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Gefährliches Begehren

Gefährliches Begehren

Titel: Gefährliches Begehren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Celeste Bradley
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sollte sogar einmal die Favoritin des Prinzregenten gewesen sein – aber schließlich kultivierten viele Damen dieses Gerücht, nicht wahr?
    Die drei waren die herrschenden Tigerinnen in diesem besonderen Dschungel, also setzte Alicia eine neugierige Miene auf und machte sich auf das Schlimmste gefasst. Sie hatte einen einzigen Vorteil in dieser Auseinandersetzung – es war ihre absolut egal, was diese eisig eleganten, kalten Brillanten von ihr dachten. Ihre Lippen verzogen sich zu einem breiten, süffisanten Lächeln.
    Lady Davenport kniff die Augen zusammen. Offenbar war sie von Alicias fehlender Unterwürfigkeit nicht gerade angetan. »Wie mildtätig von Wyndham, Euch aus Eurer traurigen Lage zu befreien.«
    »Mildtätig?« Alicia lächelte bei dem Gedanken. »Ganz im Gegenteil. Ich habe ihn finanziell ganz schön bluten lassen.«

    Lady Davenport schaute noch verdrießlicher. »Und er hat es freiwillig getan?«
    »Nein, ich würde eher sagen: erwartungsvoll oder …« Alicia lächelte, als erinnere sie sich gerne daran zurück. »Vielleicht wäre ›ungeduldig‹ der passende Ausdruck.«
    Jedes Wort davon war herrlich wahr, wenn auch nicht ganz in dem Sinne, wie Lady Davenport offensichtlich dachte.
    Alicia legte den Kopf schief. »Und meine traurige Lage? Meint Ihr die Lage, mir den Mann, mit dem ich das Bett teilen und meine Zeit verbringen will, selbst auszusuchen? Meint Ihr die Lage, über meine Finanzen selbst zu bestimmen oder mich keinen Deut darum zu kümmern, ob ich von zornigen Frauen, die ihre eigenen Männer nicht ausstehen können und sich nach einem einzigen meiner Tage ohne Restriktionen sehnen, akzeptiert oder geschnitten zu werden?«
    Lady Davenport verschluckte sich überrascht, während Cassidy und Abbot vor Verwirrung und – wenn Alicia sich nicht sehr täuschte – aufkommendem Neid blinzelten. Doch Alicia war noch nicht fertig.
    »Ja, ich bin frei, aber ich bin auch einsam. Unabhängig, jedoch zugleich unsicher. Selbst wenn ich Wyndham irgendwann einmal wirklich mögen sollte, wird er mich über kurz oder lang verlassen. Ihr mögt mich also verachten oder bemitleiden, es ist mir egal.« Sie zuckte die Achseln, war des Wortgefechts mit einem Mal überdrüssig. »Keine von uns ist wirklich frei.«
    Sie drehte sich um und wollte gehen, fand sich jedoch der breiten Fläche einer männlichen Weste gegenüber. Sie schaute auf. »Ach, hallo, Wyndham«, sagte sie erschöpft. »Erinnert mich daran, dass ich Euch ein Glöckchen um den
Hals hänge. Habt Ihr alles gehört oder muss ich irgendetwas wiederholen, das Ihr verpasst habt?«
    Wyndham schaute auf sie hinunter, dann hob er den Blick auf die drei Damen, die noch immer hinter ihr standen. Alicia war überrascht, einen Anflug finsteren Zorns auf seiner Miene zu entdecken.
    Er war um ihretwillen zornig? Bei dem Gedanken durchlief sie ein freudiger Schauer. Und doch, wenn es auch noch so verführerisch war zu glauben, er sorge sich um ihre Gefühle, so konnte sie doch nicht bestreiten, dass Wyndham ein sehr besitzergreifender Typ war. Er würde sich wahrscheinlich wegen eines schmutzigen Handabdruckes auf seiner blankpolierten Kutsche genauso aufregen.
    »Lady Davenport, Mrs Cassidy, Mrs Abbot.« Wyndhams knappe Verbeugung war schon fast beleidigend. »Ich nehme an, Ihr genießt den Abend?«
    Lady Davenport wollte antworten, doch Wyndham ließ sie nicht zu Wort kommen. »Wenn Ihr uns bitte entschuldigen wollt, es war sehr freundlich von Euch, Lady Alicia zu den Feierlichkeiten zu begrüßen. Ich nehme an, Ihr wart nicht zu schüchtern, um sie anzusprechen? Sie ist trotz ihres hohen Ranges ja sehr umgänglich, nicht wahr?«
    Lady Davenport zuckte vor Wut, aber die anderen beiden Damen sahen alarmiert aus. Lady Alicia, Tochter des Earl of Sutherland, gehörte einst wirklich einer zu hohen sozialen Schicht an, als dass man sie jemals angesprochen hätte, ohne vorgestellt worden zu sein … in der wirklich guten Gesellschaft.
    Offensichtlich verwirrt, knicksten die Damen eilig, obschon Lady Davenport an dieser höflichen Geste offenbar zu ersticken drohte, und murmelten ihre Abschiedsgrüße.

    Als sie weg waren, schaute Alicia zu Stanton auf. »Ihr habt sie vor mir knicksen lassen!« Sie schüttelte den Kopf. »Ihr wisst schon, dass ich dafür später bezahlen muss. Ihr hättet sie mir überlassen sollen.«
    »Damit ihre Unzufriedenheit Euch melancholisch werden lässt? Ich habe gehört, was Ihr gesagt habt, und habe Euer Gesicht gesehen, als Ihr

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