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Gefährlicher Sommer

Titel: Gefährlicher Sommer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bastei Lübbe
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um den Hals. Nur noch wenige Minuten, und sie waren frei. Die Beamten würden die Tür aufbrechen und sie hinauslassen. Pat konnte es kaum abwarten, Tobi zu umarmen.
    Plötzlich sagte Manuel: »Es ist zu früh. Merkt ihr nicht, dass es zu früh ist?«
    Die anderen starrten ihn an.
    »Was?«, fragte Pat.
    »So schnell kann Christopho die Polizei überhaupt nicht informiert haben. Selbst wenn er gefahren ist, als sei der Teufel hinter ihm her. Es kann nicht sein!«
    »Mein Gott, er hat recht«, sagte Chris leise.
    »Aber wer ...?«, fragte Diane.
    Sie hörten Stimmen im Hof, Stimmen, die sie sehr gut kannten.
    Angie wurde blass. »Sie sind zurückgekommen«, flüsterte sie.
 

 
    Tobi bellte wie verrückt. Pat geriet natürlich sofort wieder in Panik. Carlo würde nicht lange fackeln, das wusste sie, diesmal noch weniger als beim letzten Mal. Sie schrie Tobi durch die Tür zu, er solle ruhig sein und niemanden angreifen. »Sitz, Tobi! Sitz! Bitte, sei um Gottes willen ruhig!«
    Sie hörten Carlo schreien. »Was macht dieser verdammte Köter hier? Wieso lebt das Vieh überhaupt noch?«
    Pat schlug mit den Fäusten gegen die Tür. »Tobi! Tobi!«
    Aber offenbar hielt sich Tobi zurück. Er bellte und fletschte die Zähne, aber er hatte nicht vergessen, dass der fremde Mann ihm so weh getan hatte. Und er sah das blinkende Metall in seiner Hand. Tobi wusste nicht, was eine Pistole ist, aber wie viele Tiere wich er instinktiv und leise knurrend davor zurück.
    Carlo war nicht scharf darauf, tatsächlich zu schießen. Wenn er den Hund nicht sofort mit dem ersten Schuss erledigte, würde er sich in eine reißende Bestie verwandeln - um das zu wissen, hatte er genug Erfahrung mit Tieren. Wenn er Tobi in Schach halten konnte, genügte das - abgesehen davon, dass er mehr denn je wünschte, er hätte ihn erschossen, als er bewusstlos vor ihm lag.
    Einer der Männer schloss die Tür auf. Flink wie ein Wiesel war Pat sofort draußen, kauerte neben Tobi nieder und umklammerte ihn mit beiden Armen. »Tobi, bist du in Ordnung? O Gott, ich habe solche Angst um dich gehabt!«
    Tobi leckte ihr begeistert über das Gesicht. Inmitten der ganzen gefährlichen Situation, umgeben von bewaffneten Männern, gefangen in einem einsamen Haus, verstrickt in irgendein verrücktes, gefährliches Abenteuer, waren die beiden erst einmal einfach nur selig, dass sie einander wiederhatten.
    »Wenn der Hund mich anfällt, wird er auf der Stelle erschossen«, warnte Carlo. »Also, wenn dir sein Leben lieb ist, pass auf ihn auf!«
    Pat war nie entschlossener gewesen. Mit ihrem ganzen Gewicht hing sie an Tobi. Im Zweifelsfall würden sie beide vor der Pistolenmündung landen, keinesfalls aber der Hund allein.
    »Was ist denn passiert?«, fragte Chris. Carlo sah ihn grimmig an, so als seien er und seine Freunde für alle Schwierigkeiten verantwortlich, die es auf dieser Welt gab.
    »Was passiert ist?«, knurrte er. »In eine Polizeipatrouille sind wir hineingeraten, das ist passiert. Ich dachte, es kreuzen keine Boote mehr, aber natürlich muss in dem Moment eines erscheinen, wo wir am Strand ankommen. Verdammte Scheiße!«
    Einer der Männer sagte etwas in Spanisch, und Carlo nickte. »Wir müssen fort. In unser anderes Versteck. Aber für den Fall, dass die Bullen versuchen, uns zu nahe zu rücken ...«
    Er packte die nächststehende Person und zerrte sie zu sich heran. Es war Diane. »Du begleitest uns, mein Fräulein. Solange du bei uns bist, können sie uns nicht allzu viel antun!«
    Ausgerechnet Diane! Alle erstarrten.
    »Bitte«, sagte Chris, »nehmen Sie mich mit. Es kann Ihnen doch gleich sein, wen Sie haben. Nehmen Sie mich!«
    »Ich habe gesagt, das Mädchen kommt mit, und dabei bleibt es!«
    Carlo schubste Diane, die sich wie in einem bösen, fremden Traum bewegte, vor sich her die Stufen hinunter. Als Tobi das sah, begann er am Halsband zu zerren. Aber Pat hielt ihn eisern fest. Es hatte keinen Sinn zu rebellieren. Nicht gegen vier Männer, die alle einen Revolver trugen.
    Einer der Männer bedeutete den Kindern, dass sie sich wieder in das Zimmer zu begeben hätten. Pat zerrte Tobi mit. Jetzt war es Angie, die beinahe durchdrehte.
    »Diane!«, schrie sie. »Keine Angst, Diane! Wir helfen dir!«
    Die Tür wurde zugeschlagen, der Schlüssel umgedreht. Draußen im Hof sprang der Motor des Kombis an.
    »Das darf doch nicht wahr sein!«, flüsterte Angie. »Das kann doch nicht wahr sein!«
    Sie konnte es nicht fassen, dass sie hilflos hatte

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