Gefaehrliche Verstrickung
gewesen.«
»Oh, da möchte ich aber Zweifel anmelden. Ich glaube nicht, dass du es ohne mich geschafft hättest«, erklärte er. »Aber wenn du dich in dem Glauben besser fühlst, nun gut.«
»Ich weiß genau, was...« Sie hielt inne. »Ach, vergiß es. Ich wollte dir einfach nur für alles danken.«
»Bevor du mich aus deinem Leben komplimentierst?«
»Bevor wir beide wieder zu unserem eigenen Leben zurückkehren«, korrigierte sie ihn. »Willst du mich ärgern?«
»Aber keineswegs. Ich versuche nur herauszufinden, was du wirklich willst. Bist du mit deinen Danksagungen am Ende?«
»Ja.« Sie drehte sich weg und stieß mit dem Fuß eine zerbrochene Vase beiseite. »So weit schon.«
»Nun, du hättest deinen Dank vielleicht ein wenig inbrünstiger vortragen können, aber ich muss mich wohl damit zufriedengeben. Und jetzt möchtest du, falls ich dich richtig verstanden habe, dass ich aus deinem Leben verschwinde.«
»Ich möchte, dass du das tust, was für uns beide am besten ist.«
»Wenn das so ist.« Als er seine Hände nach ihr ausstreckte, wich sie zurück.
»Es ist vorbei, Philip. Ich habe ganz bestimmte Pläne, und die will ich auf alle Fälle in die Tat umsetzen. Die Klinik, meinen Rückzug aus dem Geschäft, mein - gesellschaftliches Leben.«
Er be schloss , dass er noch einen Tag oder zwei warten konnte, um ihr zu sagen, dass sie für Interpol arbeiten würde. Dann würde er sie auch wissen lassen, dass auf Abdu noch einige unangenehme Fragen warteten, die den Besitz eines gestohlenen Gemäldes betrafen. Doch vorher hatten sie noch andere Dinge zu besprechen, wichtige, persönliche Dinge.
»Und bei all dem hast du keine Verwendung für einen Ehemann?«
»Die Hochzeit war ein notwendiger Teil das Plans.« Das zu regeln, sollte eine Kleinigkeit sein, dachte sie, während sie sich zu ihm umwandte. Etwas, worüber sie beide noch einmal herzlich lachen mochten, bevor sie wieder getrennte Wege gingen. »Es mag vielleicht ein wenig unangenehm werden, dies der Presse und den wohlmeinenden Freunden zu erklären, aber zwischen uns beiden kann die Angelegenheit doch ganz einfach geregelt werden. Es gibt keinen Grund, warum sich einer von uns gebunden fühlen sollte, nur wegen eines...«
»Versprechens?« beendete er ihren Satz. »Es ging dabei doch um eine ganze Reihe von Versprechen, wenn ich mich nicht täusche.«
»Nun, mach es doch nicht so kompliziert.«
»Also gut. Bis jetzt haben wir das Spiel nach deinen Regeln gespielt. Und so werden wir es auch beenden. Was muss ich tun?«
Ihr Mund wurde plötzlich trocken. Bevor sie ihm antwortete, nahm sie einen tiefen Schluck von seinem Brandy. »Es ist ganz einfach. Du muss t nur dreimal ich verstoße dich sagen.«
»Das ist alles? Ich muss dabei nicht bei Vollmond auf einem Bein stehen?«
Adrianne stellte das Glas so heftig ab, dass es klirrte.
»Ich finde das nicht lustig.«
»Nein, du hast recht. Es ist absolut lächerlich.« Er nahm ihre Hand, wobei sich seine Finger fest um die ihren schlössen, damit sie ihm nicht wieder entkam. Chancen auszurechnen, darin war er geübt, doch diesmal war er sich nicht sicher, ob er nicht den kürzeren ziehen würde. »Ich verstoße dich«, sagte er, beugte sich zu ihr hinunter und hauchte ihr-einen Kuss auf den Mund. Ihre Lippen zitterten. Ihre Finger verkrampfen sich. »Ich verstoße dich.« Mit seiner freien Hand zog er sie noch enger an sich heran und küsste sie härter. »Ich...«
»Nein!« Adrianne schlang ihre Arme um seinen Hals und fluchte: »Nein, verdammt noch mal.«
Die Erleichterung ließ seine Knie weich werden. Für einen Moment, einen kurzen Moment, vergrub er sein Gesicht in ihrem Haar. »Du hast mich unterbrochen, Addy. Jetzt muss ich wieder ganz von vorne anfangen. Aber erst in fünfzig Jahren.«
»Philip...«
»Jetzt bin ich dran.« Er schob sie von sich weg, so dass er ihr Gesicht sehen konnte. Es war wieder kalkweiß geworden. Sehr gut. Er hatte gehofft, dass sie sich zu Tode erschrecken würde. »Wir sind verheiratet, da beißt die Maus keinen Faden ab. Wenn du willst, können wir hier oder in London noch eine Zeremonie veranstalten, eine, wozu man Anwälte braucht und einen Haufen Geld.«
»Ich habe nie gesagt, dass ...«
»Zu spät.« Er knabberte an ihrer Unterlippe. »Du hast deine Chance verwirkt.«
Sie schloss die Augen. »Ich wüsste nicht, warum.«
»Doch, doch, das weißt du genau. Sag es laut, Addy. Deine Zunge wird dabei schon nicht abbrechen.« Als sie versuchte, sich
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