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Gefährlicher Verführer

Gefährlicher Verführer

Titel: Gefährlicher Verführer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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Darius in
seinen eigenen Körper zurück und blickte in Tempest schönes Gesicht. Sie sah so
jung aus, und er kam sich wie ein Verbrecher vor, da er wusste, dass sie ihm
nichts entgegenzusetzen hatte. Dafür hatte er gesorgt. Tempest wusste nicht,
worum es bei dem Ritual ging. Und in Wahrheit kannte Darius die Einzelheiten
auch nicht. Doch er spürte eine Veränderung in sich, die durch das Ritual
hervorgerufen worden war.
    Nun blieb ihm keine Wahl
mehr. Er musste in Tempests Nähe bleiben. Er wusste, dass sie sich nicht für
längere Zeit voneinander trennen konnten. Er hatte sie an sich gebunden, und
nun lag ihr gemeinsames Schicksal nicht mehr in ihren Händen. Sie mussten sich
in das Unvermeidliche fügen.
    Zärtlich berührte Darius ihr
Gesicht mit der Fingerspitze. »Fühlst du dich besser, Tempest?« Er wusste es
bereits. Schon hatte er sich daran gewöhnt, immer wieder die telepathische
Verbindung zu ihr aufzunehmen, und er spürte die Erleichterung, die Tempest
empfand.
    Sie nickte ernst. »Es ist
unglaublich, dass du so etwas vermagst. Stell dir vor, was es für die Welt
bedeuten würde, wenn wir die Sterblichen auf diese Weise heilen könnten.
Vielleicht würde es uns sogar gelingen, den Krebs zu besiegen. Du könntest so
viel Gutes tun, Darius. Wir brauchten keine Medikamente mehr.«
    »Diese Methode gehört nicht
in die Welt der Sterblichen, Tempest.«
    »Aber du hast mich geheilt,
also funktioniert es auch bei Sterblichen. Vielleicht solltest du Arzt werden
und nicht für immer Leibwächter bleiben. Du könntest so vielen Menschen
helfen.«
    Sie meinte es ernst. Ihr
Mitgefühl war stärker als die Vernunft. Darius beugte sich über sie und
schmiegte zärtlich seine Hand an ihren Hals. »Ich bin kein Mensch, meine
Liebste. Wenn die Leute, die ich deiner Meinung nach heilen soll, erfahren
würden, wer ich in Wirklichkeit bin, würden sie mir einen Holzpflock ins Herz
stoßen. Ich kann mich nicht zu eng mit Sterblichen anfreunden. Desari tritt vor
ihnen auf, weil sie die Stimme eines Engels besitzt. Es würde sie unglücklich
machen, nicht mehr zu singen, also muss ich sie beschützen. Aber ich gebe mich
niemals mit Sterblichen ab.«
    Tempest legte ihre Hand auf
seine und lächelte leicht. »Ich bin sterblich, Darius, und mit mir gibst du
dich seit einer Weile ab.«
    »Du bist anders.«
    »Nein, das stimmt nicht«,
protestierte Tempest. »Ich bin wie alle anderen.«
    »Du hast zuerst das Raubtier
in mir erkannt, Tempest. Du kannst Tiere verstehen. Instinktiv hast du so meine
primitive Natur akzeptiert. Du weißt um meine animalischen Instinkte.
Karpatianische Männer sind eine Mischung aus Mann und Raubtier. Nur du bist in
der Lage, das zu verstehen und zu akzeptieren.
    »Du denkst und argumentierst
aber wie ein Mensch«, beharrte Tempest, setzte sich auf und strich sich das
Haar zurück, das ihr in schweren, feuchten Strähnen über die Schultern fiel.
Winzige Schweißperlen standen auf ihrer Haut. Sie sah sich nach ihrer Kleidung
um, konnte sich jedoch vor lauter Müdigkeit nicht daran erinnern, was sie mit
ihren Sachen angestellt hatte. »Du bist menschlicher, als du glaubst, Darius.«
    Er nahm sie in die Arme und
zog sie an sich. »Du möchtest mich als menschliches Wesen sehen, weil es dir
dann leichter fallen würde, mich zu akzeptieren.« Eine sanfte Zurechtweisung
klang in seinen Worten an.
    Tempest versetzte ihm einen
Stoß gegen die Brust. »Das ist doch Unsinn. Du weißt, dass es mir gleichgültig
ist, ob du ein Mensch bist oder eine eigenartige Kreatur aus diesem unterirdischen
Höllenloch. Schließlich hast du meine Gedanken gelesen, wie ich deine gelesen
habe. Du weißt, was ich von dir halte. Ich finde dich faszinierend. Im Ganzen
bist du gar nicht so übel.«
    »Du findest mich sexy«,
ergänzte Darius und gab ihr einen Kuss auf die Nase.
    Tempest löste sich von ihm
und stand auf. Vor Erschöpfung schwankte sie ein wenig. »Das sollte dir nicht
zu Kopf steigen. Du gehst mir außerdem auf die Nerven.« Sie ging in der Höhle
auf und ab und schien den Fußboden zu inspizieren.
    Seufzend stand Darius auf
und folgte ihr. »Was tust du da?«
    »Ich suche nach meiner
Kleidung.«
    »Die brauchst du jetzt
nicht.« Seine Stimme klang entschlossen.
    »Darius, wenn du mich noch
einmal liebst, überlebe ich es vermutlich nicht. Und da wir diese Situation
doch wohl vermeiden wollen, sollte ich mich besser anziehen.«
    Darius nahm sie bei der Hand
und führte sie zurück zu der kleinen Nische. »Du

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