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Gefährlicher Verführer

Gefährlicher Verführer

Titel: Gefährlicher Verführer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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das
Geheimnis? Weder Darius noch Barack wären so unvorsichtig gewesen, Tempests
Erinnerungen nicht auszulöschen. Doch wie sollten sie eine Frau unschädlich
machen, die so viel Mut aufbrachte, um einen der ihren zu retten?
    Der schwarze Panter regte
sich und verlagerte kaum wahrnehmbar sein Gewicht, um Tempests Hand auf seinen
Nacken gleiten zu lassen.
    Bitte, Darius, ich halte das
nicht mehr lange aus. Hilf mir. Ich möchte so schnell wie möglich fort von den
anderen. Ich fürchte mich und kann nicht verstehen, was hier geschieht. Bitte
erkläre es mir. Obwohl sich Tempest alle Mühe gab, tapfer zu sein,
begann ihre Hand zu zittern, während sie über den Rücken des Panters strich.
    Dann spürte sie, wie Darius
allmählich die Kontrolle über sich zurückgewann. Die Raubkatze drängte sich an
sie und stellte sich zwischen sie und den am Boden liegenden Barack. Dann
versetzte sie Tempest einen sanften Stoß, sodass sie sich umdrehte und auf die
Bäume zuging, um die neugierigen Blicke von Darius' Familie hinter sich zu
lassen. Der Panter folgte ihr und führte sie tiefer in den Wald hinein. Dabei
bewegte er sich so lautlos, dass Tempest hören konnte, wie die Blätter von den
Bäumen fielen.
    Auf dem Lagerplatz stießen
alle Anwesenden einen kollektiven Seufzer der Erleichterung aus. Dayan war der
Erste, der sich bewegte. Er ging auf Barack zu und half ihm auf die Beine. »Das
war knapp. Was zum Teufel hast du getan?« Seine Stimme klang anklagend. Niemand
wagte es, Darius gegen sich aufzubringen.
    Abwehrend hob Barack die
Hände. »Nichts. Ich schwöre es. Ich wollte nur meinen Hunger stillen, das ist
alles. Weiter ist nichts geschehen. Und dann überfiel er mich plötzlich.«

Erschrocken griff sich
Syndil an die Kehle. »Verliert Darius etwa seine Seele? Er hat sich doch sonst
immer unter Kontrolle. Wäre es möglich?«
    »Nein!«, rief Desari
ängstlich, aber auch erzürnt über den Gedanken. »Nein, Darius wird seine Seele
nicht verlieren. Er ist viel zu stark.«
    Tröstend legte ihr Julian
den Arm um die Taille. Er grinste. »Ihr habt es nicht gemerkt, stimmts? Darius
wird nichts geschehen. Er ist außer Gefahr und wird niemals seine Seele
verlieren. Er hat seine Gefährtin gefunden.«
    »Wovon sprichst du?«, hakte
Dayan nach.
    »Ihr wisst von diesen Dingen
nichts«, sagte Julian leise, mehr zu sich selbst. »Ihr wurdet nicht in unserem
Volk aufgezogen. Viele Dinge, die uns anderen selbstverständlich erscheinen,
sind neu für euch.« Er schmunzelte belustigt. »Auch Darius weiß nichts davon.
In nächster Zeit wird unser Leben hier sehr interessant werden, meine Lieben.«
    »Hör auf, solchen Unsinn zu
reden, und erkläre uns, was du meinst«, forderte Desari und warf ihrem
Gefährten einen missbilligenden Blick zu. »Müssen wir Rusti beschützen?«
    »Nein, Tempest ist als
Einzige in Sicherheit. Jeder karpatia- nische Mann muss das Licht in seiner
Finsternis finden. Es ist seine einzige Rettung. Und ohne die Frau, die ihm als
Gefährtin bestimmt ist, sieht er sich eines Tages dazu gezwungen, im
Morgengrauen die ewige Ruhe zu suchen oder dem Bösen anheim zu fallen und seine
Seele zu verlieren. Für jeden karpatianischen Mann gibt es nur eine einzige
Frau, die zweite Hälfte seiner Seele.«
    »Aber Tempest Trine ist eine
Sterbliche«, widersprach Dayan. »Das kann nicht sein. Wir wissen, dass es
irgendwo auf der Welt die eine Frau gibt, die uns bestimmt ist. Wir alle müssen
nach dieser Frau suchen, Julian, wie du nach ihr gesucht hast. Aber Tempest ist
keine Karpatianerin.«
    »Es gibt einige sterbliche
Frauen«, antwortete Julian langsam, »die über gewisse übersinnliche
Fähigkeiten verfügen und sich als Gefährtin eines Karpatianers eignen.
Zweifellos handelte es sich bei Tempest um eine solche Frau. Sie kam zu euch,
um eine Stelle als Mechanikerin anzunehmen, wurde aber vermutlich durch ihre
Verbindung zu Darius hergeführt«, fuhr er fort. »Es ist schon seltsam, wie das
Schicksal manchmal zwei Seelen zueinander führt. Ihr dürft nicht versuchen,
euch einzumischen. Und lasst um Himmels willen die Finger von dieser Frau.
Sollte einer von euch sie auch nur anrühren, würde Darius alles tun, um sie zu
beschützen. Sein Instinkt gebietet ihm, sie von allen fern zu halten, die ihr
gefährlich werden könnten oder die Verbindung zwischen den beiden bedrohen. Im
Augenblick ist er gefährlicher als je zuvor.« Wieder grinste Julian. »Lasst ihn
nur machen, er wird es schon irgendwann

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