur aus mir gemacht?
    Ich habe einen Tisch in der Ecke ausgewählt, von dem aus ich die ganze Bar im Blick habe und trotzdem nicht wie auf einem Präsentierteller sitze. Mein Blackberry liegt vor mir auf dem Tisch. Leider bleibt er schwarz und stumm, egal wie oft ich darauf herumdrücke, um das Display wieder zum Leben zu erwecken. Das Pint, an dem ich mich festhalte, ist fast leer.
    Endlich taucht Sylvias dunkle Mähne in der Tür auf, ich winke ihr mit gequältem Gesichtsausdruck zu. Soll sie ruhig sehen, dass ich schon seit einer halben Stunde auf sie warte.
    „Hey! Bin ich zu spät? Sorry!“
    Sie drückt mir zwei Küsse auf die Wange, ihre Lippen sind kühl von der Abendluft. Der Frühling hat sich noch nicht wirklich seinen Platz erkämpft, die Nächte sind herbstlich frisch. Trotzdem bin ich die einzige Frau in dieser Bar, die eine lange Hose und Strümpfe trägt, alle anderen sind in kurzen Kleidchen oder Röcken und hochhackigen Sandalen unterwegs. Auch Sylvia. Offenbar hat sie andere Pläne als ich.
    „Wollten wir nicht noch ins Kino?“
    „Kino ... es ist Wochenende, Schatz. Da wollen wir feiern ! Ich hab zwei Tage frei und werde die garantiert nicht allein auf dem Sofa verbringen.“
    Sie wedelt mit der Hand, um die Aufmerksamkeit der blasierten Kellnerin zu erregen.
    „Was trinkst du da? Bier?“
    Kopfschüttelnd mustert sie mich von der Seite und schlägt die langen Beine übereinander, bevor sie ihren Stuhl so zurechtschiebt, dass man diese auch gut erkennen kann von der Bar am Ende des Raumes aus.
    „Zwei Perfect Manhattan.“
    „Spinnst du?

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