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Gefaehrliche Ziele

Gefaehrliche Ziele

Titel: Gefaehrliche Ziele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blaine Lee Pardoe
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erklärte Singh. »Ich kann keineswegs garantieren, dass er uns gestattet, die Stadt schutzlos zu lassen.«
    »Wir werden abziehen«, wiederholte sie. »Darauf habe ich mein Wort als Ritterin der Republik gegeben. Bis jetzt haben sich die Geisterkatzen ehrenhaft verhalten, und wir müssen es ebenso halten. Falls wir ihr Vertrauen verletzen, wird es zum Kampf kommen.«
    »Natürlich würde ich das lieber vermeiden«, erwiderte Singh. »Aber wir sind in der Überzahl.«
    Alexi beugte sich über den Schreibtisch und knallte die schweißnassen Hände auf die polierte Holzplatte. »Wenn Sie sich mit den Geisterkatzen anlegen, wird Ihnen eine zahlenmäßige Überlegenheit nichts helfen«, fauchte sie. »Sie werden die Miliz zerschmettern, ohne aus dem Tritt zu kommen. Schauen Sie mal in die Geschichtsbücher, Legat!«
    »Also geben wir auf?«, fragte er und wich vor ihrer Wut zurück. Und möglicherweise vor meinem Gestank, dachte sie mit Galgenhumor.
    »Wir halten uns an die Bedingungen des Batchalls«, korrigierte sie.
    Er sah sie ein paar Sekunden schweigend an. »Wohin sollen wir uns zurückziehen?«
    Darüber hatte sie zwei Tage nachgedacht. Sie war sich zwar sicher gewesen, das Duell gewinnen zu können, aber ein guter Kommandeur plante alle Eventualitäten ein. Also hatte sie die Karten gewälzt und überlegt, was nötig war, um die Miliz zu verlegen. Dabei ging es nicht nur um Menschen und Material. Es war auch eine Frage von Treibstoff, Verbrauchsgütern, Proviant, Ersatzteilen und so weiter. Sie hatten eine beträchtliche Menge an Kriegsmaterial zu verlegen, und Alexi wollte ihre Einheit mobil und sich alle Möglichkeiten offen halten ... erst recht, da sie Bannsons Söldnereinheit immer noch als reale Bedrohung unbekannter Stärke und Größe betrachtete. »Ich neige dazu, Schnellstraße Sieben nach Norden zu nehmen. Die Karte zeigt sie als mehr oder weniger gerade Strecke parallel zum Flusslauf des Kalamazoo in die Berge, sodass wir schnell vorankommen. Die Straße schneidet durch dicht bewaldetes Hügelland, das Feinden als Deckung dienen könnte, aber das lässt sich durch den Einsatz leichter Scouts ausgleichen. Die Straße endet an der Stelle, wo ein Freizeitlager bei den Kraterseen liegt. Noch ist nicht Urlaubssaison, darum können wir die Häuser als Unterkünfte benutzen.«
    Der Legat schien ihr zuzuhören, redete aber los, kaum, dass sie verstummt hatte. »Ich hatte an eine Verlegung nach Madison gedacht. Das ist eine kleine Stadt etwa vierhundert Kilometer von hier, aber dort gibt es Anlagen, die sich als zeitweilige Basis eignen.«
    Sie runzelte die Stirn. »Legat, Madison ist so weit entfernt, dass wir keine Möglichkeit hätten einzugreifen, wenn es in Kinross zu Schwierigkeiten kommt. Mein Plan entfernt uns nur einhundertachtzig Kilometer von der Stadt. Außerdem ist Madison bewohnt, und da wir immer noch Tucker beschützen, müssen wir weiter mit einem Angriff von Bannsons Leuten rechnen. Wir wollen nicht in einer Wohngegend gegen sie kämpfen müssen.«
    »Es ist leichter für uns, in einer Stadt einen Stützpunkt aufzubauen. Sie bietet besseren Zugang zu Ressourcen.«
    Wir würden in der Falle sitzen. »Sir, dies ist eine Militäreinheit. Sie kann überall lagern. Wir tun den Truppen keinen Gefallen, wenn wir sie in ein Hotel mitten in der Stadt einquartieren. Je eher ihnen klar wird, dass sich das hier in eine echte Kriegssituation verwandeln könnte, und je eher wir damit anfangen, sie wie echte Soldaten zu behandeln, desto eher wer-den sie selbst daran glauben und sich entsprechend verhalten.«
    »Der Krieg ist vorbei«, antwortete Singh. »Sie haben ihn für uns verloren.«
    Sie reagierte gar nicht. »Legat, ich versichere Ihnen, der Krieg hat gerade erst begonnen. Ich empfehle, dass wir nach Norden ziehen.«
    Er starrte sie ein paar Sekunden schweigend an, möglicherweise in der Meinung, er könnte sie damit einschüchtern. Falls dem so war, irrte er sich. »Na schön, Ritterin Holt. Aber sollte irgendetwas schiefgehen, mache ich Sie dafür verantwortlich.«
    Alexi wollte laut auflachen. Es war schon allerhand schiefgegangen. »Ich versichere Ihnen, was auch geschieht, ich übernehme die Verantwortung.«
    Tucker schlenderte hinüber zu dem riesigen Mobilen HQ und beugte sich durch die Luke an der Fahrerseite. Es war eine schwere, mehrere Zentimeter dicke Stahltür über der Antriebshalbkette, die an einen Banksafe erinnerte. Er sah seine Schwester kommen und ging aus dem Weg. Sie schwang

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