Gefaehrliche Ziele
werden, aber zu be-haupten, sie wären BattleMechs, wäre so gewesen, als hätte man einen Bulldozer requiriert und den Befehl gegeben, ihn von nun als Panzer zu bezeichnen. Die nur mit Verbrennungsmotoren ausgestatteten Zivilfahrzeuge verfügten über vergleichsweise winzige Strommengen zum Betrieb ihrer Myomermus-keln. Sie waren stark, aber auch sehr langsam, und ihre Bewegungen wirkten unbeholfen. Diese beiden Maschinen hatten ihre verstrahlte Außenhülle verloren, und momentan wurden neue, bedenklich dünne Metallplatten an ihr Konstruktionsgerüst geschweißt.
Der umgebaute BauMech wirkte auf den ersten Blick nicht sonderlich verändert. Seine Kanzel hing tief herab und war praktisch ungeschützt. Die standardmäßigen Überrollbügel waren mit Metallplatten verkleidet, aber die Kabine befand sich so tief über dem Boden, dass man den Fahrer problemlos mit einem Gewehrschuss töten konnte. Die Arme des Mechs erschienen riesig, fast so groß wie traditionelle Baumaschinen. Einer endete in einer Grabschaufel, die mit Stacheln ausgerüstet worden war, um alles zerfetzen zu können, was ihr zu nahe kam. Der andere verfügte über riesige Kranschaufeln für Hebearbeiten. Falls diese hydraulische Klammer einen feindlichen Mech oder ein Fahrzeug zu packen bekam, verursachte sie mit Sicherheit einigen Schaden
- vorausgesetzt, der Fahrer überlebte lange genug, es so weit zu schaffen.
Der BergbauMech schien besser geeignet. Zumindest sah er wie eine Militärmaschine aus. Man hatte einen Arm entfernt, um Platz für die Panzerung der Fahrerkabine zu schaffen. Jetzt waren die Techs dabei, den zum Graben bestimmten rechten Arm durch eine aus einem anderen Fahrzeug geborgene Autokanone zu ersetzen. Die an einen Kipplaster erinnernde Rückenpartie des graugrünen Ungetüms war voll von langen Rohren, Drähten und Wartungsarbeitern.
»Der BergbauMech hat Vorrang«, erklärte Jo-hannson. »Die Rohre sind Wegwerf-Raketenlafetten, aber meine Leute schaffen es nicht, sie an die Steuerung anzuschließen. Wir sind für jede Hilfe dankbar.« Tucker machte sich auf den Weg zu dem riesigen Mech und war in Gedanken schon bei der neuen Herausforderung. Doch ein Fiepen an seinem Handgelenk lenkte ihn ab. Er blickte auf den Armbandkomm und als er das Gesicht auf dem winzigen Bildschirm sah, spürte er, wie sich seine Kaumuskeln spannten.
»Tucker«, sagte eine Stimme.
»Reo«, erwiderte er knapp. Er hatte die Warnungen seiner Schwester vor Reo ignoriert. Jetzt war die Polizei hinter seinem Freund her und er schien Verbindungen zu Bannson's Raiders zu haben. Der Söldnerangriff auf die ComStar-Anlage, der offenbar auf Bannsons Befehl erfolgt war, bedeutete für Tucker immer noch einen sehr wunden Punkt, und all das addierte sich zu einer misstrauischen Grundhaltung seinem Freund gegenüber... was ihm erst recht Unbehagen bereitete. »Ich dachte, die Polizei sucht dich.«
»Stimmt«, kam die lässige Antwort.
Patricia bemerkte seine Erregung und kam herüber. Er schüttelte den Kopf und zog sich einen Schritt zurück, um ihr zu zeigen, dass er ungestört sein wollte. »Ich will nur eines wissen, Reo: Hast du mit dem zu tun, was in der Anlage geschehen ist?«
Auf dem winzigen Bildschirm schüttelte Jones den Kopf. »Nein. Die Leute, die das für Bannson organisiert haben, haben mir nichts davon gesagt. Offenbar trauen sie mir auch nicht.« Tucker glaubte, einen Anflug von Verbitterung zu bemerken.
»Es sind Leute gestorben.« Fast hätte er gesagt »meinetwegen«, aber er ließ es. Möglicherweise, nur möglicherweise, hatte er das überwunden. Jedenfalls war dies nicht der Zeitpunkt, es herauszufinden.
»Ich habe es in den Nachrichten gesehen«, antwortete Reo. »Ich würde sagen, es tut mir leid, wenn das nicht hieße, mich für etwas zu entschuldigen, woran ich gar nicht beteiligt war.«
»Woher weiß ich, dass ich dir glauben kann?«
Reo runzelte heftig die Stirn, als er das hörte. »Hör mal, Tucker. Wenn ich dich entführen wollte, hätte ich reichlich Gelegenheit dazu gehabt, ohne Begleitschäden anzurichten. Der Knabe, der auf diesem Felsen für Bannson das Kommando führt, arbeitet inzwischen auf eigene Faust.«
»Aber du gibst zu, dass du von Bannson bezahlt wirst.«
Reo nickte. »Das habe ich nie abgestritten. Tatsache ist aber, dass ich mehr für mich selbst als für Bannson arbeite. Ich habe eine Menge Kontakte und weiß in der Regel, was los ist. Das heißt aber nicht, dass Bannson alles erfährt. Zum Beispiel
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