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Gefaehrliche Ziele

Gefaehrliche Ziele

Titel: Gefaehrliche Ziele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blaine Lee Pardoe
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ohne auch Eier zu zerschlagen.« Chaffee kicherte. »Außerdem mussten ein paar organische Überreste unter den Trümmern sein, für den Fall, dass sie nachgesehen hätten, oder sie wären misstrauisch geworden.« Er musterte Reo skeptisch. »Stell dich bloß nicht so an. Du hast schon Schlimmeres verbrochen. Du hast einer feindlichen Streitmacht erlaubt, Hunderte Menschen umzubringen, einschließlich deiner eigenen Familie. Also versuch ja nicht, dich hier auf ein hohes Ross zu schwingen.«
    Reo unternahm keinen Versuch, sich zu verteidigen. »Und nun?«
    Halsabschneider grinste. »Heute Nacht rücken wir aus. Meine Leute im Feld melden, dass die Geisterkatzen die Miliz morgen einholen müssen. Das dürfte eine Schlacht werden, die sich sehen lassen kann. Nichts putscht Clanner so auf wie eine Beleidigung ihrer Ehre. Trotzdem stehen die Chancen ziemlich ausgewogen. Ein paar der Jungs nehmen Wetten auf den Ausgang an, falls du Interesse hast. Wir lassen sie einander erst mal die Schädel einschlagen und dann kehren wir den Rest zusammen.«
    »Was soll ich tun?«, fragte Reo matt, von Chaffees Gefühllosigkeit regelrecht ausgelaugt.
    »Du wirst das Geschehen für uns beobachten. Mach, dass du da raus kommst und verfolge den Kampf. Gib mir Bescheid, wenn es Zeit ist, zu erscheinen und diese Sache zu einem Ende zu bringen.«
    Reo nickte. Chaffee schlug ihm auf den Rücken. »Hör auf, dir Gedanken über die Toten zu machen, Jones. In ein paar Tagen sind wir beide reicher, als wir es uns je haben träumen lassen. Vertrau mir: Jacob Bannson kümmert sich um Leute, die Initiative zeigen.«
    Reo sagte nichts. Es gab nichts zu sagen. Die ganze Innere Sphäre wusste, dass er ein Verräter war. Es war sinnlos, gegen dieses Image anzukämpfen, denn die Wahrheit konnte er nicht offenbaren. Er konnte nur hoffen, dass Tucker keines von den Eiern war, die für dieses Omelett in die Pfanne gehauen wurden.
    Sterncaptain Cox saß im Cockpit seines Kriegshammer IIC und starrte auf die Kommkonsole. Die Nachricht lief in einer Endlosschleife auf einem offenen Kanal: Der Legat und die Fahrende Ritterin erklärten, die Wyatt-Miliz trage keine Schuld an dem Angriff auf seine Leute. Es ärgerte ihn, dass sie ihn für so dumm hielten.
    Er hatte Ritterin Alexi vertraut und die Miliz hatte dieses Vertrauen missbraucht und mit ihrem Selbstmordanschlag Leben verschwendet. Jetzt musste sie dafür bezahlen, und zwar zu denselben Bedingungen, die sie auch ihm diktiert hatte - ohne Ehre, ohne Gnade.
    Er blickte auf die Geisterkatzen-Streitmacht, die vor ihm angetreten war, und der Stolz auf seine Leute erstickte den Zorn. Sein Blick ruhte auf den Reiniger-Tätowierungen, die viele seiner Leute im Gesicht oder auf dem Körper trugen. Er selbst hatte keine sichtbare Tätowierung, doch er bewunderte die prächtigen Farben dieser Zeichen von Entschlossenheit, Reinheit und Ehre.
    Er würde Kinross verlassen und den Kampf ins Lager des Feindes tragen, wo auch immer er war. Nur einen würde er verschonen. Sein ClanwacheSpezialist - im Sprachgebrauch der Inneren Sphäre ein Geheimdienstler - hatte herausgefunden, dass ein Mann für die Reparatur des Hyperpulsgenerators auf Wyatt verantwortlich war, jemand namens Tucker. Ein ComStar-Adept. Dieses Mitglied der Techkaste befand sich zur Zeit bei der Miliz.
    Vielleicht ist dieser Mann der Lichtbringer der Vision, die ich mit Galaxiscommander Kev Rosse teile. Falls dem tatsächlich so sein sollte, könnte dies wirklich die neue Heimat der Geisterkatzen sein. »Denkt daran«, sagte er über den Befehlskanal seines Sterns. »Wir gewähren der Miliz keine Gnade. Mit unserer Vergeltung gegen sie ehren wir die großen Kerens-kys. Und wir müssen diesen Tucker von ComStar finden, um seine Rolle innerhalb unseres Schicksals zu ergründen. Dies befehle ich.«
    Eine Serie von »Pos«-Bestätigungen drang aus seinen Helmlautsprechern. Sterncaptain Cox lächelte. »Angreifer, wir schlagen zu!«
    Ben-Venue-Kreuzung, Schnellstraße Sieben, nördlich von Kinross, Wyatt
    Präfektur VIII. Republik der Sphäre
    18. Mai 3135
    Tucker studierte aufmerksam den Schirm und rückte unbewusst das Kommset zurecht, während er die Daten verarbeitete. »Augen auf. Sie müssten in zwei Minuten genau über ihnen sein, Luft Eins«, gab er durch. Südlich ihrer Position näherte sich ihr einzelner Donar-Kampfhubschrauber den Geisterkatzen. Sie hatten dieses Manöver schon mehrere Male durchgespielt, und immer war das Ergebnis dasselbe gewesen:

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