Gefaehrliche Versuchung
und legte seine Hand auf ihren Knöchel. »Ich möchte, dass du dich daran erinnerst, wie viel Lust du empfinden kannst.«
Sie wollte Ja sagen. Ihr Körper zitterte, ihr Herz hämmerte, sie fühlte sich, als würde sie vor Begierde brennen. Begierde. Und er löste dieses Gefühl in ihr aus. Langsam, um ihr keine Angst zu machen, schob er seine Hand unter ihr Kleid. Er strich ihr Bein hinauf, über ihr Knie, die zarte Haut an der Innenseite ihres Oberschenkels entlang und hielt dort so lange inne, dass sie vor Ungeduld fast aufschrie. Sie konnte fühlen, wie sie heiß wurde, feucht, sich nach seiner Berührung verzehrte. Sie erinnerte sich an dieses verzweifelte Verlangen, dieses atemlose Innehalten am Rande des Abgrunds. Ihre Beine öffneten sich wie von allein, und Harry belohnte sie. Die Lippen auf ihre Brust gepresst, saugend, knabbernd, leckend, streichelte er mit den Fingern über ihre feuchten Löckchen und tauchte dann in sie ein. Sie dachte, sie würde sterben. Sie keuchte, hielt sich unsicher an ihm fest, zerrte an seinem Hemd, um seine Haut spüren, mit den Händen über seine Brust streichen, die Arme um seinen Rücken schlingen und seine starken Muskeln fühlen zu können. Sie wollte sich mit seiner Stärke trösten, sich an seiner Schönheit erfreuen. Sie wollte diese verrückte, schwindelerregende Leidenschaft mit ihm teilen.
Sie konnte es nicht ertragen. Ihr Körper flehte darum, von der Lust, die beinahe schmerzhaft war, und von der Unsicherheit erlöst zu werden. Er quälte sie. Mit den Fingern umkreiste er ihre feuchte Hitze, tauchte hinein, streichelte darüber, kniff sie sacht. Er reizte sie mit seiner rauen Zunge.
»Bitte«, schluchzte sie, »oh, bitte.«
»Vertrau mir, Kate«, murmelte Harry. »Gib dich mir hin. Vertrau mir.«
Sie dachte nicht mehr. Sie fühlte nur noch. Sie kämpfte um etwas, suchte verzweifelt das ferne Land, an das sie sich kaum noch erinnern konnte, selbst jetzt, da ihr Körper zu zersplittern drohte. Sie wappnete sich gegen den Moment, in dem Harry sich auf sie legen und ihr die Sicht auf das Licht nehmen würde. Für den Moment, wenn all der Schmerz zurückkehren würde.
»Entspann dich«, sagte er wieder und wieder, »entspann dich und genieße es.«
Sie versuchte es. Sie wärmte ihre Hände an seinem Bauch und beruhigte sich allmählich. Sie versuchte, ihre Abwehrhaltung aufzugeben. Und schließlich, als sie die Hoffnung schon fast aufgegeben hatte, als sie Harry beinahe weggestoßen hätte und sich dort versteckt hätte, wo sie sich ihrem Versagen nicht stellen musste, passierte es. Die Blitze, die er mit seinen Fingern, seinem Mund und seiner geschickten Zunge auslöste, sammelten sich in ihr und wuchsen zu einem glühenden Inferno an. Das Gefühl raubte ihr den Atem, ließ ihr Herz stocken. Sie konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen. Mit einem Mal schien ihr Innerstes zu glühen, zu pulsieren, anzuwachsen, bis sie aufschrie, wild vor Ungeduld. Harry fing an zu lachen.
Und als wäre sein Lachen der Auslöser gewesen, schien sich ihr Körper plötzlich in Licht aufzulösen, in Farbe, in Musik. Die Explosion überraschte sie, durchzuckte sie bis in die Fingerspitzen, nahm ihr die Luft zum Atmen, ließ ihren Körper dahinschmelzen und sich zu etwas vollkommen Neuen formen, zu etwas Weichem, Nachgiebigem und Strahlendem. Zu etwas, von dem sie geglaubt hatte, es in ihrem ganzen Leben nicht wieder zu spüren.
Sie lachte. Sie konnte nicht aufhören zu lachen. Selbst als Tränen über ihre Wangen rollten und Harry sie an sich zog und sie sein mutiges Mädchen nannte und mit ihr lachte, als wären sie gerade gemeinsam einen steilen Abhang hinuntergerollt. Sie schlang die Arme um ihn und klammerte sich an ihm fest. Ihr wurde bewusst, dass sie gerade durch eine Tür getreten war, von der nur Harry wusste, wie sie zu öffnen war.
Alles änderte sich, als sie spürte, wie erregt er noch immer war. Es musste schmerzhaft für ihn sein. Sie konnte nicht zulassen, dass es so endete. Es war nicht gerecht. Harry hatte ihr ein Wunder geschenkt. Das Mindeste, was sie tun konnte, war, ihm einen Gefallen zu erweisen.
Allein der Gedanke raubte ihr allerdings den Atem. Die weiß glühende Freude, die sie ergriffen hatte, war mit einem Mal gedämpft und erstarb dann ganz.
Harry bemerkte es sofort. »Was ist los?«
Sie fühlte, wie Tränen ihr die Wangen hinunterliefen. »Es war so wundervoll. Doch eigentlich solltest du … getröstet werden. Nicht ich.«
Harry umarmte sie noch
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