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Gefährliches Begehren

Gefährliches Begehren

Titel: Gefährliches Begehren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Celeste Bradley
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Schulter glitt und sie dabei kaum berührte – und doch stand ihre Haut in Flammen -, bis seine behandschuhten Finger sich um ihre schlossen.
    »Wenn Ihr uns entschuldigen mögt, Königliche Hoheit.«
    Alicia knickste blind und drehte sich mit Wyndham um, erlaubte ihm, sie vom Prinzregenten wegzuführen. Er hielt ihre Hand, bis sie am anderen Ende des Saals angekommen waren. Dort ließ er sie los und rückte einen Schritt von ihr ab. »Das war ziemlich überzeugend, möchte ich meinen«, sagte er kühl. »Ich denke, es würde Euch gut zu Gesicht stehen, wenn Ihr Euch möglichst weit von der Aufmerksamkeit des Prinzregenten entfernt haltet.«
    »Er …« Ihr fehlten die Worte. Sie schien wegen des Pochens in ihrem Körper nicht denken zu können. Mit jeder einzelnen Faser ihres Körpers sehnte sie sich nach seiner Wärme. Sie schluckte. »Er ist auf mich zugekommen«, brachte sie schließlich heraus. »Er hat mich erkannt … von früher.«
    »Ah. Man kann sich also doch darauf verlassen, dass George sich an jede gefallene Frau in der Stadt erinnert.«
    Gefallene Frau. Es stimmte. Sie hatte die Worte schon früher gehört, und damals waren sie gehässiger ausgesprochen
worden. Weshalb also schnitt es ihr direkt ins Herz, wenn Wyndham sie so nannte?
    »Ich habe Durst«, sagte sie abrupt und drehte sich um.
    Stanton beobachtete sie, als sie davonging. Er war sich darüber bewusst, dass seine harten Worte sie verletzt hatten. Das hatte er nicht gewollt, aber seine Selbstbeherrschung bröckelte immer mehr, je weiter der Abend voranschritt. Als sie sich eben an ihn gelehnt hatte, hatte er einen Anflug von Lust und Panik zurückgefochten, der ihm die Sicht zu nehmen drohte.
    Er begehrte sie. Er wollte sie hilflos und zitternd sehen, wollte sie entflammen, stimulieren und befriedigen, wollte, dass sie sich ihm hingab und in seinen Händen zerfloss.
    Er schluckte und suchte nach dem stillen, kalten Zentrum, das ihn in den Jahren aufrechtgehalten hatte, seit er sich von diesem Teil seiner Seele abgewendet hatte. Aber da war nur ein heißes, dunkel brennendes Herz, wie das Innere eines Vulkans. Er wusste genau, wen er wollte – und wie er sie wollte. Es war Jahre her, dass er sich erlaubt hatte, eine Frau so sehr zu wollen.
    Erlaubt? Du kannst dich ihrer überhaupt nicht erwehren! Sie hält dich am seidenen Faden!
    Tatsächlich hatte es den Anschein, als müsste er seinen Widerstand verdoppeln. Das sollte ihm nicht schwerfallen, denn er hatte jahrelange Übung darin.
    Es war nicht immer so gewesen. Er war einmal ein ziemlich normaler junger Mann gewesen – eher der wachsame Typ, der sich vor Lügen und Lügnern hütete, aber nicht so extrem, dass er von seinen Mitmenschen so wie jetzt gemieden wurde.
    Eine Person durchbrach damals mit Leichtigkeit die Mauer
von Stantons Reserviertheit. Miss Melinda Petrie hatte leuchtend blaue Augen, goldblondes Haar und ein Lächeln, das neben Stanton auch andere Männer daran denken ließ, jeden Abend zu ihr nach Hause kommen zu wollen.
    Sie besuchte fast jede Veranstaltung in jener Saison, unermüdlich auf ihrer Suche nach dem perfekten Partner. Mit ihrer Anstandsdame auf den Fersen tanzte sie in einem Rausch von Musselin in jeden Raum. Stanton beobachtete sie, wie sie mit jedem erreichbaren Mann offen und gekonnt flirtete, obgleich ihre Augen am längsten auf ihm zu ruhen schienen, auch wenn er nur wenig sprach.
    Er war ein guter Fang, denn seine Aussichten waren sehr gut, wenn sein Onkel ohne einen Sohn sterben sollte, und er war sich darüber bewusst, dass er groß gewachsen war und ihm seine eher ernste Version des Horneschen Aussehens gut zu Gesicht stand. Also war er es gewohnt, von jungen Damen im heiratsfähigen Alter derart abwägend angesehen zu werden.
    Melinda hatte seine Aufmerksamkeit jedoch durch mehr als ihre funkelnden Augen, schönes Haar und aufsehenerregenden Busen geweckt. Melinda log nicht.
    Nicht ein einziges Mal ertappte er sie auch nur bei der geringsten Schwindelei. Wenn sie sich verspätete, dann machte sie dafür ihre eigene Tendenz zum Verschlafen verantwortlich. Wenn ein Mann sie nach ihren Plänen für den folgenden Tag fragte, dann erzählte sie ihm ohne Scham, dass sie vorhatte, den ganzen Nachmittag mit dem Einkauf von Unterwäsche zu verbringen.
    Stanton war so sehr beeindruckt, dass er anfing, sie auf die Probe zu stellen.
    »Was ich von Prinz Georges Kleidung auf dem Ball der
Smithsons halte? Ach, ich finde Seine Königliche Hoheit sollte diese

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