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Gefaehrliche Versuchung

Gefaehrliche Versuchung

Titel: Gefaehrliche Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Dreyer
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in deiner Nähe ist.« Ohne ein weiteres Wort küsste er sie.
    Dieses Mal rechnete sie damit. Als er ihr die Hand reichte, ließ sie es zu. Als er sanft ihr Kinn anhob, blickte sie ihn an. Und als er sie küsste – eine flüchtige Liebkosung ihrer Lippen –, wich sie nicht zurück. Sie ließ sich das zittrige, aufgeregte Gefühl, das er in ihr auslöste, nicht anmerken. Sie ließ sich auch nicht anmerken, wie heftig ihr Herz pochte. Und ganz sicher gab sie nicht zu, dass sie nichts gegen einen weiteren Kuss gehabt hätte. Es hätte ihr überhaupt nichts ausgemacht.
    »Siehst du«, sagte er, »war doch gar nicht so schlimm.«
    Sie blickte ihn finster an. »Es war erträglich.«
    Er lächelte. »Tja, Übung macht den Meister. Ich bin dir jederzeit sehr gern zu Diensten.«
    Zwanzig Minuten später war Kate noch immer vollkommen durcheinander. Bivens hatte ihr gerade ein Tunikakleid in Pfirsich und Grün aus dem Schrank geholt, als jemand hektisch an die Tür zur Suite klopfte. Kate erkannte das Geräusch sofort.
    »Komm herein, Thrasher!«, rief sie und strich das Kleid glatt, das Bivens auf ihr Bett gelegt hatte.
    Die Tür ging auf, und Thrasher kam hereingetrottet. Er wirkte ungewöhnlich ernst.
    »Die Kerle, die Ihre Bibliothek durcheinandergebracht haben, essen, und die nächste Schicht steht an. Das hier haben sie mitgebracht.« Mit einer tiefen Verbeugung, die ihm offensichtlich Chuffy beigebracht hatte, reichte der Junge ihr eine zusammengefaltete Nachricht.
    Kate nahm sie mit einem Lächeln entgegen. »Eines Tages wirst du ein exzellenter Butler, Thrasher.«
    Der Junge, der schon fast so groß war wie Kate, schnaubte. »Als würde ich das machen. Ich interessiere mich mehr für Kutschen.«
    Und ehe sie antworten konnte, war er schon wieder verschwunden. Kate faltete die Nachricht auseinander und erblickte Drakes Unterschrift.
    Nachricht erhalten. Wir prüfen es gerade. Setze Lidge bitte davon in Kenntnis.
    Eine Sekunde lang starrte Kate auf die Worte, als wäre die Botschaft irgendwie verschlüsselt. Nachricht?
    Ihr Magen zog sich zusammen. Oh Gott. In all der Aufregung hatte sie ganz vergessen, dass sie Mudge in der vergangenen Nacht zu einem Botengang losgeschickt hatte. Arme Lady Riordan.
    Setze Lidge bitte davon in Kenntnis. Oh nein. Wenn sie darüber nachdachte, wollte sie die Sache mit Lady Riordan lieber Drake überlassen. Ihm würde es nichts ausmachen, wenn sich herausstellte, dass sie vollkommen übergeschnappt war. Kate war sich allerdings nicht sicher, wie Harry reagieren würde.
    Sie drehte sich zur Tür um und hielt inne. Noch immer fühlte sie sich zu schwach, um ihn damit zu konfrontieren. Es war schlimm genug, dass sie Verlangen durch ihren Körper strömen fühlte, der seltsam zu glühen schien, wenn sie sich in demselben Zimmer aufhielt wie er. Doch sie ertappte sich dabei, dass sie sich wieder in seine Arme schmiegen wollte. Sie wollte, dass er sie vor dem Schmerz beschützte, und es bereitete ihr Kummer, dass er gehen würde.
    Was würde passieren, wenn er herausfand, dass sie tatsächlich vollkommen übergeschnappt war? Bestimmt konnte jemand anders ihm das erklären. Vielleicht würde es dann nicht so schlimm klingen.
    »Gehen Sie nun hinein oder nicht?«, wollte Bivens wissen, die Hände voller Schmuck.
    Nach einem tiefen Atemzug ging Kate durch das Boudoir zu Harrys Räumlichkeiten und öffnete nach einem lauten Klopfen die Tür zu seinem Ankleideraum. Und blieb wie angewurzelt stehen. Harry stand vor ihr – und er war halb nackt.

Kapitel 15
    Ich habe ihn schon nackt gesehen , dachte sie. Natürlich hatte sie ihn schon nackt gesehen.
    Doch er hatte auf dem Rücken gelegen und geschlafen. Jetzt waren seine Beine gespreizt, als würde er an Bord eines Segelschiffes stehen, und seine Muskeln waren in Bewegung.
    Bekleidet mit seiner Uniformhose, hatte er einen Arm über den Kopf gehoben und wusch sich mit einem Lappen unter der Achsel. Eigentlich hätte sie peinlich berührt sein müssen. Immerhin war sie der Eindringling. Aber irgendwie gefiel ihr der Anblick des Wassers, das über seine Rippen lief, der starke erhobene Arm und die nackte beharrte Brust. Sie spürte einen wohligen Schauer, der ihr durch den Bauch und ins Blut jagte. Hitze stieg ihr in die Wangen, und ihr Blut schien langsamer zu fließen.
    Ach, du lieber Himmel. Sie konnte nicht wegsehen. Sie konnte nicht atmen. Sie konnte nur daran denken, dass Harry versprochen hatte, sie in sein Bett zu locken.
    »Als ich dich

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