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Gefährlicher Chat - Wich, H: Gefährlicher Chat

Gefährlicher Chat - Wich, H: Gefährlicher Chat

Titel: Gefährlicher Chat - Wich, H: Gefährlicher Chat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henriette Wich
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das ist die Hauptsache.
     
    Geheimes Tagebuch von Kim Jülich
    Donnerstag, 16:00 Uhr
    Ich hab den Brief an Michi tatsächlich eingeworfen! Keine Ahnung, wie ich den Mut dazu gefunden habe. Jetzt kann ich nur noch eins tun: abwarten! Michi wird den Brief voraussichtlich morgen bekommen, aber wenn die Post schläft, vielleicht auch erst übermorgen. Und bis er antwortet, können wieder drei Tage vergehen. Wie soll ich das bloß aushalten?
    Michi, bitte schreib mir bald! Hoffentlich findest du den Brief nicht blöd und willst nie wieder was mit mir zu tun haben. Hoffentlich freust du dich und schreibst mir, dass du mich auch magst. Das wäre absolut wunderbar!
    Bis bald, Michi! Ich sehne mich so nach dir.
     

Flüstermails
    Franzi freute sich nach der ganzen Aufregung auf einen entspannten Abend zu Hause. Heute war Donnerstag. Irgendwann einmal hatte ihre Mutter den Donnerstagabend zum Familienabend erklärt. An diesem Tag machte ihr Mann die Praxis früher als sonst zu und hatte Zeit für die Familie. Meistens gab es am Donnerstagabend ein besonders gutes Essen, und danach spielten sie zusammen, lasen sich Geschichten vor oder sahen sich einen spannenden Film an.
    Heute war mal wieder ein Film dran: Im Fernsehen lief Die Rückkehr der Jedi-Ritter . Ein Krimi wäre Franzi zwar lieber gewesen, aber der Star-Wars-Fantasy-Klassiker war sicher auch nicht schlecht, und sie kannte weder die alten noch die neuen Star-Wars-Filme.
    Frau Winkler stellte eine große Schüssel Popcorn auf den Couchtisch. »Schön, dass ich euch mal wieder alle zusammen um mich habe!«
    »Ich liebe Donnerstagabend«, sagte Dr. Winkler und legte den Arm um die Schultern seine Frau.
    Chrissie verzog das Gesicht. »Ich wäre viel lieber mit Bernd ins Kino gegangen. Ihr immer mit euren doofen Traditionen!«
    »Traditionen sind nicht doof«, sagte Stefan. »In der Familie schon gar nicht. Ich hab Sonja auch für heute Abend abge-sagt.«
    Franzi grinste ihn an. »Und? Schwebt ihr noch auf Wolke sieben?«
    »Das geht dich gar nichts an«, sagte Stefan, aber sein Gesicht verklärte sich dabei.
    Franzi seufzte innerlich. Arme Marie! Sie musste sich wohl damit abfinden, dass Stefan für einige Zeit vergeben war.
    »Ruhe, Kinder!«, rief Dr. Winkler. »Es fängt an.«
    Seine Frau drehte den Ton lauter. Die Titelmelodie dröhnte durchs Wohnzimmer. Franzis Vater sang lautstark und ziemlich falsch mit. Er hatte als Kind Krieg der Sterne gesehen und schwärmte seitdem davon.
    Franzi musste kichern. Andererseits fand sie es auch ein bisschen peinlich, dass sich ihr Vater völlig lächerlich machte. Aber zum Glück sah ja keiner zu. Dann konzentrierte sie sich auf den Film. Die Spezialeffekte waren zwar noch nicht so ausgereift wie heutzutage, aber trotzdem ganz lustig.
    »Da!«, rief ihr Vater. »Das ist Boba Fett. Sieht er nicht gruselig aus?«
    Besonders Vertrauen erweckend wirkte der Typ nicht gerade mit seiner kriegerischen Rüstung. Franzi liefen kalte Schauer über den Rücken. Aber auf einmal stutzte sie. Irgendwoher kam ihr der Name bekannt vor. Hatte ihr Vater schon mal von Boba Fett erzählt? Gut möglich. Aber der Name war ihr doch erst kürzlich begegnet, bloß wo?
    Plötzlich fiel es ihr wie Schuppen von den Augen: Anton hatte im Chat den Nickname Boba Fett benutzt! Anscheinend war er auch ein Krieg-der-Sterne-Fan. Das Detail konnte vielleicht noch mal wichtig werden. Das musste sie unbedingt Kim erzählen.
    Der Film lief weiter, und Han Solo kam in Großaufnahme ins Bild. Franzi sah gespannt zu, bis es auf einmal in ihrem Gehirn weiterratterte. Han Solo?? Han Solo, ihr Freund aus dem Chat! Er war also auch ein Krieg-der-Sterne-Fan.
    Stopp, Moment mal! Das konnte doch kein Zufall sein.
    »Franzi-Schatz?«, fragte Frau Winkler besorgt. »Du siehst so blass aus. Geht’s dir etwa nicht gut?«
    »Doch, doch«, sagte Franzi und stopfte sich demonstrativ eine Hand voll Popcorn in den Mund.
    Frau Winkler war zufrieden. Solange es ihren Kindern schmeckte, brauchte sie sich keine Sorgen um sie zu machen.
    Franzis Gehirn arbeitete inzwischen weiter auf Hochtouren. Boba Fett und Han Solo … Kaum war Boba Fett aus dem Chatroom verschwunden gewesen, war Han Solo aufgetaucht. Seltsam, nicht? Oder doch ein ganz normaler Zufall – das hieß, es steckten zwei verschiedene Personen hinter Boba Fett und Han Solo, die nichts miteinander zu tun hatten. Oder sie hatten sehr wohl etwas miteinander zu tun und gehörten zur selben Einbrecherbande?
    Plötzlich fiel Franzi

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