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Gefährliches Begehren

Gefährliches Begehren

Titel: Gefährliches Begehren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Celeste Bradley
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reagieren.
    Sie tätschelte gespielt mitleidig seinen Arm. »Ist ja schon gut. Ihr wolltet für einen von uns gehalten werden. Und jetzt wird jeder es für höchste Ironie halten, wenn Ihr von Ehre und Pflicht und dem ganzen Zeug anfangt, und die Party geht weiter.«
    Er legte den Kopf schief und musterte sie. »›Für einen von uns‹?« Er kniff die Augen leicht zusammen. »Ihr könnt nicht allen Ernstes glauben, dass Ihr auch nur im Geringsten so seid wie diese Leute, oder?«
    Sie sah überrascht aus, dann schien sie darüber nachzudenken. »Ich denke schon. Schließlich ist ein jeder hier von hoher Geburt oder wohlhabend und lebt doch außerhalb der üblichen Regeln der Gesellschaft.«
    Er verschränkte die Arme. »Unsinn. Einen eigenen Kopf
zu haben, hat nichts damit zu tun, sich so unmoralisch wie ein Katze zu verhalten.«
    Sie starrte ihn bestürzt an. »Ich … das heißt …« Sie zuckte die Achseln, war offenbar enttäuscht. »Ach, egal. Immer wenn ich meine, ich hätte mir ein Bild von Euch gemacht, werdet Ihr geradezu widerwärtig scharfsichtig!« Sie breitete die Arme aus. »Dann bleibt mir wohl nichts anderes übrig, als Euch eines Besseren zu belehren.«
    Ha! Das Gefühl, einen Sieg errungen zu haben, stahl sich durch Stantons Adern, während er sie dabei beobachtete, wie sie mit wehenden Röcken von ihm fortschritt. Er gewann entschieden zu viel Vergnügen an ihren kleinen Scharmützeln, aber der Triumph, wenn er sie besiegt hatte, war einfach zu köstlich.
    Ihn eines Besseren belehren?
    Er schaute sich rasch im Saal um. Das würde sie nicht tun.
    Als sein Blick sie fand, war sie in ein intimes Gespräch mit diesem grünen Jungen Lord Farrington vertieft. Ihre Hand ruhte auf seinem Revers, während sie auf Zehenspitzen stand und sich viel zu dicht an ihn lehnte. Farringtons Blick fiel glückselig auf ihren Ausschnitt, als er heftig nickend seine Zustimmung zu dem, was sie gerade in sein Ohr flüsterte, bekundete.
    Hölle und Verdammnis!
    Er könnte sie wieder wegziehen, aber sie würde trotzdem nicht damit aufhören. Wie es aussah, brauchte es einen Eisberg, um die HMS Alicia zu stoppen. Es wäre besser, wenn er sich zurückhielt und sie bewachte – äh, beobachtete. Schließlich hatte sie ihm deutlich zu verstehen gegeben, dass sie mit jedem Herrn auf der Gästeliste zu sprechen gedachte.
    Mit jedem einzelnen!

    »Meine Liebe, dürfte ich einen Moment stören?« Eine tiefe, sonore Stimme unterbrach Alicias Unterhaltung mit einer Runde von Bewunderern.
    Sie drehte sich um und sah in das Gesicht auf den Münzen, sah die Gestalt aus jeder Zeitung und Klatschkolumne, sah den Oberbefehlshaber der Truppen, den Mann, der ihr König war. Oje.
    Sie versank in einem tiefen Hofknicks, aber ihre Stimme versagte, sodass sie ihn nicht gebührend begrüßen konnte. Eine beringte Hand schob sich in ihr Gesichtsfeld. »Seid nicht langweilig, meine Dame. Begleitet mich ein Stück.«
    Sie nahm die Hand und richtete sich wieder auf. Sie war taub vor Schock. Sie ging Hand in Hand mit dem Prinzregenten!
    Mama, wenn du mich jetzt nur sehen könntest!
    Der Prinzregent musterte sie eingehend. »Wir sind einander nicht vorgestellt worden, aber ich will verdammt sein, wenn Ihr mir nicht aus irgendeinem Grund bekannt vorkommt.«
    Alicia knickste tief. »Lady Alicia Lawrence, Eure Königliche Hoheit, berüchtigtes Flittchen und Lügnerin«, sagte sie. »Aber das ist einige Jahre her.«
    Seine Augen funkelten. »Seid Ihr denn immer noch ein Flittchen?«
    Alicia war überrascht, dann grinste sie. »Ich befinde mich derzeit unter dem Schutz eines gewissen Gentleman, Königliche Hoheit, und ich bin ihm treu … bisher. Macht mich das in Euren Augen zu einem Flittchen?«
    »Himmel, nein!« George blinzelte. »Obschon ich selbst nichts gegen Flittchen habe. Seid Ihr noch eine Lügnerin?«

    Oh, er war wundervoll! »Meiner Meinung nach ist die Wahrheit mehr oder weniger Ansichtssache, Königliche Hoheit, aber ich war nie wirklich die Lügnerin, für die man mich hielt.«
    Er winkte abfällig. »Ich auch nicht.« Dann grinste er sie an. »Dann erzählt mir doch von diesem ›gewissen Gentleman‹. Kümmert er sich denn gut um eine so wundervolle, mehr oder weniger ehrenhafte Frau, wie Ihr es seid?«
    Alicia zögerte. Aber schließlich war es ja kein Geheimnis. »Ich bin mit Marquis Wyndham zusammen, Königliche Hoheit.«
    Der Prinzregent legte die Aura von gelangweilter Faulheit ab, die ihn bisher umgeben hatte, und schaute sie aus

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