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Gefaehrliche Verstrickung

Gefaehrliche Verstrickung

Titel: Gefaehrliche Verstrickung Kostenlos Bücher Online Lesen
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fliegen morgen nach New York.« Philip nahm das Telefon mit ans Fenster und sah hinaus. Über Paris ging ein nasskalter Graupelschauer nieder, der Himmel war grau verhangen. Philip wünschte, er hätte Adrianne nicht allein gehen lassen.
    »Verflucht nett von Ihnen, sich zu melden.«
    Philip ließ Spencers Sarkasmus ungerührt über sich ergehen. »In den Flitterwochen, denke ich, hat ein Mann das Anrecht auf ein gewisses Maß an Privatleben.«
    »Was das betrifft...«, brummelte Spencer und kaute an seiner Pfeife. »Herzlichen Glückwunsch.«
    »Danke.«
    »Sie hätten mich ja in Ihre Pläne einweihen können.«
    »Nun, es war - sozusagen - eine Blitzhochzeit. Was aber nicht heißen soll, dass Sie um ein Geschenk herumkommen, alter Freund. Etwas Geschmackvolles, kann ruhig teuer sein.«
    »Wenn ich von einem Vermerk in Ihrer Personalakte Abstand nehme, ist dies Geschenk genug. Ohne Erlaubnis hinter meinem Rücken einfach in ein gottverlassenes Königreich abdampfen und uns hier bis zum Hals in diesem verfluchten Fall stecken lassen.«
    »Die Liebe geht seltsame Wege und zwingt einen Mann bisweilen, seltsame Dinge zu tun, Stuart. Ich nehme an, Sie erinnern sich noch daran. Und was den Fall betrifft«, fuhr er fort, während Spencer sich missbilligend räusperte. »Ich habe ihn nicht völlig vernachlässigt. Wie ich aus sicherer Quelle erfahren habe, hat sich unser Mann tatsächlich zurückgezogen. Ist momentan sozusagen von der Bildfläche verschwunden.«
    »Verflixt und zugenäht.«
    »Ja, ganz Ihrer Meinung. Aber vielleicht kann ich Sie dafür anderweitig entschädigen.«
    »Wie?«
    »Sie erinnern sich sicherlich an den Rubens, der vor ungefähr vier Jahren aus Van Wyes' Sammlung verschwunden ist.«
    »Vor dreieinhalb Jahren, um genau zu sein - ein Rubens, nebst zwei Corots, einem Wyeth und einer Tuschezeichnung von Beardsley.«
    »Sie haben ein phänomenales Gedächtnis, Captain, das muss der Neid Ihnen lassen. Es ist der Rubens, bei dem ich Ihnen behilflich sein könnte.«
    »Inwiefern?«
    »Ich habe da eine heiße Spur.« Philip lächelte bei dem Gedanken daran, wie der Lichtstrahl seiner Taschenlampe in Abdus Schatzkammer über das Gemälde geglitten war. Ja, es gab viele Wege, sich zu rächen. »Es ist gut möglich, dass uns der Rubens auch zu den anderen gestohlenen Bildern führt.«
    »Ich erwarte Sie morgen in London, zu einem ausführlichen Report.«
    »Tut mir schrecklich leid, aber ich habe schon eine Verabredung für morgen. Aber...«, beeilte er sich anzufügen, bevor Spencer losbrüllen konnte, »ich bin gerne bereit, Ihnen in wenigen Tagen alles persönlich zu erzählen, was ich weiß, und das ist eine ganze Menge. Vorausgesetzt, wir kommen zu einer Einigung.«
    »Was für eine Einigung, zum Teufel? Wenn Sie Informationen über ein gestohlenes Gemälde besitzen, so ist es Ihre verdammte Pflicht, mich darüber in Kenntnis zu setzen.«
    Philip hörte die Tür aufgehen. Sein Lächeln wurde noch breiter, als er Adrianne hereinkommen sah. Ihr Haar war naß vom Schneeregen. Im Moment bereitete es ihm schon ein ungeheures Vergnügen, ihr nur beim Ausziehen ihrer Handschuhe zuzusehen.
    »Captain, ich weiß genau über meine Pflichten Bescheid. Sehr genau.« Er schlang einen Arm um Adriannes Taille und küsste sie auf die Stirn. »Wir werden einen langen, gemütlichen Plausch machen. Richten Sie es so ein, dass wir uns in New York treffen. Ich möchte Ihnen gerne meine Frau vorstellen.«
    Er legte auf, um Adrianne richtig zu küssen. »Du bist ja total durchgefroren.«
    »War das dein Captain Spencer?«
    »Er hat uns seine Glückwünsche übermittelt.«
    »Aber sicher doch!« Sie stellte eine Einkaufstüte ab. »Ist er sehr sauer?«
    »Und wie. Aber ich habe etwas, das ihn aufheitern wird. Hast du mir was Hübsches mitgebracht?«
    »Ja, habe ich. Dieser Hermes-Schal ist für Celeste, und das ist für dich.« Sie zog einen Kaschmirpullover aus der Tüte, der dieselbe Farbe hatte wie seine Augen. »Du hast für Paris nichts Warmes eingepackt. Ich fürchte, du hast Dutzende von der Sorte daheim im Schrank liegen.«
    Vielleicht war es dumm, so gerührt zu sein, aber er war es nun mal. »Aber keinen von dir. Durfte ich deshalb nicht mitkommen?«
    »Nein.« Sie zupfte ihm den Kragen zurecht, nachdem er den Pullover angezogen hatte. »Ich muss te nur einmal eine Weile allein sein, um in aller Ruhe nachzudenken. Übrigens habe ich mich bei Celeste gemeldet. Alles ist in mein Aparte- ment geliefert worden. Sie hat die

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