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Gefährliche Wahrheit - Rice, L: Gefährliche Wahrheit

Gefährliche Wahrheit - Rice, L: Gefährliche Wahrheit

Titel: Gefährliche Wahrheit - Rice, L: Gefährliche Wahrheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Marie Rice
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Griff fest, sodass der sich nicht mehr rühren konnte.
    Die Beine des Opfers zogen sich um den Leib des Angreifers zusammen, und den Kopf des Angreifers hielt er in der Armbeuge fest wie in einem Schraubstock. Mit der anderen Hand quetschte er die Hand zusammen, in der der Angreifer die Waffe hielt. Dieser trat wie wild um sich, wie ein Schwein im Schlachthaus, aber nichts, was er tat, konnte den Dunkelhaarigen abschütteln. Die Waffe fiel scheppernd zu Boden, und der dunkelhaarige Mann schnappte sie sich. Offensichtlich war er mit Schusswaffen vertraut.
    Einer der Gangster in der Galerie öffnete die Tür mit einem Fußtritt, und der Mann, der Grace umklammert hielt, trat vor, bis sie sich in der hell erleuchteten Türöffnung befanden.
    Die beiden Männer auf dem Boden blickten auf. Beide atmeten schwer, die Muskeln zum Zerreißen angespannt.
    „Wirf sie weg! Sofort!“ Ledermantels Stimme war heiser, als ob er normalerweise nicht viel redete, mit einem schweren hispanischen Akzent. Er hob den Arm, bis Grace’ Füße wieder über dem Boden baumelten. Die Mündung der Waffe biss grausam in die Haut an ihrer Schläfe. Inzwischen musste ihre ganze rechte Gesichtshälfte blutüberströmt sein. Sie konnte ihr eigenes Blut riechen – ein dunkler, metallischer Geruch. „Wirf sie weg, oder ich verpass ihr eine Kugel!“
    Gott. Während sie den Überfall auf der Gasse beobachtet hatte, hatte sie eine Sekunde lang vollkommen vergessen, dass sie von einem Mann festgehalten wurde, der ihr eine Waffe an den Kopf gedrückt hielt. Sie begann zu zittern. Sie hatte nicht die leiseste Ahnung, wer das Opfer des Angriffs war. Wie konnte es da funktionieren, ausgerechnet sie als Druckmittel zu benutzen? Es traf sie wie mit dem Vorschlaghammer: Sie konnte in der nächsten Sekunde sterben.
    Sie drehte und wand sich im Griff ihres Kidnappers, versuchte, ihn zu treten, in dem plötzlichen verzweifelten Bemühen, ihm zu entkommen. Es gab einfach nicht genug Sauerstoff in ihrem Hirn, um Pläne zu schmieden. Sie wusste nur, dass sie nicht sterben wollte, ohne sich zur Wehr zu setzen.
    Der Arm um ihren Hals war wie Stahl, und die Muskeln, die sie an ihrer Seite und im Rücken fühlen konnte, dick und hart. Vermutlich wog er gut fünfzig Kilo mehr als sie. Es war verrückt, gegen ihn zu kämpfen.
    Aber der animalische Teil in ihr weigerte sich, ohne Kampf zu sterben. Eigensinnig klammerte sie sich mit beiden Händen an den Arm um ihren Hals und trat ihn, so hart sie nur konnte, gegen die Schienbeine, aber alles, worauf sie traf, erwies sich als hart und unnachgiebig. Der Mann trug Stiefel, die ihm bis zu den Knien reichten.
    Ihr Peiniger knurrte tief in seiner Kehle und drückte zu. Fest, fester.
    Oh Gott, sie würde sterben! Gleich hier, gleich jetzt. Alles, was sie in ihrem Leben noch zu tun hatte, all die Bilder, die sie noch schaffen wollte, die Musik, die sie noch hören wollte, die Spaziergänge, die sie noch unternehmen wollte – es war zu spät.
    „Wirf sie weg!“, befahl ihr Peiniger heiser.
    Der dunkelhaarige Mann starrte Ledermantel unverwandt an, ohne zu blinzeln, trotz des Regens, der einen Schleier über die Szene in der Gasse warf.
    Ihre Sehkraft ließ nach. Vor ihren Augen tanzten Punkte. Am Rande ihres Sichtfelds erschien eine trübe Schwärze. „ Wirf sie weg! “, rief ihr Peiniger erneut.
    Was denn wegwerfen? Worüber redete er bloß?
    Irgendetwas fiel mit einem Poltern auf den Boden. Ihr Peiniger hatte nicht mit ihr geredet, er hatte den dunkelhaarigen Mann gemeint, der die Waffe, die er seinem vermeintlichen Mörder abgerungen hatte, auf den öligen, mit Kies übersäten Boden fallen gelassen hatte. Langsam stand er auf.
    „Lass sie los“, sagte der Mann leise. Er hatte eine tiefe, ruhige Stimme, mit dem Hauch eines Akzents. „Du erwürgst sie ja.“
    „Erst deine anderen Waffen.“
    Der Dunkelhaarige griff in seinen Parka und zog noch eine Schusswaffe hervor, die er sorgfältig an der Mündung festhielt. „Sie ist gesichert, wie du siehst. Jetzt lass sie zu Atem kommen.“
    Erstaunlicherweise verfügte diese ruhige Stimme über so viel Befehlsgewalt, dass sich der Arm um ihre Kehle lockerte. Ihre Füße zappelten und berührten zum ersten Mal seit Stunden – so fühlte es sich jedenfalls an – wieder den Boden. Grace tat einen tiefen, keuchenden Atemzug, in der Hoffnung, es werde nicht ihr letzter sein. Wenn sich der Würgegriff auch gelockert hatte, war die Waffe doch immer noch felsenfest gegen ihren Kopf

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