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Gefaehrliche Versuchung

Gefaehrliche Versuchung

Titel: Gefaehrliche Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Dreyer
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Manieren, altes Mädchen.«
    Und das löste die heftigste Reaktion aus: prustendes Gelächter. »Schlechte Manieren ? Himmel, Harry, versuche doch, etwas origineller zu sein. Ich habe dir auf jede erdenkliche Weise gesagt, dass ich keine Hochverräterin bin – nur zu Harfenklängen gesungen habe ich es noch nicht. Ich bin fertig damit. Ich rede nicht mehr mit dir. Ich werde dir nicht helfen, deinen verdammten Vers zu finden. Es ist mir egal, ob Prinny in einem Kloster auf Kreta leben muss, damit man ihn vor einer Ermordung beschützen kann. Es ist mir egal, ob das Parlament stürzt oder die Kronjuwelen durch Strass ersetzt werden. Ich bin fertig damit.«
    »Also würdest du Lady Bea opfern, weil du gekränkt bist?«, fragte er und reizte sie noch weiter. »Du erinnerst dich daran, dass auch sie bedroht worden ist, oder?«
    Es war ein Tiefschlag, und er wusste es. Es spielte keine Rolle für ihn. Er hatte keine Zeit, um mit ihr zu verhandeln. Allerdings fühlte er sich nicht heldenhafter, als er nun sah, wie sie noch blasser wurde. Er hasste es zu hören, wie ihr der Atem stockte, denn es klang zu sehr nach einem Schluchzen.
    »Bastard.«
    Er zuckte mit den Schultern. »Wenn es denn sein muss. Aber wenigstens hat dieser Angriff erreicht, dass du nun überzeugt davon bist, dass es kein Spiel ist. Echte Vaterlandsverräter werden alles Erdenkliche tun, um dich aufzuhalten. Und im Augenblick bin ich der Einzige, der sie daran hindert.«
    Sie ließ den Kopf sinken. Er wusste, dass sie zitterte. Er wollte sie halten wie ein verwundetes Tier, sie streicheln, bis sie sich beruhigte, und ihr versprechen, dass alles gut werden würde. Doch wenn er es versuchte, würde sie ihn zerstören.
    »Ich nehme an, dass es allen gut geht?«, fragte sie leise.
    Das war der Moment, in dem Harry sich selbst eingestehen musste, dass er wirklich ein Bastard gewesen war. Nicht, weil er sie bedrängt hatte, sondern weil er sie für etwas bestrafte, das sie nicht getan hatte. In den vergangenen zehn Jahren hatte Harry viele Menschen kennengelernt, die geheuchelt und etwas vorgetäuscht hatten – Verräter, Feiglinge und Kriminelle jeder Couleur. Er hatte sich dafür gerühmt, Lügner riechen zu können. Aber er konnte nicht mehr so tun, als wäre er gerecht gewesen. Er hatte zugelassen, dass seine alte Wut sein Urteilsvermögen trübte.
    Kate mochte ihn vor zehn Jahren verraten haben. Doch jetzt log sie nicht. Ihre Reaktionen waren zu echt, zu offen, um falsch verstanden zu werden. Sie wusste tatsächlich nicht, warum die Vaterlandsverräter hinter ihr her waren. Sie arbeitete ganz sicher nicht mit den Löwen zusammen. Sie versuchte nur, nach Hause zu ihrer Freundin zu kommen.
    Er hatte sich geirrt. Und er hatte sie dafür büßen lassen.
    Als er ihr nicht gleich antwortete, sah sie auf, und Harry fühlte sich noch schlechter. Furcht stand in ihren Augen, Unsicherheit, Trauer, die letzten Schatten des Entsetzens.
    »Finney wurde getroffen«, sagte er und faltete die Hände, um nicht unwillkürlich nach Kate zu greifen. »Dein Koch hat den Streifschuss verbunden, nachdem er den Schuldigen mit einem Küchenmesser umgebracht hat. Thrasher bewundert ihn nun. Er meinte, es wäre schön zu wissen, dass der Mann mehr zu bieten hätte, ›als nur Käse und schlechte Laune‹. Aber ich würde dir raten, vorsichtig zu sein. Thrasher ist jetzt völlig fasziniert von allen Dingen, die spitz und scharf sind.«
    Ihre Augen schimmerten verdächtig. Sie drehte sich um, um nach ihren Leuten zu sehen. Noch bevor sie Finney erblickte, ging sie schon in die Richtung. »Und Billy, der Axtmann?«
    Harry hatte gehofft, schon unterwegs zu sein, ehe ihr die Frage in den Sinn kommen würde. »Er hat sechs seiner Männer zurückgelassen.«
    Abrupt blieb sie stehen und hob den Kopf. »Willst du damit sagen, dass er entkommen ist?«
    Harry seufzte. »Thrasher hat ihn unter den Toten nicht erkannt.«
    Falls es überhaupt möglich war, wurde sie noch bleicher. »Mein Gott. Bea. Wir müssen aufbrechen.«
    »Zuerst muss ich dich an einen sicheren Ort bringen. Dann werde ich Bea holen.«
    Sie wirbelte zu ihm herum und war wieder ganz die Löwin. »Du hast mir nicht zugehört: Wir werden zu Bea fahren.«
    »Du hast keine Wahl. Ich werde nicht zulassen, dass er dich in die Finger bekommt.«
    Ihr Blick wurde hart. So kannte Harry sie nicht. »Glaube mir, wenn ich dir sage, dass mir nichts mehr so leicht Angst macht, Harry. Solange du mich nicht zurück in das Loch steckst, wirst

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