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Gefaehrliche Ziele

Gefaehrliche Ziele

Titel: Gefaehrliche Ziele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blaine Lee Pardoe
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Harwell von ComStar Terra hat eine Schlüsselrolle gespielt. Seine Lösung für die erfolgreiche Initiierung unseres HPG-Kerns könnte eines Tages helfen, Hunderte anderer HPGs in der gesamten Inneren Sphäre zu reaktivieren. Was sich heute hier auf Wyatt ereignet hat, könnte buchstäblich eine Flut wieder aktivierter Kommunikationsverbindungen mit Auswirkungen auf Milliarden Menschen auslösen.«
    Die Fragen schlugen wie ein Wirbelwind auf ihn ein. Demipräzentor Faulk lächelte und nickte, wäh-rend Ritterin Holt unbewegt hinter ihm stand. Zum ersten Mal seit langer Zeit war er zufrieden. Sein Hauptproblem, das ihn jahrelang wie ein nagender Kopfschmerz verfolgt hatte, war gelöst. Er stand im Rampenlicht und ComStar hatte durch die Reaktivierung Wyatts sein öffentliches Image erheblich verbessert.
    Und was noch viel wichtiger war: Falls irgendetwas anderes schiefging oder Wyatt durch die Reaktivierung des HPGs in Schwierigkeiten geriet, würde niemand ihm die Schuld geben. Von nun an gab es eine neue Zielscheibe: Tucker Harwell.
    Ja, heute war wirklich ein ausgezeichneter Tag.

ComStar-Anlage, Kinross, Wyatt Präfektur VIII, Republik der Sphäre
    9. Mai 3135
    In den Tagen nach dem Neustart des HPGs hatte Tucker das Gefühl, in einen Tornado geraten zu sein. Trotz seiner persönlichen Ansichten über Demipräzentor Faulk musste er zugestehen, dass der Mann es verstand, mit den Medien umzugehen. Dass sein Vorgesetzter Tucker als den Helden des Tages gelobt hatte, hatte diesen völlig überrumpelt. Nach allem, was er über Faulk wusste, war er beinahe sicher davon ausgegangen, dass der Demi selbst die Anerkennung für die Wiederinbetriebnahme des Hyperpulsgenerators beanspruchen würde. Zu diesem Zeitpunkt hatte er Faulks Strategie allerdings noch nicht durchschaut.
    Dieser hatte Tucker den Medien wie eine Trophäe präsentiert und zum Abschuss freigegeben. Faulk beantwortete alle Fragen, verwies aber ständig auf Tucker und sorgte dafür, dass sich das Scheinwerferlicht ganz auf ihn konzentrierte. Am zweiten Tag nach dem Neustart hatte Tucker versucht, sich wie üblich zum Essen mit Reo Jones zu treffen, aber er war nach wenigen Schritten schon von Holokameras und Reportern umzingelt worden. Er hatte ein paar Fragen beantwortet und dann versucht, sich zu verabschieden, aber schnell erkannt, dass er keine Chance hatte, bis zum »The Crimson< zu gelangen. Also hatte er sich wieder in die ComStar-Anlage zurückgezogen. Es wurde ein einsames Abendessen.
    Am Tag danach war er die Hauptattraktion bei einem Diner im Gouverneurspalast oberhalb der Stadt gewesen. Der Gouverneur hatte einen recht freundlichen Eindruck auf ihn gemacht, aber nach einer Stunde hatte Tucker Schmerzen gehabt: von all den fetten, Zigarre rauchenden Männern, die ihm begeistert die Hand schüttelten, ihm auf den Rücken klopften und sich ununterbrochen bedankten. Ganz abgesehen von seiner schmerzenden Hand bekam er davon auch noch stechende Kopfschmerzen. Das Einzige, was den Abend erträglich gemacht hatte, war Patricias Anwesenheit gewesen.
    Seine Schwester erwies sich jetzt als ein Fels in der Brandung. Statt ihm für seine Arbeit zu danken oder ihn mit Lob zu überschütten, begnügte sie sich mit der Feststellung, stolz auf ihn zu sein. Sie hatte die Nachricht von seiner Leistung ihren Eltern geschickt, und deren stille Freude und Stolz über den Beitrag ihres Sohnes war den Rest des Medienzirkus beinahe wert.
    Eine örtliche Grundschule in Kinross schickte ihm handgemalte Dankesgrüße, auf denen er hauptsächlich als Strichmännchen neben einer übergroßen Antennenschüssel stand. Sie waren reizend, und er hätte sich für jede einzelne bedanken wollen, stellte aber schnell fest, dass ihm dazu schlichtweg die Zeit fehlte. Die Zeitung der Hauptstadt, The Beacon, druckte einen Artikel über ihn, in dem kaum eine Angabe über seine Jugend und Laufbahn bei ComStar stimmte. Er wollte um eine Korrektur bitten, doch Patricia versicherte ihm, dass das ein Fehler gewesen wäre. Jeder weitere Artikel hätte das Interesse nur zusätzlich angeheizt. Er vertraute ihr. Immerhin arbeitete sie bei ComStars Interstellarem Nachrichtendienst und kannte sich entsprechend gut mit den Medien aus.
    Wenigstens hatte er Gelegenheit, Zeit mit dem Technikerteam zu verbringen, mit Paula Kursk und ihren Leuten. Die behandelten ihn nicht wie einen Superstar. Sie knieten sich einfach in die Arbeit und dokumentierten, wie sie den neuen Kern aktiviert hatten, und sandten

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