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Gefährlicher Verführer

Gefährlicher Verführer

Titel: Gefährlicher Verführer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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weißt ja nicht einmal mehr,
was du sagst oder tust.« Mit einer weiteren Handbewegung erschuf er zwei
Kissen.
    Tempest gähnte. »Ich bin
wirklich sehr müde, Darius. Ich unterhalte mich gern mit dir, aber wir müssen
den Tatsachen ins Auge sehen. Auch wenn du kein Mensch bist, ich bin einer.
Zwar weiß ich nicht, wie spät es ist, doch ich brauche meinen Schlaf.«
    Darius schenkte ihr ein
strahlendes Lächeln. »Warum habe ich wohl dieses Bett hergerichtet? Dies ist
eines meiner Verstecke. Ich schlafe hier.«
    »Das ist mir klar. Aber du
musst mich zurückbringen.«
    »Wohin denn?«
    In seiner Stimme lag ein
Unterton, der Tempest warnte. Sie blickte ihn an und entdeckte eine eigenartige
Unbeweglichkeit in seinen Zügen, die ihr zu denken gab. Ihr Herz klopfte
schneller. »Ich will nicht in dieser Höhle bleiben. Du kannst hier schlafen,
und ich übernachte auf dem Lagerplatz. Die anderen werden uns doch sicherlich
einen Wagen zurückgelassen haben. Ansonsten schlafe ich unter einem Baum.«
    »Es kommt überhaupt nicht
infrage, Kleines, dass du von mir getrennt schläfst.« Darius klang so ruhig und
sachlich, als wäre es keine große Herausforderung, die Nacht unter einem Berg
zu verbringen. Er streckte den Arm aus und umfasste Tempests Handgelenk. Nicht
besonders fest, es war nur eine leichte Berührung, doch sie verstand die
Warnung genau.
    »Du kannst nicht von mir
verlangen, hier unten zu schlafen«, protestierte Tempest und machte sich von
ihm los. »Ich soll hier unter der Erde bleiben, während du den ganzen Tag lang
schläfst? Das kann ich nicht, Darius. Nicht einmal, wenn du es von mir
verlangst.«
    »Du wirst bei mir bleiben,
damit ich dich in Sicherheit weiß, Tempest«, erwiderte Darius ruhig, aber
unerbittlich.
    Tempest wurde blass. »Das
kann ich nicht, Darms. Wenn du mich ablenkst, habe ich nicht das Gefühl zu
ersticken, doch ich könnte hier niemals im Dunkeln liegen und schlafen. Ich
weiß ja nicht einmal, wie es dir gelingt. Wenn die Kerzen herunterbrennen oder
ein Luftzug sie auslöscht, würde ich den Verstand verlieren. Ich würde mich wie
lebendig begraben fühlen. Ich bin nicht so wie du. Ich bin ein Mensch.«
    »Ich werde dich nicht
zurückbringen und deinem Schicksal überlassen. Immer wenn ich dich allein lasse,
geschieht dir etwas.« Tempests Furcht machte ihm zu schaffen. Er las ihre
Gedanken und fand dort Verzweiflung und Panik vor. »Du wirst nicht aufwachen,
Tempest. Glaubst du denn, dafür könnte ich nicht sorgen? Wenn es mir beliebt,
kann ich die Erde selbst beherrschen. Ich kann Stürme erschaffen, Flutwellen
und Lavaströme. Warum sollte es mir also nicht gelingen, dafür zu sorgen, dass
du neben mir schläfst, ohne aufzuwachen?«
    Aufgeregt befeuchtete
Tempest ihre Lippen mit der Zungenspitze. In ihren Augen stand die nackte
Furcht. »Wir müssen uns mit den anderen treffen, Darius. Ich kann den ganzen
Tag lang fahren. Dann kannst du schlafen und mich an unserem neuen Lagerplatz
treffen. Ich verspreche dir, ich werde dort sein.«
    Darius erhob sich langsam
und ging mit geschmeidigen Schritten auf sie zu. Tempest wich tatsächlich vor
ihm zurück und hob die Hände, um ihn abzuwehren. Sofort blieb Darius stehen und
betrachtete ihre zarten, schmalen Hände. Sie zitterten.
    Er seufzte leise. »So kann
es nicht weitergehen, Tempest. Ich habe versucht, dir deine Freiheit zu lassen,
aber wir brauchen ein gewisses Gleichgewicht. Ich kann dein Leben nicht aufs
Spiel setzen, doch wenn ich dich um Erlaubnis bitte und dir die Gründe erkläre,
fürchtest du dich nur noch mehr. Wenn ich dir aber einfach meinen Willen
aufzwingen würde, müsstest du nicht unter Furcht und Zweifeln leiden. Verstehst
du denn nicht, dass du mir keine Wahl lässt?«
    Darius bewegte sich
blitzschnell; er war bei ihr, ehe sie wusste, wie ihr geschah. Blindlings
schlug Tempest um sich und wehrte sich ängstlich gegen seine überwältigende
Kraft. »Wie kannst du mir das antun, nachdem wir so viel miteinander geteilt
haben?«, fragte sie verzweifelt.
    Darius verabscheute es,
Tempest Furcht einzuflößen, doch es ging nun um ihre Sicherheit. Hier unten
würde ihr nichts geschehen. Der Berg würde sie nicht erdrücken. Sie würde
genügend Sauerstoff bekommen. Ihre Schläge machten ihm nicht mehr aus als die
Berührung von Schmetterlingsflügeln, doch jeder einzelne traf sein Herz.
    »Du sagtest, du würdest mir
nichts antun«, fuhr Tempest fort, während Darius sie bereits auf seine starken
Arme hob und beruhigend

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