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Gefährlicher Fremder - Rice, L: Gefährlicher Fremder

Gefährlicher Fremder - Rice, L: Gefährlicher Fremder

Titel: Gefährlicher Fremder - Rice, L: Gefährlicher Fremder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Marie Rice
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mein Ranger-Abzeichen bekommen hatte. Es war Winter, und wir hatten Patrouillendienst im Hindukusch. Das zweite Mal war dann, nachdem ich den Dienst quittiert hatte, um meinen Vater bei der Leitung seiner Firma zu unterstützen. Wir erhielten den Auftrag, Habib Munib zu beschützen. Ich bin erst vor ein paar Wochen wieder zurückgekommen.«
    Caroline blinzelte. Ihre Gabel schwebte in der Luft, auf halbem Weg vom Teller zu ihrem Mund. »Habib Munib? Ist das nicht – du meine Güte, ist das nicht der Präsident von Afghanistan?«
    »Ja, irgendwie schon. Zumindest theoretisch.« Jacks unnachgiebiger Mund verzog sich zum Ansatz eines Lächelns, das seine Züge kaum weicher werden ließ, aber seine Wirkung auf sie nicht verfehlte. »Um die Wahrheit zu sagen, Habibs Präsidentschaft erstreckt sich heute über nicht viel mehr als den Präsidentenpalast in Kabul und einen Umkreis von vielleicht zehn Blocks. Jeder Kriegsherr in den Bergen verfügt über mehr Macht – und vor allem größere Feuerkraft – als Habib. Und jeder Kriegsherr im ganzen Land – und Sie können mir glauben, von denen gibt es eine ganze Menge – hat es auf ihn abgesehen. Ihn am Leben zu erhalten ist … eine Herausforderung. Es ist uns in erster Linie geglückt, indem wir die größte Ansammlung von Sandsäcken auf der ganzen Welt um ihn herum errichtet haben.«
    Sie hatte Fotos von Jack gesehen! Sie musste Fotos von Jack gesehen haben. Habib Munib war ständig in den Nachrichten, und die Bilder zeigten ihn immer umringt von seinen amerikanischen Bodyguards. Hauptsächlich große, baumstarke Kerle, mit Bärten und Sonnenbrillen, die erschreckend riesige schwarze Waffen in den Armen hielten. Sie hatte gedacht, es handle sich bei ihnen um Offiziere der USA , aber offensichtlich hatte sie sich geirrt.
    »Haben Sie die Herausforderung genossen?«
    Er überlegte kurz. »Ja, das hab ich wohl. Sehr sogar. Wir mussten ein paar verdammt erfinderische und bösartige Bösewichte austricksen. Es hat geholfen, dass Habib einer der Guten ist. Er hat am California Institute of Technology studiert und ein Ingenieurdiplom erworben, das er nicht einsetzt, und er ist ein ziemliches Pokertalent, was er durchaus nutzt. Der Mann hat echt Köpfchen. Er ist die beste Hoffnung des Landes auf eine Zukunft, die nicht aus bitterer Armut und durchgedrehten Fanatikern besteht, die durch die Straßen streifen und Menschen umbringen, um das Land vor Frauen zu bewahren, die Lippenstift und Nagellack tragen. Wir haben uns alle Mühe gegeben, ihn am Leben zu erhalten.«
    Caroline studierte sein Gesicht, während er redete. Sie hatte vergessen, den Kronleuchter anzumachen, darum kam der Großteil des Lichts von den Kerzen. Es verlieh seiner tiefgebräunten Haut einen dunklen Bronzeton, und in seinen Augen schienen die Flammen lebendig zu werden.
    Das Haus war höchstens lauwarm, aber Caroline war nicht kalt. Er saß im rechten Winkel zu ihr, ihre Ellbogen berührten sich beinahe und er schien Hitze auszuströmen, die sie einhüllte. Selbst die Luftmoleküle zwischen ihnen schienen beschleunigt und heiß zu sein.
    »Wenn Ihre Arbeit Ihnen so gut gefallen hat, wieso haben Sie dann aufgehört?«
    »Ich hatte erfahren, dass mein Dad krank war. Er hatte mir nicht gesagt, dass er sich schlecht fühlte, er wollte wohl nicht, dass ich mir Sorgen mache. Seine Sekretärin hat’s mir erzählt. Sie rief an und sagte, dass Dad Blut spuckte. Ich bin auf der Stelle nach Hause geflogen. Ich hab ihm so lange zugesetzt, bis er zum Arzt gegangen ist.« Ein schwaches Lächeln überflog sein Gesicht, nur eine Sekunde lang, und schon war es wieder verschwunden, wie der Schatten eines Lächelns statt eines richtigen Lächelns. »Er war ganz schön stur, mein Dad. Und er hasste Ärzte. Es war gar nicht so leicht, ihn dazu zu bringen, einen aufzusuchen. Und als ich ihn dann endlich in eine Praxis gezerrt hatte, stellte sich nach einigen Tests heraus, dass er Magenkrebs hatte. Und ich konnte ihn mit der Krankheit doch nicht allein lassen. Der Krebs war schon ziemlich weit fortgeschritten. Er hat nur noch ein paar Wochen gelebt. Nachdem er tot war, habe ich beschlossen, etwas anderes zu machen.«
    Caroline stützte den Kopf auf ihre Faust und sah ihn an. »Wieso?«
    Nachdenklich legte er die Gabel hin. Es dauerte eine ganze Weile, bis er antwortete. Das gefiel ihr so an ihm. Sie mochte weder schlagfertige, oberflächliche Erwiderungen noch vorgefertigte Antworten. Offensichtlich bemühte er sich darum, die

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