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Gefährlicher Fremder - Rice, L: Gefährlicher Fremder

Gefährlicher Fremder - Rice, L: Gefährlicher Fremder

Titel: Gefährlicher Fremder - Rice, L: Gefährlicher Fremder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Marie Rice
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der Colonel in den Ruhestand gegangen war und ENP Security gegründet hatte, war jedermann davon ausgegangen, dass Deaver sein Stellvertreter werden würde. Immerhin hatte er fast zwanzig Jahre unter dem Colonel gedient. Es stand ihm zu, verdammt noch mal!
    Zwanzig Jahre in der Army und was hatte es ihm eingebracht? Nichts, verdammte Scheiße! Alle anderen verdienten einen Haufen Geld bei Homeland Security, und jetzt war endlich einmal Deaver dran.
    Aber das Einzige, was der Colonel ihm angeboten hatte, war ein Job gewesen, noch dazu mit einer jämmerlichen Bezahlung, auch wenn es das Doppelte gewesen war, was er bei der Army verdient hatte. Deaver hatte eine gehobene Position mit Aktienbeteiligung erwartet, und stattdessen war er am Ende nichts als ein besserer Söldner gewesen, der umgehend nach Waziristan geschickt wurde, um eine Pipeline zu bewachen, und dann nach Sierra Leone, um irgendwelche fetten Bergbaumanager zu beschützen.
    Und Jack Prescott verließ die Ranger und wurde gleich am nächsten Tag zum Vizepräsidenten von ENP Security ernannt.
    Das schmerzte immer noch.
    Aber damit konnte er sich jetzt nicht beschäftigen. Keinerlei Emotionen während der Planung einer Mission. Liebe, Hass, Rache – so was konnte einen schneller umbringen als ein Schuss. Nein, Deaver musste alles logisch und ruhig durchdenken, Schritt für Schritt.
    Also, Schritt Nummer eins war, sich zu vergewissern, dass Elvis tatsächlich das Gebäude verlassen hatte.
    Eine halbe Stunde später schien er die Bestätigung zu haben, dass es wirklich so war. Prescott hatte die Firma an einen Konkurrenten und sein Haus an Rodney Strong verkauft, einen Buch- und Rechnungsprüfer, und dessen Frau, Cathy Strong, einen Lifestyle-Coach.
    Prescotts Telefon war abgemeldet, genau wie Wasser und Strom. Es gab keinerlei Hinweise darauf, dass in der Stadt oder in einem Radius von fünfzig Meilen Grundbesitz an Prescott verkauft oder von ihm ein Vertrag, beispielsweise mit einem Stromversorger, abgeschlossen worden wäre.
    So schwer es Deaver auch fiel, das zu glauben: Nachdem Jack ein großes, teures Haus und eine blühende Firma geerbt hatte, hatte er sofort alles verkauft und war vom Angesicht der Erde verschwunden. Er hatte sogar sein Auto veräußert.
    Nur um sich selbst zu quälen, hackte sich Deaver in Prescotts Bankkonto und starrte mit mahlenden Kiefern auf den Bildschirm.
    Am neunzehnten Dezember, kurz bevor er nach Sierra Leone aufgebrochen war, um Deaver das Leben schwer zu machen, hatte Jack Prescott sein ganzes Vermögen in einen Bankscheck über sage und schreibe acht Millionen Dollar plus Kleingeld umgewandelt.
    Dieser Mistkerl!
    Deaver schlug mit der Faust auf den Schreibtisch aus Walnussholz, der daraufhin einen Riss bekam. Er stand auf und lief in dem Versuch, sich zu beruhigen, im Zimmer auf und ab.
    Dieser Schweinehund hatte jetzt über acht Millionen plus seine Diamanten. Deaver würde sich die Diamanten zurückholen, Prescott zwingen, sein ganzes Geld auf Deavers Konto auf den Kaimaninseln zu überweisen, und dem Dreckskerl jeden einzelnen Knochen in seinem verfluchten Körper brechen, bevor er ihm die Kehle aufschlitzte.
    Und dann würde er die Frau umbringen.
    Er brauchte eine Viertelstunde, bis er in der Lage war, sich wieder hinzusetzen, aber als er es tat, geschah es mit der Konzentration eines Soldaten. Die schöne Umgebung, das zuvorkommende Personal, das nur darauf wartete, ihm zu Diensten zu sein, das üppige Mahl – das alles verschwand, während er seine Energie bündelte wie in einem Laserstrahl und sich auf seine Mission konzentrierte.
    Es würde keinen Luxus mehr geben, keine weiteren Ausflüge in das gute Leben, bis er Jack Prescott gefunden hatte.
    Deaver widmete sich wieder dem Computer und überprüfte die Autovermietungen in der Stadt und der ganzen Umgebung. Prescott hatte sich kein Auto gemietet. Er würde wohl kaum mit dem Bus fahren – welcher Mann im Besitz von nahezu 30 Millionen Dollar würde das tun? Also hatte er die Stadt per Flugzeug verlassen. Aber wohin?
    Eine halbe Stunde später hatte Deaver die Antwort. Eine Kreditkarte, die Jack Prescott gehörte, war benutzt worden, um ein Ticket von Freetown nach Seattle via Paris, Atlanta und Chicago zu kaufen. Er konnte allerdings keine Autovermietung finden, die ihm einen Wagen vermietet hatte.
    Also wusste Deaver jetzt zwei Dinge. Erstens: Jack Prescott hielt sich im pazifischen Nordwesten auf, und zweitens: Er hatte sich nicht die Mühe gemacht, seine

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