Gefährliche Wahrheit - Rice, L: Gefährliche Wahrheit
eine Zahnpastawerbung: zwei Menschen, die in Zeitlupe über ein sonniges Feld aufeinander zulaufen. Vollkommen anders als diese dunkle, mächtige, Furcht einflößende, beinahe instinktive Anziehungskraft zwischen Drake und ihr. Der Sex in ihrer Fantasie ähnelte diesen Kinotrailern, die für Zuschauer jeden Alters geeignet sein mussten: nett und nichtssagend. Ganz anders als die bewusstseinsverändernde Erfahrung, die er mit Drake war, bei der ihr Innerstes nach außen gekehrt wurde und die sie in eine Frau verwandelte, die sie kaum wiedererkannte.
Als ob ihre Gedanken ihn aus dem Nichts herbeigezaubert hätten, klopfte es laut an der Tür, und Drake sah ins Zimmer.
Sie stellte ihren Pinsel in eine Dose mit Lösungsmittel und wischte ihre Hände an einem Tuch ab, wobei ihr auffiel, dass ihre Handflächen bei seinem Anblick auf der Stelle feucht geworden waren.
„Hi“, sagte sie leise.
Er antwortete nicht, ging einfach nur auf sie zu. Nein, das war nicht ganz richtig. Er ging nicht, er glitt .
Anmut, Kraft, Macht, das alles lag in seinen Schritten. Dabei war es vollkommen unbewusst. Sie bezweifelte nicht, dass er ein Meister darin wäre, jemanden einzuschüchtern, wenn er das wollte. Sein Körper, sein ganzes Wesen strahlte Macht aus und die Fähigkeit, innerhalb des Bruchteils einer Sekunde in vernichtende Gewalttätigkeit ausbrechen zu können.
Aber er versuchte in keiner Weise, sie einzuschüchtern. Er kam einfach zu ihr mit dem Gang eines mächtigen Tieres auf dem Höhepunkt seiner Kraft, das sich auf etwas zubewegte, das es haben wollte.
Sie.
Es stand ihm direkt in die leuchtenden dunklen Augen geschrieben, die ihr Gesicht nicht einen Moment aus dem Blick verloren, sowie in den ausholenden Schritten und der Intensität, die ihn wie eine beinahe sichtbare Aura umgab. Er lächelte sogar, als er ihren Ellenbogen nahm und sich mit ihr auf die Couch vor den Kamin setzte, wo er ihre Hand an den Mund zog. Sein Lächeln war aufrichtig, aber auf diesem harten, düsteren Gesicht wirkte es irgendwie fehl am Platz.
Er küsste sie in die Handfläche und umschloss ihre Hand mit seiner Faust. „Ich habe noch einiges zu erledigen, aber ich möchte dich nicht zu lange allein lassen. Willst du hier auf mich warten? Ich liebe den Gedanken, hierher zu dir zurückzukehren, wo du inmitten deiner Gemälde wartest. Eigentlich wollte ich vorschlagen, dass wir hier gemeinsam zu Mittag essen.“
Als ob sie ihm irgendetwas abschlagen könnte. Seine Stärke war nicht allein physikalischer Natur. Sein Wille war wie ein Kraftfeld um ihn herum, das in seiner Intensität beinahe schimmerte.
„Ja, aber natürlich werde ich hier auf dich warten, wenn du das möchtest.“ Sie streckte die Hand aus, um seine verwundete Schulter zu berühren. „Du überanstrengst dich doch wohl nicht? Solltest du dich nicht mal ausruhen?“
Und einfach so, als ob man einen Schalter umgelegt hätte, veränderte sich seine Aura und wurde zu purem animalischem Sex. Die dunklen Augen glühten, die schmalen Nasenflügel bebten. Sie fühlte es auf ihrer Haut, als ob sie von einer elektrischen Ladung gestreift worden wäre, und Funken sprühten, wo er sie berührte.
Er beugte sich vor, um sie auf den Hals zu küssen, mit warmen Lippen und heißem Atem. Als er anhob zu sprechen, konnte sie fühlen, wie sich seine Lippen bewegten. „Meine bezaubernde Grace. Mir geht’s gut. Mach dir bitte keine Sorgen um mich. Ich brauche keine Pause, ich brauche etwas ganz anderes. Wenn ich zurückkomme, werde ich dir ganz genau zeigen, was ich brauche. Und bis dahin … “ Er knabberte an ihrem Ohrläppchen, und ein Schauer durchfuhr ihren Körper. Er nahm ihre Hand und legte sie auf sein Geschlecht.
Mein Gott! Er war riesig, so heiß, dass die Wärme sogar den dicken Jeansstoff durchdrang. Langsam leckte er ihr übers Ohr, und ihr Atem verließ sie in einem bebenden Keuchen.
Das musste wohl die Rache dafür sein, dass sie ihr Leben lang Sex so gleichgültig gegenübergestanden hatte. Sie war wie eine verschlossene Tür gewesen, bis sich herausstellte, dass nur dieser eine Mann den Schlüssel besaß. Sein Mund auf ihrem Hals verursachte ihr eine Gänsehaut und ließ sie den Rücken wölben, um sich ihm noch mehr darzubieten.
Während er sie leckte, die Zähne über ihre Haut gleiten ließ, drückte sie ihre Hand auf seinen Penis. Sie war nicht die Einzige, auf die sein Mund auf ihrer Haut Auswirkungen hatte. Es schien unmöglich zu sein, aber als sie mit der Hand
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