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Gefährliche Wahrheit - Rice, L: Gefährliche Wahrheit

Gefährliche Wahrheit - Rice, L: Gefährliche Wahrheit

Titel: Gefährliche Wahrheit - Rice, L: Gefährliche Wahrheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Marie Rice
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morgen neue Pässe und die dazugehörigen Dokumente überbringen. Er musste aus einem entlegenen Teil des Staates New York anreisen. Wenn es einen richtigen Schneesturm gab, würde er sich sicher nicht auf die Straße wagen. Er beschwerte sich häufig, dass seine alten Knochen für schlechtes Wetter einfach zu morsch seien.
    Grace schob sich von Drakes Schoß und ging auf das Fenster zu, hielt sich aber vom Glas selbst zurück. Drake beobachtete jeden ihrer Schritte, bewunderte den Anblick ihres Rückens, ihre schlanke Gestalt, die im Halbschatten zu glühen schien, dieses einzigartige, vielfarbige Haar, das ihr über die Schultern fiel und bei jedem Schritt sanft hin- und herschwang. Sie hatte ihn gerade erst verlassen, und schon vermissten seine Hände sie, vermissten ihre weiche Haut, die Rundung ihrer Taille, vermissten es, ihre Brüste zu halten und sie dort zu berühren, wo sie weich und feucht war, ganz allein für ihn.
    Er stand auf und folgte ihr, angezogen wie ein Stück Eisen von einem Magneten.
    Sie blieb auf halbem Weg zum Fenster stehen und schaute einfach nur hinaus, mit einem kleinen Lächeln auf dem Gesicht.
    Drake legte ihr den Arm um die Taille.
    „Du kannst ruhig bis zum Fenster gehen. Die Außenseite ist mit einer starken, reflektierenden Oberfläche beschichtet.“ Von der dicken Polykarbonatbeschichtung gar nicht zu reden. „Es besteht nicht die geringste Chance, dass dich jemand sieht. Absolut nicht.“
    „Niemand kann mich sehen?“ Ihr Kopf fuhr so abrupt zu ihm hoch, dass ihr Haar über seine Brust peitschte. Sie blinzelte. „Bist du sicher?“
    „Komm mit.“ Er strich ihr eine Strähne ihres glänzenden Haars hinters Ohr, legte ihr den Arm um die Taille und führte sie weiter. Nach kurzem Zögern gab sie ihm nach.
    Sie gingen ganz dicht an das Fenster heran, bis sie nur noch wenige Zentimeter von der Scheibe trennten. Die Lichter im Raum hinter ihnen waren gedämpft, sodass es draußen heller als drinnen war. Ganz Manhattan lag vor ihnen.
    Drake stellte sich genau hinter sie. Seine linke Hand hielt ihre Brust umfasst, der andere Arm war nach unten gewandert, sodass die rechte Hand jetzt zwischen ihren Beinen lag. Er spürte ihr Zittern, sobald seine Finger die weichen Schamlippen berührten. Dann schmiegte sie sich an ihn.
    „Sieh mal auf die andere Straßenseite. Was siehst du da?“
    „Ein … ein Gebäude“, sagte sie zögernd. Er konnte fühlen, wie sich ihr Herzschlag unter seiner Hand bei seiner Berührung beschleunigte. „Es ist einige Stockwerke höher als dieses hier.“
    „Mh-mmh. Jetzt sieh dir die Fenster dieses Gebäudes mal genauer an. Die sind ebenfalls reflektierend.“
    Sie schmiegte den Hinterkopf an seine Schulter. „Ich weiß nicht, was du … “
    Und dann sah sie es.
    Das ganze Gebäude auf der anderen Straßenseite besaß leicht reflektierende Fenster. Drakes Gebäude nicht, bis auf die oberste Etage. Im Spiegelbild auf der anderen Seite konnte sie sehen, dass in seinem Gebäude noch eine ganze Reihe von Büros beleuchtet waren, sie sah Leute, die sich durch die Räume bewegten, in einem der Büros war bereits ein Putztrupp am Werk, in einem anderen fand noch eine späte Besprechung statt: zwanzig Menschen an einem großen ovalen Tisch. Alles wie immer in einem geschäftigen Bürokomplex.
    Bis auf das oberste Stockwerk. Sein Stockwerk. Nichts von dem, was sich darin befand, war sichtbar. Der oberste Stock schien ein einziger langer Spiegel zu sein. Man konnte nicht einmal sehen, ob das Licht an oder aus war.
    „Siehst du?“, fragte er leise an ihrem Ohr. „Du bist vollkommen unsichtbar.“
    Sie waren dem deckenhohen Fenster so nahe, dass er die Kälte spüren konnte, die die Scheibe ausstrahlte. „Ist dir kalt?“, fragte er.
    Sie schüttelte ihr Haar, und weiche, warme Wellen streiften über seine Brust. „Nein, wie könnte mir denn kalt sein, wenn du hinter mir stehst? Du bist wie ein Ofen. Und es ist irgendwie … aufregend, durch so ein Fenster auf die Stadt hinauszusehen und zu wissen, dass niemand mich sehen kann.“
    „Außer mir“, knurrte er in ihr Ohr.
    Das stimmte. Ihr Spiegelbild wurde schwach vom Fenster reflektiert, sodass sie eher wie Geisterwesen aussahen. Sie war nur eine schlanke Linie vor seiner breiten Statur; ihre blasse Haut leuchtete vor seiner dunkleren Erscheinung.
    Im Fenster lächelte sie, die Augen auf seine Augen gerichtet. „Außer dir“, stimmte sie ihm mit warmer Stimme zu. Dann richtete sich ihr Blick wieder auf

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