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Gefaehrliche Ziele

Gefaehrliche Ziele

Titel: Gefaehrliche Ziele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blaine Lee Pardoe
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bringen oder -schlimmer noch - zerstören. Ich habe versucht, sie aufzuhalten.«
    Patricia mischte sich ein. »Sie trugen Krötenrüstungen.«
    Faulk lächelte schief. »Ich weiß.« Zum ersten Mal, seit er ihm begegnet war, tat der Demipräzentor Tucker leid. Schlimmer noch. Er fühlte sich schuldig. Meinetwegen ist er verletzt worden.
    »Was machen Sie so weit entfernt von der Anlage?«, fragte er.
    »Ich befolge nur meine Anweisungen«, antwortete der Demipräzentor. »Ich habe eine kodierte Nachricht für Ihre Schwester erhalten, zusammen mit der Anweisung, sie ihr persönlich auszuhändigen.«
    Tucker war verwirrt. »Ich habe noch nie von einer Nachricht gehört, die von einem Demipräzentor persönlich zugestellt werden musste.«
    »Ich schon, aber es geschieht selten«, erklärte Faulk. »Die Anweisung kam von Präzentor Buhl. Wie Sie ja wissen, ist es nicht empfehlenswert, Präzentor Buhls Anweisungen infrage zu stellen. Ich lebe, um zu dienen.« Faulk versteifte sich bei dieser Antwort etwas, als nähme er Haltung an, aber Tucker hätte schwören können, dass er in seinen Augen eine Art Belustigung funkeln sah.
    »Danke, Demipräzentor«, sagte Patricia.
    »Ich verabschiede mich«, antwortete Faulk. »Und Adept Harwell?«
    »Ja?«
    »Sehen Sie sich vor.« Mit diesen rätselhaften Worten ging Faulk wieder. Tucker drehte sich mit fragender Miene zu seiner Schwester um. »Hast du eine Ahnung, was das zu bedeuten hatte?«
    Sie zuckte die Achseln, steckte die Scheibe in ihre
    Hemdtasche und schloss den Druckverschluss. »Ich habe vor einigen Tagen auf Terra ein paar Daten angefordert. Das werden sie sein.«
    »Von Hand zugestellt?«
    Patricias Lächeln wirkte gezwungen. »Tucker, nimm es einfach als eine der Unwägbarkeiten unseres Berufes und kümmere dich nicht weiter darum.« Bevor er noch etwas sagen konnte, kletterte Patricia zurück ins Innere des Mobilen HQs.
    Alexi stieg vom Gerüst auf den Rücken des Berg-bauMechs. Die Kipplaster-Ladefläche hatte sich in eine Raketenabschussrampe voll von acht Meter langen Abschussrohren verwandelt. Tucker hockte hinter der improvisierten Lafette und versuchte, das Gestrüpp bunter Steuerdrähte zu entwirren. Ritterin Holt schob sich vorsichtig an den Rohren vorbei, bis sie über ihm stand.
    Tucker bemerkte sie nicht. Er war ganz in seine Arbeit vertieft. Vorsichtig zog er an einem Drahtbündel, fuhr daran entlang, bis es eines der Abschussrohre erreichte, und stöpselte es wieder ein. Dann hob er den Armbandkomm an den Mund. »Ich habe gerade Nummer 10 neu angeschlossen. Bitte überprüfen.« Er dehnte seinen Rücken und bemerkte plötzlich die Fahrende Ritterin neben sich. Es gelang ihm aufzustehen, ohne sich in den Drähten zu verheddern.
    »Wie läuft es, Tucker?«, fragte sie und nannte ausnahmsweise seinen Vornamen.
    Er wirkte etwas verlegen und überlegte vermutlich, wie lange sie ihn schon beobachtete. »Äh, ganz gut. Nur noch ein paar letzte Probleme bei der Verdrahtung.«
    »Können wir ihn einsetzen?«
    »O ja«, bestätigte Tucker begeistert. »Wir haben den größten Teil der Ersatzpanzerung an Ort und Stelle. Das Autokanonen-Waffensystem, das Lieutenant Johannson aus dem Lager bergen konnte, passt hervorragend. Das alte Mädchen ist zwar kein BattleMech, aber sie hat jetzt ein paar Überraschungen für jeden in petto, der sich mit uns anlegen will.«
    »Ausgezeichnet«, sagte sie und legte die Hände auf die Hüften. »Nach allem, was ich gehört habe, waren Sie den Leuten hier eine große Hilfe. Ich wollte mich bei Ihnen bedanken und Sie wissen lassen, dass wir bald ausrücken.«
    »Wohin?«
    »Nach Norden. Gleich morgen früh.«
    »Das ist reichlich kurzfristig.« Er verzog das Gesicht. »Wir haben noch gar keine Gelegenheit gehabt, die IndustrieMechs durchzutesten.«
    »Das werden wir unterwegs tun müssen. Ich habe eine Vereinbarung mit den Geisterkatzen geschlossen und möchte sie auch einhalten.«
    »Wurden Sie bei dem Test verletzt?«
    Ihr Gesichtsausdruck blieb unverändert. »Ja, aber das heilt wieder.«
    Tucker blickte sie eine Weile an. Keiner von ihnen sprach. Sie betrachtete Tucker noch immer als einen
    Jugendlichen, dabei war er längst erwachsen. Er hatte Wyatt zurück ins HPG-Netz geholt und konnte dieses Wunder auf Hunderten anderer Welten wiederholen. Diesen einen Mann zu retten, konnte die Republik unter Umständen aus dem Chaos befreien, in dem sie seit dem HPG-Kollaps versunken war.
    »Ich wünschte, all das wäre nie geschehen«,

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