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Gefährlicher Chat - Wich, H: Gefährlicher Chat

Gefährlicher Chat - Wich, H: Gefährlicher Chat

Titel: Gefährlicher Chat - Wich, H: Gefährlicher Chat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henriette Wich
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noch etwas ein: Manche Leute machten sich angeblich einen Spaß daraus, im selben Chatroom unter zwei Nicknames aufzutreten. Konnte es sein, dass Anton alias Boba Fett und Han Solo ein und dieselbe Person waren?
    Franzi schluckte. Diese Möglichkeit war so schrecklich, dass sie sie eigentlich gar nicht zu Ende denken wollte. Aber als Detektivin musste sie es tun. Sie musste alle persönlichen Dinge hintenanstellen, wenn es um den Fall ging. Aber Han Solo war doch so süß … Obwohl er schon ziemlich gedrängt hatte, um ihre Telefonnummer herauszukriegen. Mist!
    »Habt ihr das gesehen?«, rief Dr. Winkler und sprang vom Sofa auf. »Jetzt beginnt der Angriff auf den Todesstern!«
    »Wahnsinnig spannend«, sagte Chrissie gelangweilt.
    »Psst!«, machte Stefan.
    Franzi hielt es nicht mehr länger vor dem Fernseher aus. Sie musste unbedingt mit Kim telefonieren. So geräuschlos wie möglich stand sie auf, um sich unbemerkt davonzuschleichen.
    Da hielt ihre Mutter sie zurück. »Franzi, wo willst du denn hin?«
    »Mir geht’s irgendwie doch nicht so gut«, sagte Franzi. »Ich glaub, ich hab zu viel Popcorn gegessen.«
    »Soll ich dir einen Kamillentee kochen?«, fragte Frau Winkler.
    Franzi schüttelte heftig den Kopf. »Nicht nötig, ich leg mich einfach ein bisschen hin.«
    »Alles klar« sagte Frau Winkler. »Gute Besserung!«
    Franzis Vater hatte von der Unterhaltung nichts mitbekommen. Er fieberte bei dem Film so sehr mit, dass er alles um sich herum vergaß.
    Schnell lief Franzi die Treppe hoch, schnappte sich das Mobilteil und zog sich in ihr Zimmer zurück.
    »Hallo Kim? Ich bin’s, Franzi!«
    Kim redete sofort wie ein Wasserfall los: »Gut, dass du anrufst! Stell dir vor, was mir passiert ist. Ben und Lukas haben einen Virus auf meinen Computer geladen und eine Datei zerstört, die mit meinem Krimi. Die Detektivdatei ist zum Glück noch da. Oh Mann, das war vielleicht ein …«
    »Ich hab ein neues Detail zum Fall!«, unterbrach Franzi ihre Freundin.
    »Warum hast du das denn nicht gleich gesagt?«, rief Kim aufgeregt. »Los, rück schon damit raus!«
    Franzi holte tief Luft und erzählte von ihrem Verdacht, der ihr plötzlich beim Fernsehen gekommen war. Als sie fertig war, kam Schweigen aus der Leitung.
    »Was meinst du dazu?«, fragte Franzi. »Du kennst dich doch besser mit Chatrooms aus als ich. Könnte Anton hinter beiden Namen stecken?«
    »Mein Bauchgefühl sagt mir, dass da schon was dran sein könnte«, meinte Kim. »Besonders Jungs verwenden in Chatrooms gerne zwei Nicknames. Das gibt ihnen einen besonderen Kick. Andererseits frage ich mich: Ist Anton wirklich so leichtsinnig, zwei Nicknames aus demselben Film zu nehmen? Obwohl, vielleicht fühlt er sich ja so sicher, dass er es gerade lustig findet.«
    Franzi stöhnte. »Du hältst es also für möglich. Das hab ich befürchtet. Was machen wir denn jetzt?«
    Kim dachte nach. »Schwierig. Bei zwei Briefen wäre es einfacher, da könnte man einfach die Handschriften vergleichen.«
    »Tja, das kannst du dir abschminken«, sagte Franzi. »Leider schreibt nicht jeder so altmodische, romantische Liebesbriefe wie du.«
    »Lass das Thema bitte aus dem Spiel«, sagte Kim. »Das lenkt mich total vom Nachdenken ab.«
    »Sorry«, sagte Franzi.
    Wieder war Stille in der Leitung. Doch plötzlich stieß Kim einen spitzen Schrei aus. »Ich hab’s! Beim Chatten gibt es zwar keine Handschriften, aber man kann trotzdem die Schreibstile vergleichen. Jeder hat doch seinen ganz eigenen Stil beim Chatten. Besonders beim Flüstern.«
    »Du meinst, wir sollten die Flüstermails vergleichen, die Sofie von Boba Fett bekommen und die ich von Han Solo bekommen habe?«
    »Ganz genau«, sagte Kim. »Das ist die sicherste Methode.«
    Franzi zögerte. Sie sollte Han Solos Flüstermail herausrücken? In der er ziemlich direkt mit ihr geflirtet hatte? Oh nein, wie peinlich!
    »Hast du die Mails etwa nicht gespeichert?«, fragte Kim erschrocken.
    »Doch, schon«, sagte Franzi. »Es ist nur …. äh … na ja, hast du schon mal was von Privatsphäre gehört?«
    »Klar«, sagte Kim. »Aber die muss ich in diesem Fall ignorieren. Komm schon, so geheim werden die Mails doch nicht sein, oder?«
    Franzi räusperte sich. »Hm, natürlich nicht. Aber wunder dich nicht, wenn du die Flüstermail siehst. Es ist übrigens nur eine bis jetzt. Han Solo hat dauernd so einen Flirtton drauf, aber das ist bei ihm ganz normal, das macht er auch im Chatroom gegenüber den anderen so.«
    Kim kicherte.

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