Gefaehrliche Ziele
Zugang nach Kinross, um deiner Vision zu folgen. Wir übergeben euch damit nicht das Eigentum an der Stadt, sondern gestatten nur den Zugang. Falls wir, äh, ich gewinne, verlassen die Geisterkatzen Wyatt.«
Cox schüttelte den Kopf. »Neg, Ritterin Alexi. Falls du siegst, werden die Geisterkatzen keinen Versuch unternehmen, Kinross zu betreten. Aber wir werden Wyatt zu unseren Bedingungen und einem Zeitpunkt unserer Wahl wieder verlassen. Diese Bedingungen sind fair.«
»Ich nehme diese Bedingungen an, Sterncaptain.«
»Wir werden hier gegeneinander antreten, in diesen Bergen.« Er breitete die Arme aus.
Sie sah sich um. Als Herausgeforderter hatte Cox das Recht, den Austragungsort zu wählen, und jetzt wünschte sie sich, sie hätte diesen Teil ihres Planes gründlicher überlegt zu haben. Sie hätte vielleicht die Möglichkeit gehabt, ein Gelände vorzuschlagen, das ihr einen Vorteil verschaffte. Stattdessen erwiderte sie: »Dieses Land ist vom Heiligen Krieg gezeichnet. Ist es wirklich gut, es noch mehr zu verletzen?«
Cox hob die linke Augenbraue, als er das hörte. »Du überraschst mich, Ritterin Alexi. Du sprichst, als flösse Geisterkatzenblut in deinen Adern, als könnten diese Berge zu dir sprechen. Doch ich bez-weifle, dass ein Einzelduell die Toten hier verstören würde.«
»Wer wird für die Geisterkatzen antreten?« Als ob ich das noch fragen müsste.
Sterncaptain Cox antwortete mit ernster Stimme. »Ich führe nicht von hinten.«
»Ich muss diesen Plan mit der zivilen Regierung besprechen. Ich bin überzeugt, ich kann sie davon überzeugen, da er die geringste Gefahr für die Stadt und die Infrastruktur darstellt.«
»Ich schlage vor, dass wir übermorgen kämpfen. Und bis dahin bitte ich dich, als Beweis eurer Ehre, die Soldaten abzuziehen, die uns aus den Bergen beobachten. Angesichts eines bevorstehenden Konflikttests besteht kein Bedarf, uns auszuspionieren. Ich garantiere dir einen ehrbaren Kampf - und wir ziehen es vor, unsere Vorbereitungsrituale unbeobachtet durchzuführen.«
»Einverstanden«, sagte sie und warf einen Blick über die Schulter. Irgendwo dort draußen lagen Lieutenant Tooley s Kundschafter und beobachteten sie vermutlich auch jetzt gerade.
»Gut gehandelt und akzeptiert.« Er streckte die Hand aus. Sie griff zu und sie tauschten einen festen Händedruck aus.
Auf dem Weg zurück zur Stadt hatte sie viel Stoff zum Nachdenken.
Hauptquartier der Wyatt-Miliz, Kinross, Wyatt Präfektur VIII, Republik der Sphäre
14. Mai 3135
Tucker beobachtete, wie Alexi Holt die Kettenleiter herabstieg, die an der rechten Seite ihres Mechs hing. Der dröhnende Lärm des Mechhangars machte ihr offenbar nichts aus - all das Zischen, Hämmern, metallische Scheppern und die lauten Stimmen, die zu einer Art chaotischem Fauchen verschmolzen. Ihr schlanker Körper strotzte vor kaum gebremster Energie, wann immer er sie sah. Und er bemerkte etwas von dieser Energie, als sie die beiden letzten Sprossen über dem wuchtigen Metallfuß des BattleMechs ignorierte und sich das letzte Stück Weges fallen ließ.
An dieser Fahrenden Ritterin gab es einiges, das ihm gefiel. Zum Teil lag es daran, wie sie sich gab. Er steckte zwar ebenfalls bis über beide Ohren in den Ereignissen, die den Wiederanschluss Wyatts an den Rest der Republik begleiteten, aber irgendwie fühlte er sich in diesem Geschehen gefangen. Bei ihr war das anders. Sie formte die Umstände, statt nur auf sie zu reagieren.
Er wünschte sich, auch er hätte diese Fähigkeit gehabt. Die letzten Tage waren wie ein Rausch an ihm vorbeigezogen. Er hatte Schlafprobleme. Teils lag das am Schnarchen eines der anderen Techniker, mit denen zusammen er untergebracht war - seine halbwegs private Ecke hatte er schon aufgegeben. Aber vor allem konnte er nicht aufhören, an den Überfall zu denken, der ComStar das Leben guter Leute gekostet hatte. Patricia hatte zwar ihr Möglichstes getan, seine Gewissensbisse zu lindern, doch er hatte mehr davon, sich in die Arbeit zu stürzen, und bei der Reparatur des alten Fahrbaren HQs gab es davon reichlich.
Das Fahrzeug war erstaunlich. Nicht allein durch sein Alter, sondern auch, weil man seine beeindruckenden Möglichkeiten so lange völlig ignoriert hatte. Der Gefechtscomputer und die Kommsysteme an Bord waren immer noch hochmodern, auch nach neuesten Standards. Mit diesen Systemen konnte ein Offizier Daten von allen eigenen Fahrzeugen oder Mechs im Feld abrufen und daraus eine taktische und
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