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Gefährlicher Verführer

Gefährlicher Verführer

Titel: Gefährlicher Verführer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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das
sie vorbereitete. »Und erschieße mich bitte nicht, wenn ich zu dir zurückkomme.«
    »Ich werde mich bemühen, der
Versuchung zu widerstehen.« Zärtlich strich sie ihm über den Nacken. »Sorge du
dafür, dass du heil und gesund zu mir zurückkommst.« Tempest spürte es in
ihrem Herzen und in ihrer Seele: Angst. Sie konnte sie förmlich schmecken.
    Darius verschwand. Eben noch
hatte er vor ihr gestanden, und im nächsten Augenblick hatte er sich bereits
unsichtbar gemacht. Tempest wusste nicht, ob er sieh in Dunst aufgelöst oder
seine übermenschliche Geschwindigkeit genutzt hatte. Draußen in der Dunkelheit
kam ein heftiger Wind auf, der unheimlich durch die Bäume heulte. Das Geräusch
klang wie eine Totenklage. Tempest schauderte. Zwar konnte sie nicht sagen,
woher sie die Gewissheit nahm, doch sie wusste, dass der Wind den Männern dort
draußen den Tod brachte. Darius war dieser Wind.
    Dann betrachtete Tempest
sich im Spiegel. Blass, mit zerzausten Haaren, die Augen vor Angst geweitet.
Sie bot ein absurdes Bild - eine kleine Frau in Jeans und T-Shirt, die eine
riesige Waffe lud doch in ihren Zügen spiegelte sich grimmige
Entschlossenheit. Tempest fiel auf, dass sie noch immer barfuß war, und sie zog
sich schnell ihre Turnschuhe an, weil sie damit rechnete, den halbwegs sicheren
Bus verlassen zu müssen. Dann setzte sie sich hin, eine Waffe auf dem Schoß,
zwei weitere hinter sich in Reichweite. Sie wartete.
    Darius flog über den dunklen
Nachthimmel und merkte sich die Positionen jedes Angreifers. Es waren siebzehn
schwer bewaffnete Männer. Der Lagerplatz war von ihnen umzingelt, und ihre
Autos versperrten alle Pfade, die zur Hauptstraße führten, damit der Bus nicht
durchkam. Forest zerrte die Leiche des achtzehnten Mannes gerade ins Unterholz.
Der Leopard bewegte sich lautlos, mit tödlicher Gewandtheit und unentdeckt von
den Jägern, die nicht weit von ihm entfernt durch den Wald schlichen.
    Darius schwebte hinter einem
Mann zu Boden, der bis an die Zähne bewaffnet war. Sein Arsenal umfasste
Handgranaten und eine Machete. Mit einem schnellen Griff brach Darius dem Mann
das Genick. Dem Gegner blieb nicht einmal Zeit aufzuschreien, ehe der Wind
Darius auf den nächsten Angreifer zutrug. Dieser hatte sich ins Unterholz
gekauert und versuchte, zwischen den Bäumen hindurch einen Blick auf den
silberfarbenen Bus zu werfen. Ein Windstoß erfasste ihn, hob ihn in die Luft
und schnürte ihm die Kehle zu, wie eine riesige Hand, die ihm allmählich das
Leben nahm, während sein Körper hilflos einen Meter über dem Boden schwebte.
Schließlich fiel die Leiche des Mannes auf den Waldboden.
    »Murphy?«, zischte eine Stimme
rechts von Darius. »Ich kann nichts sehen. Wo ist Craig? Er sollte doch in
unserer Nähe bleiben.«
    Darius baute sich vor dem
Mann auf, überlebensgroß, seine Züge hart und unerbittlich, die schwarzen Augen
ausdruckslos. Als er lächelte, blitzten seine langen weißen Zähne auf. »Sie
haben sich beide verlaufen.« Seine Stimme klang sanft und beschwörend. Der Mann
erstarrte vor Schreck, war nicht einmal mehr in der Lage, sein Gewehr zu heben,
während sich die Erscheinung blitzschnell auf ihn zubewegte. Plötzlich fühlte
der Jäger einen dumpfen Aufprall in der Brustgegend, blickte an sich hinunter
und sah das riesige Loch, das in seiner Brust klaffte. Er wollte schreien,
brachte jedoch keinen Laut heraus. Er starb im Stehen, die Augen auf Darius
gerichtet, das Gesicht vom Grauen gezeichnet.
    So unaufhaltsam wie der Wind
bewegte sich Darius auf den nächsten Angreifer zu. Dieser Mann war jung, mit Akne
narben und einem spärlichen Schnurrbart. Er hatte sich eine Art Kriegsbemalung
ins Gesicht geschmiert. Der Mann atmete schwer, während das Adrenalin durch
seinen Körper rauschte.
    Immer wieder strich er mit
dem Finger über den Abzug seines Maschinengewehrs. Darius glitt an ihm vorbei,
eine verschwommene Erscheinung aus Muskeln, Sehnen und messerscharfen Klauen,
mit denen Darius dem Mann die Kehle aufschlitzte, ohne auch nur stehen zu
bleiben.
    In einiger Entfernung
ertönten Schüsse, und rotes Mündungsfeuer blitzte in der Dunkelheit auf. Der
spitze Schrei eines Mannes mischte sich mit dem unheimlichen Geheul des Leopardenweibchens.
Darius wandte sich in die Richtung, aus der die Geräusche gekommen waren.
Weitere Schüsse hallten durch die Nacht. Die Männer feuerten ziellos um sich,
bis ihr Anführer ihnen schließlich einen Befehl zurief.
    Tempest sprang auf und
dachte nur

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