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Gefährliches Begehren

Gefährliches Begehren

Titel: Gefährliches Begehren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Celeste Bradley
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dummer Mann war, nur ein sehr unglücklicher und rebellischer. Und doch ertappte er sich immer wieder dabei, dass er vergaß, dass George es gewesen war, der London mit seiner Liebe zur Kunst und zur schönen Architektur verändert hatte. Es war George gewesen, der in dem leidenschaftlichen Versuch, der Mann zu sein, der er tatsächlich war, Maria Fitzherbert geliebt und geheiratet hatte, die unangemessenste Frau, die man sich nur vorstellen konnte, auch wenn der pflichtbewusste Prinzregent sich später gezwungen sah, die Verbindung zu lösen und eine politisch motivierte Ehe mit einer Frau einzugehen, die ihn anwiderte.
    »Ihr habt Euer Maß an Lügnern gesehen, nehme ich an«, sagte Stanton. »Was würdet Ihr denken, wenn eine Frau Euch sagte, dass sie Euch liebt, Euch aber trotzdem verlassen will?«
    George schenkte ihm einen mitleidigen Blick. »Ich würde sie fragen, was davon gelogen wäre, Ihr Esel.«

29. Kapitel
    W ieder ritten sie gemeinsam aus – Dane, Nathaniel, Marcus und Stanton. Die anderen schienen für Stantons Wunsch nach Ruhe Verständnis zu haben, auch wenn er Marcus dabei ertappte, wie er ihm hin und wieder einen Blick zuwarf, der ihm eindeutig zu verstehen gab, dass er ihn für einen Idioten hielt – genauso wie George.
    Sie ritten Seite an Seite. Stanton durchlebte einen respektlosen Augenblick, der mit Sicherheit darauf zurückzuführen war, dass er Alicias Einfluss zu lange ausgesetzt gewesen war.
    Die vier apokalyptischen Reiter, schoss es ihm durch den Kopf. Krieg, Hunger, Pest – und dann bist da noch du, wir wollen dich »Kummer« nennen.
    Der Tag war mild und feucht und irgendwie gereizt, als wartete das Wetter nur auf eine Ausrede, um sich so weit zu verschlechtern, dass man von echtem Winter reden konnte. Stanton spürte, wie die Luft in seinem Nacken prickelte, als würde er beobachtet.
    Ein Mann stand im Schatten des Feuerwerkschlosses. Er duckte sich, als Stanton ihn erblickte, aber er war nicht schnell genug, um zu verhindern, dass Stanton sein narbiges, zerstörtes, im Schatten fahles Gesicht sah. Stanton riss sein Pferd herum. »Dort!«
    Die anderen verlangten keine Erklärung, sondern wendeten einfach wie er ihre Pferde.

    So also fühlt sich Brüderschaft an.
    Es war nur ein flüchtiger Gedanke, so schnell verflogen, wie sie zum Schloss galoppiert waren und es auf vier Seiten umstellten. Um sie herum erstreckte sich eine große, ebene Rasenfläche. Niemand war aus dem Gebäude geflohen, während sie sich ihm genähert hatten.
    »Er ist da drin«, flüsterte Stanton den anderen zu. »Wenn er abgehauen wäre, hätten wir ihn gesehen.«
    Eilig saßen sie ab und ließen ihre Pferde ein Stückchen von dem Gebäude entfernt stehen. Dieses Mal wollten sie jede Möglichkeit zur Flucht verhindern. Die Tür öffnete sich willig beim ersten Stoß, sie drängten in großer Eile hinein – und sahen nichts.
    Die Tür des kleinen Schuppens fiel scheppernd zu. Die vier Männer wirbelten herum.
    »Oh, verdammt«, stöhnte Marcus.
    Stanton warf sich mit aller Kraft gegen die Tür, aber nicht das leiseste Knarren war zu hören. Der Schuppen war schließlich neu gebaut und stabil genug, um die kunstvoll gearbeitete Fassade während der bevorstehenden Reihe von Feuerwerksexplosionen zu stützen.
    Stanton trat zurück. »Dane, würdet Ihr mal probieren?«
    Dane schnaubte. »Dann tretet zurück.«
    Als der große, blonde Lord gegen die Tür prallte, ging ein erkennbares Beben durch das Gebäude, aber das war auch schon alles. Dane wiederholte seinen Ansturm mehrere Male, erreichte jedoch nichts weiter, als eine Menge Lärm zu verursachen.
    Schließlich gab Dane auf und stützte beide Hände auf die Knie. »Wer hatte eigentlich diese brillante Idee«, sagte er heftig keuchend, »dass die Tür von außen abzuschließen ist?«

    Stanton bückte sich und untersuchte das Schloss. Es war natürlich ein gutes. Schließlich war das Gebäude von Forsythe erbaut, der sehr detailversessen war. »Ordentlich abgeschlossen. Mit einem Schlüssel. Wer könnte einen haben?«
    Nathaniel schaute nachdenklich. »Forsythe, nehme ich an. Vielleicht auch George. Oder Cross. Oder der Zimmermann, der das verdammte Ding gebaut hat. Keine Ahnung.«
    Marcus rieb sich den Nacken. »Und jeder von ihnen könnte ihn irgendwo liegen gelassen haben, wo ihn dann irgendjemand an sich gebracht haben könnte. Aber immerhin wissen wir, wer es getan hat, auch wenn wir nicht genau wissen, wie er an den Schlüssel gekommen ist.«
    Dane

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