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Gefährliches Spiel der Versuchung

Gefährliches Spiel der Versuchung

Titel: Gefährliches Spiel der Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Pickens
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angesichts eines anstrengenden Tages sein soll. Ein großes Abenteuer. Wenn wir ihre Matratzen auf dem Fußboden ausrollen, können wir ihnen sogar weismachen, dass sie Piraten sind, die an Deck eines Schiffes übernachten dürfen.«
    »Whitehall sollte über ein Angebot an Sie nachdenken, Mylady«, bemerkte Orlov, »denn Ihr Talent, im rechten Augenblick ein ordentliches Seemannsgarn zu spinnen, das könnte sich als ausgesprochen wertvoll erweisen. Auf solche Fähigkeiten müssen Diplomaten oft zurückgreifen können, wenn sie delikate Situationen überstehen wollen.«
    »Mein Talent, anderen Leuten frech ins Gesicht zu lügen, ist längst nicht so ausgeprägt wie Ihres. Und doch habe ich in meinem Leben anderen Menschen sicher genügend Märchen aufgetischt, um einigermaßen improvisieren zu können.«
    Der Stock pochte wieder auf den Boden, als Lady Octavia aufstand. Shannon schämte sich für ihre Mutlosigkeit. Sie zwang sich, die Schultern zu straffen. Was war nur los mit ihr? Noch nie hatte sie sich vor einem Kampf gefürchtet. Wenn überhaupt, war ihr Verlangen nach Taten zu getrieben gewesen, zu unbekümmert. Waghalsig.
    Wieder einmal fragte sie sich, ob Lord Lynsley nicht zu Recht anzweifelte, dass sie das Recht hatte, sich den Orden der Merlins anzuheften. Sie fuhr sich mit der Hand auf die Brust, berührte die versteckte Tätowierung, konnte fühlen, wie ihr Herz schlug, unsicher, stockend. Dabei hatte der Marquis sie gemahnt, dass die Pflicht leidenschaftslose Entschlossenheit verlangte.
    Ihre Finger klammerten sich um den schmalen silbernen Falken an der zarten Halskette. Nichts erinnerte sie stärker an die Academy und all das, wofür sie stand. Sofia hatte sie für wert erachtet, die Kette zu tragen. Nein, keinesfalls durfte sie ihre Freundin enttäuschen. Oder sich selbst.
    »Bereit zum Aufbruch?« Aus Orlovs Blick sprach eine unausgesprochene Frage, die weit tiefer reichte.
    Shannon stellte ihren Whisky beiseite. »Ich werde die Kinder wecken und die Decken zusammenraffen, während Sie prüfen können, ob die Türen und Riegel im Treppenhaus auf dem Weg zum Turm gut funktionieren.«
    »Ich werde mich um die Fensterverriegelung kümmern«, meinte Lady Octavia. »Und vielleicht ein paar Kännchen Öl bestellen.« Der Spazierstock wackelte, die Witwe schnaubte. »Hmm. Soll der Kerl nur versuchen, diese Mauern zu durchbrechen!«
    »Sogar der Teufel persönlich würde es sich gut überlegen, den Kampf mit uns aufzunehmen.« Orlov lächelte. »Ich an seiner Stelle würde es ganz bestimmt nicht wagen.«
    »Ich werde zusätzliche Decken in das Zimmer mitbringen«, schlug Shannon vor, »und die erste Wache übernehmen.«
    »Sind Sie sicher?«
    Sie warf ihm nicht vor, dass er Zweifel hegte, ob sie wohl genügend bei Kräften war. Er war viel zu klug, um ihre Selbstzweifel nicht bemerkt zu haben. Aber weder der Kamerad noch der Feind durften etwas anderes als unbeugsamen Mut erkennen.
    »Ich bin bereit.« Ich bin ein Merlin. Shannon wollte allen beweisen - auch sich selbst - dass sie sich ihre Schwingen verdient hatte.
    Dieses E-Book wurde von der "Osiandersche Buchhandlung GmbH" generiert. ©2012

19. Kapitel
 
    D ie Riegel und Schlösser sind sicher. Zusätzlich habe ich einen zweiten Riegel an der Tür zum Turm angebracht.« Orlov ließ das Licht der Kerze aus dem Fenster scheinen und prüfte, ob die Riegel vorgeschoben waren. »Die Kinder?«
    »Sicher in Lady Octavias Schlafzimmer verwahrt«, antwortete Shannon. »Obwohl ich nicht dafür garantieren kann, dass sie in dieser Nacht ein Auge zutun werden.«
    »Überlassen Sie das Ruder einfach der Witwe. Sie wird schon für Ordnung sorgen.« In die Ecke des kleinen Salons, der sich am Fuße der Treppe zum Turm befand, war eine Matratze ausgelegt worden. Orlov setzte sich neben Shannon, Schulter an Schulter, den Rücken gegen die weiß gestrichene Mauer gelehnt. »Sie hat ein Buch über karibische Piraten gefunden, das selbst die blutrünstigsten Freibeuter in den Schlaf gruselt. Garantiert.«
    »Angst ist wirklich das Letzte, was die Kinder jetzt gebrauchen können.« Selbst in Shannons Ohren klang es so, als würde ihre Stimme jeden Moment versagen.
    »Shannon, die Kinder sind robust und widerstandsfähig.«
    »Glauben Sie, ich nicht?«
    »Das habe ich nicht gesagt.«
    »Das müssen Sie auch nicht.« Shannon rückte fort, sodass er sie nicht mehr berührte, und zog die Knie dichter an den Oberkörper, obwohl sie nicht die Hoffnung hatte, sich unsichtbar

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