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Gefaehrliche Ziele

Gefaehrliche Ziele

Titel: Gefaehrliche Ziele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blaine Lee Pardoe
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dünnsten besiedelte Region des Planeten, danach ein Tiefflug zu einer Landezone in der Wildnis und dann Beten, dass alle möglichen Gegner hier unten mit ihren eigenen Problemen viel zu beschäftigt waren, um sie zu bemerken.
    Seine Offiziere wollten sofort zuschlagen, doch Casson blieb gelassen und wartete auf den günstigsten Moment. Die Geisterkatzen und die Miliz standen kurz vor einem Gefecht, das beide schwächen würde. Es war nur logisch, dass Bannsons Leute diesen Augenblick zum Angriff nutzen würden, denn Bannson führte seine Söldner genau wie seine Geschäfte: Er schlug zu, wenn der Gegner am schwächsten war, um Verluste möglichst gering und den Profit möglichst hoch zu halten. In diesem Fall verkörperte den Profit der Mann, der das HPG-Netz wieder instand setzen konnte: Tucker Harwell.
    Also stellte Ivan Casson seine Truppen auf und wartete. Sobald sich Bannsons Söldner zeigten, würde er zuschlagen und erledigen, was an Truppen auf dieser Welt noch existierte. Tucker Harwell würde als sein Gefangener mit zurück ins OrienteProtektorat kommen.
    Und Kapitän Ivan Casson hatte einen Trumpf im Ärmel. Er besaß noch immer einen Maulwurf auf Wyatt, den Informanten, durch den sie von Harwell erfahren hatten. Jetzt konnte er sich über diese Quelle auch möglicherweise benötigte Informationen über die Miliz beschaffen.
    Sollen sie sich ruhig die Schädel einschlagen. Am Ende gewinnen wir. »In Ordnung, Adlerkrallen, etabliert einen Kordon und passive Kommstörung. Und dann wird abgewartet. Wir schlagen noch früh genug zu.«
    »Du verdammter Hurensohn!« Reo Jones schleuderte seinen Seesack auf den Boden der Lagerhalle und baute sich unmittelbar vor dem Söldnercaptain auf. Chaffee wirkte unbeeindruckt. »Du hast einen Krieg angezettelt.«
    »Keineswegs. Ich nutze nur die existierende Lage aus«, antwortete Chaffee. »Und du passt besser auf dein Mundwerk auf, Jones. Wir arbeiten zusammen, erinnerst du dich? Technisch gesehen bin ich dein Boss.«
    Reo war für Chaffees Anspielungen nicht in der angemessenen Stimmung. »Mit dem Angriff hast du die Miliz zum Sündenbock gestempelt. Jetzt haben die Geisterkatzen mobilisiert und verfolgen sie. Ist dir überhaupt der Gedanke gekommen, dass bei diesem Kampf auch Tucker Harwell draufgehen könnte? Falls das passiert, reißt Bannson uns beiden den Arsch auf!«
    »Du machst dir zu viele Sorgen«, spottete Chaffee, trank einen Schluck Kaffee und stellte die leere Tasse auf einem Kühlmittelfass ab. Hinter ihm kalibrier-ten Techs die Arme eines an der Hinterwand der Halle aufragenden BattleMechs. Reos geübter Blick bemerkte, dass mehrere Fahrzeuge und ein Mech - die bei seinem letzten Besuch alle in der Halle gestanden hatten - fehlten. Er brauchte nicht zu fragen, wo sie waren. Die Söldnereinheit rückte aus. »Außerdem wird Bannson von den Schlagzeilen begeistert sein, die uns das verschafft. Wir werden uns auf unsere Fahnen schreiben können, dass wir die Geisterkatzen aus Kinross vertrieben haben.«
    Reo war klar, dass er diese Debatte nicht gewinnen konnte, also wechselte er das Thema. »Hast du den Schweber ferngesteuert? Wie hast du ihn so dicht an ihre Mechs gebracht?« Er wollte Chaffee Gelegenheit zum Prahlen geben. Möglicherweise konnte er so mehr über die Operation und die Pläne des Söldners erfahren. Was das betraf, gab es noch zu viel, was er nicht wusste, und er musste jede Gelegenheit nutzen, mehr herauszufinden.
    »Mach dich nicht lächerlich«, antwortete Chaffee. »Ich hab einen Knaben aus der Gegend angeheuert, damit er ihn fährt. Hab ihm zehntausend Stones versprochen, wenn er mir bei einem Streich hilft. Er brauchte nur unseren Schweber an die Geisterkatzen-Mechs zu fahren und wieder zu verschwinden. Hat mich fünftausend im Voraus gekostet, aber dann hatte ich ihn genau da, wo ich ihn haben wollte. Danach war nur noch ein kurzes Lasersignal von einem der Gebäude in der Nähe nötig - und Puff!« Er deutete mit den Händen eine Explosion an. »Krieg im
    Schnellverfahren. Die Geisterkatzen haben sich keine Mühe gemacht, die Trümmer zu durchsuchen. Sie haben ihre Ausrüstung repariert und sind hinter Legat Singh und seiner kleinen Ritterin her.«
    Reo fühlte, wie das Blut sein Gesicht verließ. Er hatte schon immer gewusst, dass Rutger Chaffee brutal und skrupellos war. Aber beim Gedanken an die Familie des Jungen wurde ihm jetzt schlecht. »Du hast einen jungen Burschen in die Luft gejagt?«
    »Man kann kein Omelett machen,

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