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Gefährlicher Verführer

Gefährlicher Verführer

Titel: Gefährlicher Verführer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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die
beiden Raubkatzen niemals allein gelassen und ihr Bestes getan, um sie zu beschützen.
Dennoch wäre es Tempest schwer gefallen, einen anderen Menschen tatsächlich
umzubringen.
    Darius nahm ihr die
Entscheidung ab. »Kümmer dich um Sasha. Im Schrank sind einige Heilkräuter. Sie
wird dich an sich heranlassen.« Mit diesen Worten drückte er Tempest in den Bus
und wandte sich dann ab, ehe sie protestieren konnte.
    Im selben Augenblick begann
es zu regnen. Wahre Sturzbäche durchweichten den Wald und den Lagerplatz, als
hätten sich alle Schleusen des Himmels geöffnet, um einen Ozean niedergehen zu
lassen. Tempest konzentrierte sich auf ihre Aufgabe. Sascha schlug aufgeregt
mit der Schwanzspitze und knurrte leise.
    Darius schirmte den Tourbus
von den Blicken der Vampirjäger ab, die nun zu seiner Beute geworden waren.
Seine Gestalt schien einen Augenblick lang im Regen zu schimmern und löste sich
dann einfach in nichts auf. Nur einige wenige blutrote Tropfen fielen inmitten
der silbrigen Wassermassen zu Boden.
    Der Wind verstärkte sich zu
einem heulenden Sturm, der die Äste hin und her peitschte. Forest schien nur
noch ein verschwommenes Bild aus gebleckten Fängen und scharfen Klauen zu
sein, ein Instrument der Rache. Einige Minuten lang hallten die Schreie der
Männer durch den Wald, und die Luft war erfüllt vom Schrecken des Todes. Dann
waren nur noch der Wind und der Regen zu hören.
    Darius kniete am Boden,
erschöpft, verwundet, während ihm allmählich klar wurde, wie schrecklich dieser
Kampf gewesen war. Er neigte den Kopf, und die Regentropfen ergossen sich in
Strömen um ihn herum. Die Leichen der Männer sahen aus, als wären sie von
wilden Tieren angefallen worden, doch wenn man sie fand, würden die
Geschehnisse auf der ganzen Welt Aufmerksamkeit erregen. Das durfte er nicht
zulassen.
    Er verbrachte einige Zeit
damit, den Schauplatz so zu arrangieren, dass er den Sterblichen plausibel
erscheinen würde: Zwei Horden von Fanatikern, die an den Wochenenden gern Krieg
spielten, hatten einander angegriffen und getötet, und ihre Leichen waren
danach von Raubtieren zerrissen worden. Sorgfältig entfernte Darius alle
Hinweise darauf, dass sich seine Familie an diesem Platz aufgehalten hatte. Es
durfte nicht einmal eine Reifenspur zurückbleiben. Der sintflutartige Regen
würde die Spuren verwischen. Er konnte den Bus vor den Blicken der Sterblichen
verbergen, bis sie eine größere Straße erreicht hatten.
    Erschöpft rief Darius
schließlich Forest zu sich, und gemeinsam kehrten sie zum Wohnmobil zurück.
Sasha lag still da, und der große männliche Leopard ging zu ihr, um ihre Wunde
und den Verband zu beschnuppern. Tempest wandte sich um und blickte Darius
liebevoll an. Er war nach Hause gekommen, und ihr Blick ließ alle Müdigkeit und
den Gestank des Todes von ihm weichen.
    »Du blutest«, bemerkte sie
leise.
    »Ich werde es überleben«,
antwortete er. Normalerweise hätte er in dieser Situation sein Herz und seine
Lungen angehalten, um den Blutverlust zu mindern, doch Tempest und er befanden
sich noch nicht in Sicherheit. Sie mussten den Autos der Vampirjäger
ausweichen, die alle Wege vom Lagerplatz zur Straße blockierten. Ganz gewiss
warteten noch einige der Männer in den Trucks auf sie.
    »Sag mir, was du brauchst«,
bat Tempest, da sie wusste, dass sein Körper vermutlich andere Dinge zur
Heilung benötigte als der ihre.
    »Die Kräuter und die Erde,
die ich benötige, befinden sich in dem Schrank über der Couch.«
    Tempest erschrak über den
erschöpften Klang seiner Stimme. Schnell wandte sie den Blick ab, um die Tränen
in ihren Augen zu verbergen. Darius' Anblick, völlig durchnässt, müde und
blutverschmiert, brach ihr beinahe das Herz.
    Sie versorgte ihn, so
schnell sie konnte. Es war nicht so schwer, wie sie zunächst vermutet hatte.
Die Kugel hatte Darius' Schulter durchschlagen, und er heilte die Verletzungen
bereits von innen heraus. Doch es kostete ihn eine gewaltige Anstrengung, da
er schon länger nicht mehr in der Erde geruht und neue Kräfte gesammelt hatte.
Tempest versorgte die Wunde mit einer Mischung aus Erde, Kräutern und Darius'
Speichel, der sehr heilkräftig war. Es kam ihr seltsam vor, seinen Anweisungen
widerspruchslos zu folgen, aber sie akzeptierte seine Erklärung, dass
Karpatianer von der Erde abstammten und ihre Heilkräfte zu nutzen wussten.
Immer wieder strich sie ihm zärtlich über den Nacken und versuchte, mit ihren
Liebkosungen die Liebe

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