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Gefährlicher Verführer

Gefährlicher Verführer

Titel: Gefährlicher Verführer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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übermenschliche
Geschwindigkeit einsetzte. »Es ist ein unglaubliches Gefühl von Macht und
Schönheit, plötzlich über die Schnelligkeit, die Energie und die
Geschicklichkeit eines Tieres zu verfügen und trotzdem noch man selbst zu
sein.«
    Tempest passte sich dem
Rhythmus seiner Schritte an. Darius war so perfekt proportioniert, dass ihr
auch sein menschlicher Körper wie ein Wunder erschien. Seine immensen Kräfte
wurden im Spiel seiner Muskeln offenbar, und die Aura der Macht umgab ihn so
selbstverständlich, dass er sich dessen nicht einmal bewusst zu sein schien.
»Es ist faszinierend, wenn ich mit einem Tier kommuniziere«, gab Tempest zu.
»Es wäre schön, tatsächlich dazu in der Lage zu sein, die
    Dinge durch die Augen der
Tiere zu sehen, zu riechen und zu hören wie sie. Kannst du das? Oder bist du
wirklich immer noch du selbst?«
    »Ich bin beides. Ich kann
mich ihrer Sinne und Fähigkeiten bedienen, verfüge aber auch noch über die
Möglichkeit, logisch zu denken, wenn nicht etwas geschieht, das einen starken
Instinkt auslöst.«
    »Den Überlebenswillen zum
Beispiel?«
    Darius blickte auf Tempest
hinab. Das Mondlicht schimmerte durch die Bäume und brachte ihr rotgoldenes
Haar zum Leuchten. Sie war so wunderschön! Unwillkürlich hob er die Hand und
strich ihr über das seidige Haar. »Das bist du für mich. Mein Überlebenswille.
Und du fühlst es auch.«
    Tempest hob lange genug den
Blick, dass Darius das Funkeln ihrer leuchtend grünen Augen sehen konnte, ehe
sie sich wieder abwandte. »Ich weiß nicht, was ich fühle.« Sie entzog ihm ihre
Hand und warf ihm einen strafenden Blick zu. »Das wollten wir doch lassen,
weißt du noch? Du hältst jetzt etwas Abstand von mir und unterlässt die Dinge,
die ich vorhin erwähnte.«
    Darius' leises Lachen schien
einmal mehr Flammen in ihrem Blut aufflackern zu lassen. Aufgebracht sah sie
ihn an. »Lachen sollst du auch nicht.«
    Darius umfasste ihre schmale
Taille und hob sie mühelos auf einen riesigen umgestürzten Baumstamm, sodass
Tempest vor ihm stand und auf ihn hinabblickte, während seine Hände leicht auf
ihren Hüften ruhten. Der Waldboden war von Farnen in allen erdenklichen
Grüntönen bedeckt, die im Mondlicht bläulich schimmerten.
    Der Anblick war so
wunderschön, dass Tempest kein Wort herausbrachte, nicht einmal, um Darius
dafür zurechtzuweisen, dass er schon wieder vergessen hatte, Abstand von ihr
zu halten. Sie bemühte sich, die Berührung seiner Hände zu ignorieren. Doch
dann beugte er sich vor und war ihr plötzlich so nahe, dass Tempest der Atem
stockte. Ihr Herz schlug schneller, und die Luft zwischen ihnen schien auf einmal
zu knistern. Sie spürte seinen warmen Atem genau über der Stelle, an der ihr
heftiger Pulsschlag ihre Nervosität verriet.
    »Lausche der Nacht. Sie
spricht zu uns«, sagte er leise.
    Zunächst vermochte Tempest
nur das Geräusch ihres eigenen Herzschlags zu hören. Das Blut rauschte in
ihren Ohren und übertönte alles andere. Vorsichtig drehte Darius sie um und zog
sie an sich. »Sei ganz ruhig. Du hörst es in deiner Seele, Tempest. Zuerst
musst du die Ruhe in dir finden. Dann wirst du es lernen.« Sein Flüstern schien
über ihre Haut zu gleiten wie schwarzer Samt. Beschwörend und vollkommen. Pure
Magie.
    Darius belegte sie mit einem
Zauber, doch nicht nur durch die hypnotische Kraft seiner Stimme oder die
Stärke seines Körpers, sondern durch die Nacht selbst. Tempest war nie zuvor
aufgefallen, dass die Dunkelheit über so viele eigene Farben verfügte. Der Mond
schien durch die Baumkronen und tauchte die Welt in silbriges Licht. Die
Blätter glitzerten wie Juwelen, wenn die leichte Brise sie bewegte.
    Das Geräusch des Windes war
das erste, das Tempest deutlich hören konnte. Darius zog sie fester an sich.
Sie fühlte sich in engen Räumen unwohl und hatte es immer vermieden, Männern zu
nahe zu kommen oder mit ihnen allein zu sein. Doch sie fühlte sich von Darius
nicht bedroht, sondern beschützt.
    »Du musst genau zuhören,
Tempest, mit Herz und Verstand ebenso wie mit den Ohren. Der Wind singt uns ein
leises Lied und erzählt uns Geschichten. Da, ganz in der Nähe, kannst du es
hören ? Der Wind hat uns das Geräusch von jungen Füchsen gebracht.«
    Tempest hob das Kinn und
konzentrierte sich auf die Dinge, die Darius hören konnte. Fuchswelpen. Konnte
er das wirklich wissen ? Als hätte er ihre Gedanken gelesen, legte Darius seine
Lippen an ihr Ohr. »Es sind drei. Sie müssen noch sehr jung

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