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Gefährlicher Fremder - Rice, L: Gefährlicher Fremder

Gefährlicher Fremder - Rice, L: Gefährlicher Fremder

Titel: Gefährlicher Fremder - Rice, L: Gefährlicher Fremder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Marie Rice
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dann hatte sie mehrmals den Namen gewechselt. Sie könnte Caroline Warner in Las Vegas sein oder Caroline Yoo in San Francisco oder Caroline Steinberg in New York.
    Mist!
    Vielleicht sollte er damit anfangen, nach Jack zu suchen, der sich nicht mal die Mühe machte, seine Spuren zu verwischen. Vielleicht sollte er sich einfach hier einnisten, solange Axels Kreditkarte zahlte, und abwarten, bis Jack das nächste Mal seine Kreditkarte benutzte.
    Nebenbei googelte Deaver »Zeitung + Gazette + Washington + 1995« – und bingo! Da war es! Er beugte sich vor, überrascht, fündig geworden zu sein. Heilige Scheiße, ein Hoch auf das Internet, denn da stand es schwarz auf weiß, der Cursor blinkte ruhig, und er musste nur noch die Punkte miteinander verbinden. Die Summerville Gazette , das Käseblatt einer Kleinstadt namens Summerville, das es seit dem Jahr 2002 zwar nicht mehr gab, das aber 1995 quicklebendig war.
    Mit zusammengekniffenen Augen beugte sich Deaver über die Tastatur und googelte »Caroline Lake + Summerville, Washington«. Er landete zehn Treffer, die sich alle auf eine Caroline Lake bezogen, die einen Buchladen führte, Preise verteilte und in der Kirche Klavier spielte. Um ganz sicherzugehen, klickte er auf Bildersuche von Google und starrte ungefähr fünfzehn Fotos von Caroline Lake an. Prescotts Caroline Lake. Nach wie vor schön, nach wie vor unverheiratet.
    Jack Prescott war dort, in genau diesem Augenblick. Darauf hätte er sein Leben verwettet.
    Deaver begann aufgeregt nach Internetseiten zu suchen, um auf der Stelle einen Flug nach Seattle zu buchen. Er fluchte, als er feststellen musste, dass er frühestens am nächsten Tag um neun Uhr abends dort eintreffen konnte. Die meisten Flüge waren bis nach Neujahr ausgebucht und die Flugverbindung, die er schließlich fand, würde ihn innerhalb von zwölf Stunden von Newark über Atlanta und Chicago nach Seattle bringen. Das war das Beste, was er tun konnte.
    Na ja, zumindest würde er dann Montagmorgen dort sein.
    Er betrachtete noch einmal die Fotos von Caroline Lake. Eine wirklich atemberaubend schöne Frau.
    Prescott würde auch am Montag noch in Summerville sein. Oh ja. Der ging nirgendwohin.

 
    11
    Summerville
    Das große Weihnachtsessen, das Caroline geplant hatte, fand niemals statt.
    Nach ihrem Weinanfall war Caroline in den tiefsten Schlaf ihres Lebens gefallen, fast schon ein Koma. Als sie allein in ihrem Bett aufwachte, war es draußen stockfinster, und sie hatte keine Ahnung, wie lange sie geschlafen hatte.
    Es war dunkel im Zimmer, das einzige Licht kam aus dem Gang davor. Caroline lag im Bett und starrte an die schwarze Decke. Sie versuchte, sich über ihre Gefühle klar zu werden, die so gemischt waren, dass sie unmöglich sagen konnte, welches am stärksten war: Scham, Verwirrung oder Erleichterung.
    Sie fühlte eine gewisse Scham, aber nicht allzu sehr. In gewisser Weise sollte sie sich wirklich dafür schämen, dass sie sich wie ein Baby an Jacks Schulter ausgeweint hatte – bei einem Mann, den sie kaum kannte, auch wenn sie Sex gehabt hatten. Und sie fühlte sich auch tatsächlich beschämt. Dann war da noch Verwirrung. Dieser schreckliche Weinkrampf, nachdem sie – nein, während sie gekommen war … Wow. Das war schon mehr als verwirrend.
    Aber abgesehen davon verspürte sie auch einen großen … Frieden. Es war, als ob die Tränen etwas Schwarzes, Fauliges aus ihr herausgespült hätten, sodass sie ausgelaugt, erschöpft und leer zurückblieb, aber nicht traurig. Die Traurigkeit war fort. Diese Traurigkeit war nun seit Jahren schon ihre ständige Begleiterin gewesen und in deren Abwesenheit erkannte sie sich selbst fast nicht mehr wieder.
    Sie fühlte sich ausgeruht, erfrischt und … hungrig. Caroline sprang kurz ins Bad, um sich eine kalte Kompresse auf die Augen zu legen, rasch zu duschen und sich einen kirschroten Jogginganzug anzuziehen, und dann schlüpfte sie durch die Tür.
    Caroline hatte gerade die Hälfte der Treppe zurückgelegt, als Jack auf einmal am Ende der Stufen auftauchte, obwohl sie ihn nicht hatte kommen sehen.
    Als sich ihre Blicke trafen, fing ihr Herz wild zu schlagen an.
    Seine dunklen Augen musterten sie rasch, unpersönlich, wie ein Soldat, der einen Kameraden nach Wunden absucht. Dann aber wurde sein Blick warm.
    »Hi.« Seine tiefe Stimme war ruhig, gelassen.
    »Hi.« Carolines Stimme hörte sich in ihren eigenen Ohren atemlos an.
    Er kam ihr entgegen, immer zwei Stufen auf einmal nehmend, bis er

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