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Gefährliches Begehren

Gefährliches Begehren

Titel: Gefährliches Begehren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Celeste Bradley
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einen Augenblick lang ratlos an. Er schwebte über ihnen, nein, er schwamm unter ihnen …
    Er war allein. Er wurde sich dieser Tatsache bewusst, ohne dass es ihn berührte. Es war einfacher so, war es immer gewesen. Der kühle, feuchte Erdboden unter seiner Wange verwandelte sich in ein weiches, tröstendes Kissen. Nein, in einen Busen, voll und warm. Er liebkoste ihn mit den Lippen. Sanfte Finger schoben sich in sein Haar, linderten das Pochen hinter seinen Schläfen. Alicia.
    »Du hast mich nicht verlassen.« Freude schoss durch seine Adern. Er war ein Dummkopf gewesen, ein Idiot, und doch war sie bei ihm geblieben.
    »Doch«, sagte sie zärtlich, während sie sich ihm zuwandte und ihren warmen, nackten, herrlichen Körper an ihn schmiegte. »Das habe ich. Ich bin fort, weißt du? Wie du es gewünscht hast. Und ich kehre niemals zurück.«
    Er lachte. Sie machte sich über ihn lustig. »Du bist nicht fort. Du bist hier. Ich kann dich spüren. Du bist bei mir geblieben, weil du mich liebst.«
    Sie küsste seinen Hals, seinen Brustkorb. Er konnte fühlen, wie die Hitze zwischen ihren Schenkeln sich in seinen Schoß stahl und er steif wurde. »Nein«, wisperte sie an seiner Haut. »Ich liebe dich nicht. Ich habe es versucht, aber ich konnte es nicht. Dafür hast du gesorgt.«
    Furcht ließ seinen Herzschlag aussetzen. Er hatte ihr so viel angetan.
    Er streckte die Arme nach ihr aus. »Bleib. Es tut mir leid.
Ich wollte nicht … ich liebe dich …« Seine Arme schlossen sich um nichts, um die Eiseskälte ihrer Abwesenheit. »Alicia!« Es war niemand da, niemand, nichts als graue, trostlose, schmerzhafte Einsamkeit. »Alicia!«
     
     
    Alicia kuschelte sich in die Rückenpolster von Wyndhams Kutsche und weigerte sich zu weinen. Erst vor einer knappen Stunde war sie am Landsitz von Lord Cross aufgebrochen, aber sie fühlte sich bereits Millionen von Meilen von Wyndham entfernt.
    Natürlich konnte man dieses Gefühl auch haben, wenn man sich im selben Zimmer wie Wyndham befand, wenn dieser anfing über irgendetwas zu brüten.
    Es machte keinen Unterschied. Selbst seine ärgerlichsten Eigenschaften verloren an Bedeutung, wenn sie an den feinen und edlen Mann dachte, der darunter verborgen lag. Falls er eines Tages sein Herz öffnete, würde eine glückliche Frau von der Herrlichkeit geblendet werden, die sich hinter diesen vorsichtigen, wachsamen Augen verbarg.
    »Falkenlord« hatte Lady Greenleigh ihn genannt. Wie passend.
    Ihre Augen brannten immerzu, was sie auf den Gedanken brachte, dass sie in den kommenden Monaten eine Menge Taschentücher verschleißen würde.
    In den kommenden Jahren.
    Nein. Sie würde es nicht zulassen. Ihre Affäre mit Wyndham war nicht gut durchdacht gewesen, aber kein Fehler. Oder falls doch, dann war es ein herrlicher Fehler gewesen und der Mühe wert. Sie würde nicht ihr Leben damit zubringen, zu bedauern, dass er sie nicht so lieben konnte, wie sie ihn liebte.

    Sie legte den Kopf in den Nacken und ließ die Tränen ihre Schläfen hinunter in ihr Haar rinnen. Er war es wert, dass sie seinetwegen weinte, verdammt.
    Die Kutsche wurde mit einem Mal langsamer, und Alicia beugte sich zu dem kleinen Fenster hinaus, um den Grund dafür herauszufinden. Ein Mann ritt neben ihnen und bedeutete dem Kutscher anzuhalten. Er trug eine Uniform, es war die von Lord Cross’ Personal.
    Der Kutscher schlug den Verschlag zurück, um mit ihr zu sprechen. »Was soll ich tun, Mylady? Er sagt, Lady Dryden schickt ihn. Soll ich anhalten?«
    Julia? »Ja, bitte tut das.«
    Als die Kutsche zum Stehen kam und Alicia die Tür öffnete, rutschte der junge Mann eilfertig von seinem Pferd und verneigte sich unterwürfig. »Mylady hat mir aufgetragen, Euch das hier zu überbringen, Mylady.« Er reichte ihr eine zusammengefaltete Notiz. »Und Euch sofort wieder zurückzuholen.«
    Alicia nahm den Zettel und faltete ihn auf. Die Nachricht bestand aus zwei Zeilen in einer ausgreifenden, eleganten Handschrift.
    »Er hat seinen ersten Schachzug gemacht. Unsere Männer und Wyndham sind verschwunden.«

30. Kapitel
    S tanton lag mit dem Kopf auf einem Amboss und ein riesiger, stinkender Schmied hämmerte auf seinen Schläfen herum.
    Nein, er saß aufrecht, seine Hände waren auf seinen Rücken gefesselt, und er war sich ziemlich sicher, dass er schnarchte.
    Er schlug die Augen auf und schaute sich blinzelnd um. Nein, das war Dane. Der Riese saß mit dem Rücken an der gegenüberliegenden Wand des Schuppens und war wie Stanton

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