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Gefährliches Begehren

Gefährliches Begehren

Titel: Gefährliches Begehren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Celeste Bradley
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sie würde das nie sagen.
    »Selbstverständlich hat mein derzeitiger Kavalier eines solchen Blickfangs nicht bedurft. Er sagt, er wusste es von dem Augenblick an, als er mich das erste Mal im Garten sah, dass ich eine Dame bin, mit der man rechnen kann. Nun ja, er ist ja selbst nicht mehr besonders gut aussehend, aber ich bin längst aus dem Alter heraus, in dem das eine Rolle spielt.«
    Alicia war glücklich darüber, dass Millie glücklich war, auch wenn der »Kavalier« ebenso ein Produkt ihrer Fantasie war wie ihr »Garten«, der in Wirklichkeit ein steiniger Flecken Erde hinter dem Haus war, in dem noch nicht einmal das Unkraut sich wohlfühlte. Eingebildete Kavaliere waren besser als überhaupt keine Kavaliere.
    Sie drehte sich zu dem fleckigen Spiegel um, der den Flur zierte, und betrachtete eingehend ihr Gesicht. Der Nesselausschlag war immer noch leicht zu erkennen, wenn er auch gegenüber letzter Nacht etwas abgeklungen war. Ihr Gesicht war leider noch immer recht aufgedunsen, und ihr Hals fühlte sich weiterhin rau an.
    Es sah ganz so aus, als müsste sie nun auch Erdbeeren auf die Liste der Lebensmittel setzen, die sie nicht vertrug. Das war wirklich schade, denn es standen noch einige Gläser Erdbeermarmelade in der Speisekammer. Millies noch betagtere Kusine vom Land hatte sie ihnen zum Geschenk gemacht, und Alicia war sehr froh darum gewesen. Es war schon lange her, dass sie etwas anderes hatte kaufen können
als Grundnahrungsmittel, und zu diesen gehörte Marmelade eindeutig nicht.
    Sie drückte die Knie durch und besah sich den Rest ihres Spiegelbildes. Ihr ganzer Körper war aufgedunsen, nicht so, dass es gefährlich wäre, aber doch genug, dass sie nicht ihre eigene Kleidung tragen konnte. Auch das Kleid hatte sie sich von Millie ausleihen müssen, denn ihr eigenes ließ sich um ihre aufgedunsene Taille nicht mehr zuknöpfen. Ihre Haut war viel zu empfindlich, als dass sie das enge, einschnürende Gefühl knapper Kleidung ertragen hätte.
    Es sah danach aus, als könnte sie morgen ihre eigenen Sachen wieder tragen, wenn sie nur genug Wasser trank und sich gleich ins Bett legte. Doch zuerst ging sie in die Küche, um sich eine Haferbreimaske anzurühren, mit der sie ihre juckende Haut beruhigen wollte. Als der Brei hinreichend abgekühlt war, um ihn auf ihre brennende Haut zu schmieren, klatschte sie ihn sich dankbar auf Stirn und Wangen.
    In diesem Augenblick klopfte es an der Tür. Drei Mal. Heftig. Alicia zuckte zusammen, denn sie war dieses Geräusch nicht gewöhnt. Verdammt noch mal! Sie hatte nicht genügend Haferflocken übrig, um eine weitere Portion zuzubereiten, denn Hafersuppe war die wichtigste Zutat ihres allmorgendlichen Frühstücks. Rasch ging sie also so, wie sie war, in Strumpfsocken zur Tür und öffnete.
    Der Marquis von Wyndham stand in seiner ganzen knapp zwei Meter großen, herrlich männlichen Pracht draußen und machte ihr seine Aufwartung. Ohne die Behinderung durch den Schleier war sie endlich in der Lage, ihn richtig zu sehen – und zu würdigen!
    Er war kein schöner Mann, zumindest nicht auf die einfache, übliche Art. Er war dunkel mit der ernsten und arroganten
Stärke eines Erzengels – eines Racheengels vielmehr, der ein Schwert trug und die Absicht hatte, Dinge zu zerstören.
    Seine Größe trug zu diesem Eindruck bei. Auch hatte er breite Schultern, aber er war nicht wirklich muskulös. Er hatte große, wohlgestaltete männliche Hände mit langen Fingern – solche Hände wussten einem Pianoforte Musik zu entlocken, aber sie hatten auch keine Schwierigkeiten damit, oben genanntes Schwert zu führen.
    In anderen Worten: Er entsprach absolut Alicias Geschmack.
    Schade drum. Was für eine Verschwendung. Was sollte sie schon mit dem Mann ihrer Träume anfangen, der umgekehrt nichts mit ebenjenen Träumen zu tun haben wollte, jetzt, da er ihr endlich seine Aufwartung machte? Es war, als habe der Teufel höchstpersönlich die perfekte irdische Folter für Lady Alicia Lawrence ersonnen.
    »Womit soll ich mir nur die Zeit vertreiben, wenn ich tatsächlich in die Hölle komme?«, murmelte sie halblaut.
    Dann nahm er sie offenbar zum ersten Mal wirklich wahr und trat einen Schritt zurück. Mist aber auch. Sie hatte ihr Gesicht nicht bedeckt. Alicia unterdrückte einen Anflug des Bedauerns, dass ein solcher Mann sie nicht in ihrem besten Licht sah und reckte herausfordernd das Kinn, damit er sie in all ihrer allergisch-verschmierten Lebendigkeit betrachtete.
    Er blinzelte

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