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Gefaehrliche Versuchung

Gefaehrliche Versuchung

Titel: Gefaehrliche Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Dreyer
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hierher«, sagte er. »Dann teilt euch auf. Die Hälfte von euch bezieht Stellung auf der Galerie. Wir brauchen eine Verteidigungsstellung, wenn sie hier eindringen.«
    »Oh, sie werden eindringen«, sagte Thrasher und hüpfte nervös von einem Fuß auf den anderen. »Eine üble Bande. Sie sind die Geißel der Seven Dials. «
    Harry sah, wie Schroeder Kate ein Gewehr reichen wollte, und ging dazwischen. »Nein«, sagte er, »es geht einzig und allein darum, dass du in Sicherheit bist«, erklärte er Kate. »Frank, bringen Sie Ihre Durchlaucht an einen sicheren Ort. In den Weinkeller.« Er wies zur Westtür. »Da unten.«
    »Warum ich?«, protestierte der große rothaarige Mann und machte einen Schritt zurück. »Sie hat mich mit einer Hutnadel gestochen.«
    Kate wand sich in Harrys Griff. »Wage es ja nicht!«
    »Streite dich nicht mit mir«, knurrte Harry. »Bewege dich.«
    »Nein!«, schrie sie. Während Kate sich zur Wehr setzte, klang ihre Stimme merkwürdig dünn. »Ich kann hier helfen!«
    Harry schob sie zu Frank hinüber, der sie festhielt. »Wir haben keine Zeit für Diskussionen, Kate. Sie sind hinter dir her.«
    Warum, zur Hölle, hatte er Schuldgefühle? Er musste so handeln. Es würde unangenehm für sie werden, aber zumindest würde sie überleben, verdammt.
    Sie wandte sich ihren Bediensteten zu und suchte offenbar nach Hilfe.
    »Gehen Sie mit dem Mann, Lady Kate«, sagte Finney und sah noch gequälter aus als Kate. »Wir werden Sie holen, sobald das hier erledigt ist, damit wir zu Lady Bea können.«
    Der Rest der Dienerschaft rührte sich nicht.
    Ein eigentümliches Schluchzen entrang sich ihr. »Sie sind gefeuert, Finney.«
    Er blieb reglos stehen. »Ja, Ma’am.«
    Der Verrat durch ihre Angestellten schien ihren Widerstand zu brechen. Als Frank sie abführte, wirkte sie so verloren wie ein Kind, das verlassen worden war. Gott , dachte Harry. Er konnte es kaum erwarten, all das hinter sich zu lassen.
    »Nimm eine Laterne mit, Frank!«, rief er.
    Harry bemühte sich, das zögerliche Schlurfen von Kates langsam verhallenden Schritten nicht zu beachten, und schnappte sich eine Waffe. »Zu mir!«, brüllte er seinen Männern zu.
    Sie hatten sich gerade um ihn versammelt, als eine Fensterscheibe zerbarst. Alle wirbelten herum und sahen, wie eine Laterne auf dem Steinboden des großen Saals zersplitterte und Öl vergoss, das lichterloh brannte.
    »Wir hätten es Ihnen wahrscheinlich sagen sollen«, erklärte Finney, während er mit den anderen in den großen Saal rannte. »Billy hat eine Vorliebe für Feuer.«
    Es war ihnen gerade gelungen, die Flammen auszutreten, als ein weiteres Fenster zersprang und das Gleiche noch einmal geschah. In Rot und Orange flackerte das Licht an den hohen Wänden und erhellte die Nacht. Mit einem Fauchen entflammte der Wandteppich zur Linken des großen Kamins.
    »Reißt den Teppich herunter und steckt ihn in den Kamin«, wies Harry knapp an. »Der Raum ist aus Stein. Das Feuer kann uns nichts anhaben. Die Pistolen und Gewehre da draußen schon. Sucht euch ein Fenster. Ich gehe auf die Galerie. Die Hälfte von euch kommt mit mir.«
    Harry hatte sich gerade zur Treppe umgedreht, als er Finney bemerkte, der vor Thrasher auf dem Boden kniete und die Hände auf die Arme des Jungen gelegt hatte.
    »Komm schon, Kleiner. Ihre Durchlaucht braucht deine Hilfe.«
    Die Augen weit aufgerissen und glasig, schien Thrasher den Blick nicht von den Flammen abwenden zu können, die keine fünf Meter von ihm entfernt die Wände hochzüngelten. Er schüttelte den Kopf, und seine Lippen bewegten sich stumm.
    Harry kannte diese Reaktion. »Thrasher!«, bellte er. »Kannst du Waffen laden?«
    Der Junge erschrak, doch Harry hatte seine Aufmerksamkeit. Thrashers Züge waren angespannt, aber er brachte ein zittriges Lächeln zustande. »Ist der Papst katholisch?«
    Harry grinste. »Hol Schießpulver und Schrot von Schroeder. Wir müssen handeln.«
    Noch immer war der Junge wie erstarrt, und die Flammen spiegelten sich in seinen aufgerissenen Augen.
    »Sofort!«, brüllte Harry in bester Offiziersmanier.
    Es funktionierte. Der Junge zitterte zwar, doch er ließ sich von Finney die Treppe hinaufschieben. In der Nähe explodierte ein weiteres Fenster. Rauch stieg zur hohen Decke hinauf. Aber das Schlimmste, was das Feuer anrichten konnte, war, dass die im Haus befindlichen Männer für die Scharfschützen in den Büschen besser zu erkennen waren.
    »Also gut«, rief Harry, »alle suchen sich einen Platz

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