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Gefährliches Begehren

Gefährliches Begehren

Titel: Gefährliches Begehren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Celeste Bradley
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Prinz irgendetwas Gefährliches vorhaben könnte. Unter der Gästeschar erhob sich besorgtes Gemurmel.
    George hob beschwichtigend beide Hände. »Sorgt Euch nicht, denn ich habe einen besseren Mann erkoren, Euch alle zu führen.«
    Stanton stieg aufs Podium und war bereit, George nötigenfalls mit körperlicher Gewalt Einhalt zu gebieten. Man
durfte es nicht zulassen, dass er in der derzeitigen politischen Situation derart mit dem Feuer spielte. England würde sich möglicherweise nie mehr davon erholen.
    Bedauerlicherweise schien George zu allem entschlossen. »Als letzte Tat als Euer Herrscher …«
    Stanton war nur noch wenige Schritte von ihm entfernt. Bald war er an der Seite des Prinzregenten.
    George beobachtete Stantons Nähern aus den Augenwinkeln und breitete die Arme aus. »… erkläre ich Lord Wyndham zu Eurem neuen Herrscher der Unordnung!«
    O nein!

11. Kapitel
    E s war Stantons persönliche Hölle auf Erden. Das war wirklich die einzig zutreffende Art, es zu beschreiben. Stanton stand auf dem Podium, aller Augen waren auf ihn gerichtet, und der Prinzregent hatte ihm den Arm um die Schulter gelegt, während die Menge darauf wartete, wie er reagieren würde.
    Es kam ihm wie eine Stunde vor, dabei waren es wohl bloß wenige Sekunden, in denen Stanton gedanklich durchspielen konnte, welchen Einfluss die verschiedenen möglichen Reaktionen auf seine Zukunft haben würden.
    Er könnte den Arm seines Prinzen und Herrschers abschütteln und aus dem Raum stolzieren. Ein verführerischer Gedanke, aber welche Auswirkungen hätte das auf seinen Auftrag? Er wollte nicht, dass ein gewisser geheimnisvoller Gentleman zu genau darüber nachdachte, warum Wyndham zu dieser Veranstaltung gekommen war, obwohl er nicht wirklich daran teilnehmen wollte.
    Er könnte höflich versuchen, die Krone auf Georges Kopf zurückzusetzen.
    »Es ist vollbracht. Ihr steckt in der Klemme, Wyndham«, raunte George ihm ins Ohr. »Jetzt könnt Ihr es auch genießen.«
    Schließe die Augen und denke an England.
    George hatte Recht. Er steckte in der Klemme. Aber er weigerte sich mit aller Kraft, es zu genießen.

    Er trat einen Schritt aus der unwillkommenen Umarmung des Prinzen heraus und räusperte sich. Er hätte sich keine Sorgen machen müssen, denn alle im Raum schauten ihn bereits erwartungsvoll an.
    »Als Euer neuer Herrscher der Unordnung erkläre ich hiermit das erste Gesetz der Saturnalien …«
    Sein Blick fiel auf Alicia, die eine Hand vor den Mund presste und deren Augen darüber weit aufgerissen waren. Entweder gab sie sich gerade große Mühe, nicht zu schreien, oder sie versagte kläglich bei dem Versuch, nicht zu lachen.
    Na schön. Wenn er es schon tun musste, dann sollte es wenigstens auch ihm zum Vorteil gereichen.
    »Ich erkläre, dass bis heute um Mitternacht ein jeder die absolute Wahrheit sagen muss.«
    Er sah, dass einige in dem Meer aus Gesichtern vor ihm die Stirn runzelten. Die Stille schwoll an. Er hatte es vermasselt, befürchtete er. Er war diese Art von Spiel einfach nicht gewöhnt.
    Dann beugte sich Alicia vor und legte die Hände trichterförmig um den Mund. »Dann will ich anfangen!« Ihre Stimme war in dem stillen Ballsaal deutlich zu hören. »Mein Herrscher, ich verehre Eure großen … Hände.«
    Um sie herum brachen die Leute in Gelächter aus. »Und ich Eure Größe.«
    »Ich auch!«
    »Mir gefallen Lord Wyndhams überragende Schultern!«
    Das Gelächter und der generelle Aufruhr wuchsen an, als die Leute sich in dieses Spiel der unanständigen Geständnisse steigerten. Was nicht wirklich das war, was Wyndham im Sinn gehabt hatte.
    Sobald es ihm möglich war, verließ Stanton das Podium
und suchte Lady Alicia am anderen Ende des Saals auf. Sie grinste ihn an. Ihr Vergnügen über seinen Fall stand ihr deutlich ins Gesicht geschrieben.
    »Ihr hattet recht«, zog sie ihn auf. »Ihr seid tatsächlich ein komplizierter Kerl.«
    Er schaute sie an, ohne dabei die Miene zu verziehen. »Und Ihr verhaltet Euch nicht gerade hilfreich.«
    Sie winkte ab. »Ach, Papperlapapp. Ihr wolltet Euch doch unters Volk mischen. Genau das tut Ihr jetzt.«
    »In diesem Irrsinn zu herrschen, soll gleichbedeutend sein mit ›unters Volk mischen‹?«
    »Das ist es, wenn alle glauben, Ihr spieltet eine Rolle, und es wäre nicht Euer wahres Ich, das einen Besenstiel verschluckt hat.«
    »Ich habe keinen Besenstiel ver…« Er brach mitten im Wort ab. Eher wollte er sich auf die Zunge beißen, als derart kindisch zu

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