Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Gefaehrliche Verstrickung

Gefaehrliche Verstrickung

Titel: Gefaehrliche Verstrickung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: authors_sort
Vom Netzwerk:
habe ich, wie Sie richtig sagten, aus Liebe getroffen.« Über dem Tisch streifte sie Abdu mit ihrem Blick und sah ihm fest in die Augen. »Wenn eine Frau liebt, gibt es beinahe nichts, das'sie nicht tun würde.«
    »Hollywoods Verlust ist offensichtlich Jaquirs Gewinn. Es gibt eine Menge Spekulationen darüber, ob Sie heute abend das berühmte Kollier Sonne und Mond tragen werden. Es wird als eines der kostbarsten Schmuckstücke der Welt bezeichnet. Wie bei allen berühmten Juwelen ranken sich auch um Sonne und Mond Legenden, Geheimnisse und Romanzen, und die Leute hier können es kaum erwarten, dieses einzigartige Kollier zu sehen. Werden Sie es tragen?«
    »Sonne und Mond ist das Hochzeitsgeschenk meines Gemahls. In Jaquir wird dieses als Brautpreis angesehen, eine Art Mitgift im umgekehrten Sinne. Das Kollier ist nach Adrianne das wertvollste Geschenk, das mir mein Gemahl gemacht hat.« Wieder warf sie Abdu einen herausfordernden Blick zu. »Ich bin stolz, es tragen zu dürfen.«
    »Ich glaube, heute abend wird es keine Frau auf der Welt geben, die Sie nicht beneidet, Hoheit.«
    Phoebe lächelte, immer noch heimlich die Hand ihrer Tochter haltend. »Ich kann nur wiederholen, dass ich mich auf den heutigen Abend freue wie schon lange nicht mehr. Es wird ein wunderbares Fest werden.« Noch einmal sah sie Abdu in die Augen. »Inshallah.«
    Wie Phoebe erwartet hatte, wurden sie von zwei Leibwächtern und einem Fahrer begleitet, als sie das Hotel verließen. Sie war wie berauscht von ihrem ersten Sieg. An der Rezeption hatte sie sich ihren Paß aushändigen lassen, in dem Adrianne als mitreisendes Kind eingetragen war. Die Leib-
    Wächter hatten unterdessen arglos miteinander geplaudert, offenbar in der Annahme, sie würde sich nach irgendwelchen banalen Dienstleistungen erkundigen, und bemerkten nicht, wie der Empfangschef aus dem Büro zurückkehrte und ihr das in Leder gebundene Dokument aushändigte. Sie hätte vor Freude heulen können... und vor Stolz, doch sie nahm sich zusammen und ließ sich nichts anmerken. Sie hatte noch keinen realen Plan, nur eine zielstrebige, wenn auch riskante Absicht vor Augen. Neben ihr in der Limousine platzte Adrianne beinahe vor Aufregung. Sie waren wirklich in Paris und hatten etliche Stunden zur freien Verfügung, bevor sie wieder im Hotel sein muss ten. Sie wollten auf den Eiffelturm fahren, ein Cafe besuchen und der Musik der Stadt lauschen, die bisher nur in ihrer Vorstellung existiert hatte.
    »Wir gehen ein wenig einkaufen.« Phoebes Mund war so trocken, dass ihre Zunge am Gaumen klebte. »Schau, dort sind Chanel und Dior. Warte nur, bis du all die wunderschönen Kleider siehst, Addy. Die Farben. Die Stoffe. Aber du muss t immer ganz in meiner Nähe bleiben, hörst du, ganz dicht bei mir. Ich möchte dich nicht verlieren. Geh nicht zu weit weg. Versprich mir das.«
    »Nein, mach' ich nicht.« Adrianne fühlte, wie sich ihre Nerven anspannten. Wenn ihre Mutter so mit ihr sprach - sehr schnell, sich ihre Worte beinahe überschlugen -, dann fiel sie kurz darauf stets in eine Depression. Dann wurde sie sehr still, zog sich ganz in sich zurück und nahm von niemandem mehr Notiz, was Adrianne stets ängstigte. In Erwartung dessen, was nun geschehen würde, plauderte Adrianne unentwegt weiter und wich keinen Zentimeter von Phoebes Seite, als sie von den Leibwächtern in die exklusivste Boutique Europas begleitet wurden.
    Das war wieder ein neuer Traum, anders als Paris bei Sonnenuntergang. Die Salons waren hell erleuchtet, ausgestattet mit vergoldeten Tischchen und samtbezogenen Sesseln. Sie wurden mit einer Ehrerbietung von einem Raum in den anderen geführt, die Adrianne in ihrem Land noch nie zuteil geworden war. Sie wurde von eleganten Damen verwöhnt, die ihr Tee und Limonade und kleine, süße Kekse anboten, während Modelle mit schlanken Gliedern und zerbrechlich wirkenden Körpern die neuesten Kreationen vorführten.
    Phoebe orderte überschwänglich Dutzende von Cocktailkleidern mit dünnen Trägern und Perlenstickereien, schmale Kostüme aus Wildseide und Leinen. Wenn ihr Plan gelang, würde sie nie auch nur ein einziges Teil dieser Kollektion tragen, die sie gerade so unbekümmert bestellte. Für sie bedeutete dies eine Art von Gerechtigkeit, die kleinste und süßeste Rache. Sie schwebte von Salon zu Salon, belud ihre schweigsamen Leibwächter mit Schachteln und Tüten.
    »Vor dem Lunch gehen wir noch in den Louvre«, sagte sie zu Adrianne, als sie wieder die Limousine

Weitere Kostenlose Bücher