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Gefährlicher Verführer

Gefährlicher Verführer

Titel: Gefährlicher Verführer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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jetzt auf sie zuging. »Du weißt, dass du
eigentlich keine Angst vor mir hast, Tempest.« Seine Stimme war nicht mehr als
ein Flüstern und schien zur Nacht zu gehören.
    Tempest blickte sich um.
Alles um sie herum war in ein tiefes, beinahe schwarzes Blau getaucht, wirkte
jedoch mystisch und wunderschön. Die Bäume erhoben sich als dunkle Schatten in
den von Sternen übersäten Himmel. Einige feine Nebelschwaden trieben über den
Waldboden. »Warum scheint es mir, als gehörtest du zur Nacht«, fragte Tempest,
»auf eine wunderschöne, überhaupt nicht bedrohliche Weise ? Warum ist das so,
Darius?«
    »Ich gehöre zur Nacht. Ich
stamme nicht von derselben Rasse ab wie du, Tempest. Ich bin kein Mensch,
jedoch auch kein Tier oder Vampir.«
    »Aber du kannst dich in
einen Panter verwandeln?« Es fiel ihr schwer zu glauben, was sie vor wenigen
Augenblicken mit eigenen Augen gesehen hatte.
    »Ich kann mich auch in eine
Maus verwandeln, die über ein
    Feld läuft, oder in einen
Adler, der hoch am Himmel fliegt. Ich kann mich in Nebel verwandelt, in Blitz
und Donner oder auch einfach ein Teil der Luft werden, die uns umgibt. Aber ich
bin immer Darius - der Mann, der geschworen hat, dich zu beschützen.«
    Tempest schüttelte den Kopf.
»Das ist unmöglich, Darius. Bist du sicher, dass ich nicht gestürzt bin und mir
den Kopf aufgeschlagen habe? Vielleicht haben wir beide versehentlich eine
Droge zu uns genommen und befinden uns jetzt in einem psychedelischen Albtraum.
Es ist einfach unmöglich.«
    »Ich kann dir versichern,
dass ich mich mein Leben lang verwandelt habe. Und immerhin lebe ich schon
seit beinahe tausend Jahren.«
    Abwehrend hob Tempest die
Hand. »Nur eine seltsame Information auf einmal. Zwar höre ich deine Worte,
doch mein Verstand weigert sich, sie zu verstehen.«
    »Du weißt aber, dass ich dir
nie etwas zu Leide tun würde, Tempest? Weißt du wenigstens das?«, hakte Darius
eindringlich nach, während sein Blick wie ein Hauch von Nebel über ihr Gesicht
zu gleiten schien.
    Tief in ihrer Seele,
jenseits der Dinge, die sie mit ihrem Verstand erfasste, wusste Tempest, dass
dies ihre einzige Sicherheit war. Darius würde ihr nichts antun. Langsam
nickte sie und sah die Erleichterung in seinen Augen. Doch dann wurde er wieder
ernst.
    »Es war nicht meine Absicht,
dich so den anderen auszusetzen. Tatsächlich habe ich nicht einmal darüber
nachgedacht, dass einer der anderen Männer auf diese Weise an dich herantreten
würde, obwohl du unter unserem Schutz stehst. Ohne es zu wollen, habe ich dich
in eine schreckliche Situation gebracht, doch du warst nicht wirklich in
Gefahr. Zu Baracks Verteidigung muss ich sagen, dass er vermutlich dachte,
deine Erinnerungen manipulieren zu können. Bei anderen Sterblichen ist das
nicht schwierig. Aber er hätte dich nicht verletzt oder getötet, sondern
einfach nur Nahrung zu sich genommen. Bitte nimm meine Entschuldigung an.«
    Darius' samtige Stimme
durchflutete Tempest mit Wärme.
    Sie seufzte leise und
versuchte, nicht mehr an den Vorfall zu denken. »Weißt du was, Darius? Es ist
nicht wichtig. Ich muss diese Dinge nicht verstehen, denn ich kann unmöglich
hier bleiben. Das siehst du doch ein, oder? Ich weiß einfach nicht, wie ich mit
dieser Situation umgehen soll. Daher ist es besser, wenn ich jetzt von hier
fortgehe.«
    Darius blinzelte nicht
einmal, sondern sah Tempest unverwandt an. Ihr Herz klopfte schneller, und in
ihr stieg eine Furcht auf, deren Ursprung sie nicht zu erkennen vermochte. »Ich
würde auch ganz gewiss niemandem etwas verraten. Man würde mich vermutlich
sowieso einsperren, wenn ich diese Geschichte erzählte. Du müsstest dir also
keine Sorgen darum machen.«
    Der Blick seiner schwarzen
Augen war unergründlich und schien immer tiefer in Tempests Seele vorzudringen.
Plötzlich fiel ihr das Atmen schwer. »Darius, du weißt, dass ich Recht habe. Du
musst es wissen. Wir sind zu verschieden, um eine Grundlage für ein gemeinsames
Leben zu finden. Wir gehören ja sogar zwei verschiedenen Rassen an.«
    »Ich brauche dich.«
    Er sprach die Worte so leise
aus, dass Tempest sie kaum hören konnte. Die Feststellung klang nüchtern, ohne
jegliches Gefühl. Außerdem verstärkte Darius seine Worte auch nicht durch einen
telepathischen Befehl. Trotzdem konnte sich Tempest nicht gegen diese drei
Worte wehren, da sie spürte, dass Darius die Wahrheit sagte.
    Sie sah ihn schweigend an.
Dann beugte sie sich plötzlich hinunter, griff nach einer Hand voll

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