Gefährlicher Verführer
an sich presste. »Du wolltest immer dafür sorgen, dass
ich glücklich bin. Du hast mich belogen, Darius. Ich habe geglaubt, dir
vertrauen zu können.«
Ihre Worte trafen seine
Seele wie winzige Messerstiche. Nahm sie tatsächlich an, er würde sie belügen,
um seinen Willen durchzusetzen? Es gefiel ihm ganz und gar nicht, dass sie so
große Angst hatte, doch was blieb ihm anderes übrig? »Ich habe dich nicht
belogen. Es ist meine Pflicht, mich um dein Wohlergehen und deinen Schutz zu
kümmern. Ich kann nichts anderes tun, als für deine Sicherheit zu sorgen.«
»Darius, es ist mir
gleichgültig, wer du bist und über welche Macht du verfügst. Ich werde bis zum
letzten Atemzug um meine Freiheit kämpfen. Du hast kein Recht, mir Vorschriften
zu machen, auch nicht, wenn es um meine Sicherheit geht. Du kannst mir nicht
das eine >gestatten< und das andere verbieten. Es ist meine
Entscheidung. Darauf lasse ich mich nicht ein.«
Ruhig betrachtete Darius ihr
ausdrucksvolles Gesicht. Noch immer hielt er ihre Handgelenke umfangen, ohne
sich um ihren Wutausbruch zu kümmern. »Beruhige dich, Kleines, und atme tief
durch. Deine Furcht vor der Höhle beeinträchtigt deine Vernunft.«
»Ich werde nicht hier
bleiben, Darius. Wenn es sein muss, gehe ich von hier fort, irgendwohin, wo du
mich niemals finden kannst.« Tränen schimmerten in ihren smaragdgrünen Augen.
Darius' Züge verhärteten
sich. »Das wird niemals geschehen, Tempest. Es gibt keinen Ort auf der Welt,
an dem ich dich nicht finden würde. Ich würde dir folgen und nicht aufgeben,
bis ich dich gefunden habe. Du bist die Luft, die ich atme. Du bist mein Licht,
die Farbe meiner Welt. Ohne dich gibt es kein Leben. Ich werde nie wieder in
die Finsternis zurückkehren. Du und ich, wir sind miteinander verbunden, also
bleibt uns nichts anderes übrig, als einen Weg zu finden, miteinander
auszukommen. Habe ich mich klar genug ausgedrückt?«
»Völlig klar. Du beabsichtigst,
mir Vorschriften zu machen, und erwartest von mir, dass ich mich dir willenlos
unterordne. Das wird niemals geschehen, Darius. Ich habe deine Gedanken
gelesen. Du bist nicht der Typ Mann, der eine Frau schlagen würde, wenn sie
ihm Widerstand leistet.«
Zärtlich strich ihr Darius
über den Nacken, und die Liebkosung schürte die Glut in ihrem Innern. Es
ärgerte Tempest, dass er sie mit einer einzigen Berührung so sehr aus der Fassung
bringen konnte, während er ihr gleichzeitig ihre Rechte verweigerte. Sie durfte
es nicht zulassen. Schließlich war sie keine schwache Frau. Sie würde nicht
einfach aufgeben, nur weil sie in seiner Gegenwart weiche Knie bekam.
»Ich brauche eine Frau nicht
zu schlagen, um dafür zu sorgen, dass sie sich von mir beschützen lässt.«
Darius' Stimme klang leise, samtig und beschwörend. »Du bist nicht meine
Marionette, Kleines. Das würde ich niemals wollen. Verstehst du denn nicht? Ich
bewundere gerade deinen Mut so sehr! Aber ich kann es nicht zulassen, dass du
dich in Gefahr begibst.« Darius legte ihr den Arm um die Taille und zog sie an
sich. »Es ist spät, Tempest. Ich muss jetzt schlafen. Ich möchte, dass du neben
mir liegst. Du wirst nicht aufwachen, und dir wird nichts geschehen.«
»Aber ich kann hier unten
nicht atmen«, protestierte sie verzweifelt und wischte sich die Tränen ab, die
ihr über die Wangen liefen. »Darius, lass mich gehen. Bitte lass mich gehen.«
Mühelos hob Darius sie auf
seine Arme und barg sein Gesicht einen Augenblick lang an ihrem Hals, um noch
einmal ihren Duft und ihre seidige Haut zu genießen. »Es gibt keinen Grund,
sich vor dieser Höhle zu fürchten, Kleines. Es ist ein sehr heilkräftiger Ort.«
Darius senkte die Stimme und sprach in einem hypnotischen Rhythmus. »Du wirst
in meinen Armen schlafen, bis ich deinen Namen rufe und dich aufwecke.«
Dann hob er den Kopf und
blickte Tempest tief in die Augen. Unerbittlich zwang er ihr seinen Willen auf.
Es gelang ihr nicht, den Blick abzuwenden. Darius spürte ihren Widerstand und
bewunderte sie dafür, blieb jedoch fest. Er durfte ihr nicht nachgeben. Zwar
würde er sich in der kommenden Nacht mit ihr auseinander setzen müssen, doch
wenigstens war Tempest erst einmal in Sicherheit.
Kapitel
10
Mehr haben wir nicht.« Ein
Foto wurde auf den Tisch geworfen. Es zeigte eine junge, rothaarige Frau, die
mit ausgestreckten Armen in einem Bach stand. Lachend wandte sie das Gesicht
der Sonne zu, während hunderte von Schmetterlingen um sie herum flatterten.
»Matt
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