Gefährliches Spiel
Notwendigkeit zum Plaudern sah. Es lag etwas Magisches in der Luft, und Worte, die falschen Worte, konnten die Magie zerstören.
Nick griff hinüber und nahm ihre Hand, führte sie an seinen Mund und drückte einen Kuss in ihre Handfläche. Sie war so aufgeregt gewesen, dass sie vergessen hatte, Handschuhe anzuziehen. Sein Atem war heiß wie Dampf, und dieser kleine Kuss berührte ihr tiefstes Inneres. Er legte ihre Hand zurück in ihren Schoß. Sie schloss die Finger über dem Kuss und wartete mit klopfendem Herzen auf das, was das Leben als Nächstes für sie bereithielt.
Sie schienen in einer magischen Seifenblase gefangen zu sein. Etwas Großes, etwas Wundervolles würde gleich passieren, und dies war der Moment kurz davor. Die Luft war erfüllt mit Erwartung. Selbst das Wetter spielte mit, als wüsste es, dass dies eine ganz besondere Nacht war.
Charity hasste schlechtes Wetter, aber das hier war nicht schlecht – es war bezaubernd. Große, dicke Schneeflocken fielen aus dem Himmel, legten sich sanft auf den Boden und bildeten eine dünne Decke. Die Sicht war nicht gut, aber das schien egal zu sein, als das große Auto langsam die Straße entlangglitt. Sie befanden sich in einer Schneelandschaft, völlig abgeschnitten vom Rest der Welt.
Ohne dass Charity noch weitere Anweisungen geben musste, fand Nick mit untrüglicher Sicherheit irgendwie den Weg zu ihrem Zuhause. Der Wagen glitt die Auffahrt hinauf und Nick stellte den Motor ab.
Die Straßenlaterne drei Meter entfernt gab gerade genug Licht, dass sie sein Gesicht erkennen konnte, als er sich ihr zuwandte, einen starken Arm über das Lenkrad gelegt. Er lächelte nicht, versuchte nicht, sich mit Charme den Weg in ihr Bett zu erschleichen. Sein Gesicht sah sehr ernst aus, die Haut über seinen Wangenknochen gespannt, die Augen intensiv, selbst in der Dunkelheit des Wagens.
„Also“, sagte er mit leiser Stimme, „wie ist es nun mit der Tasse Kaffee, die Sie mir versprochen haben?“
Sie wartete einen Moment, weil ihr Herz hämmerte und ihr Hals sich eng anfühlte. Sie öffnete den Mund, stellte aber fest, dass keine Worte herauskamen. Kein einziges. Selbst wenn sie Worte gehabt hätte, fehlte ihr der Atem, sie auszusprechen. Die Aufregung hatte einen Feuerball in ihrer Brust entzündet, der es ihr unmöglich machte, ein Wort zu sagen.
Also nickte sie.
In der nächsten Sekunde war er an der Beifahrertür und half ihr mit einer starken Hand aus dem Auto. Sie standen für einen Moment neben dem Wagen. Nick musste den elektronischen Schlüssel gedrückt haben, denn hinter ihr schlossen sich alle Türen des Lexus mit einem leisen, teuer klingenden Klick. So ganz anders als der blecherne Ton, den ihr eigenes Auto dabei von sich gab.
Er stand ihr so nah, dass sie den Kopf zurücklegen musste, um in seine Augen zu sehen, die sie anblickten. Große weiche Schneeflocken berührten ihr Gesicht wie kleine kalte Küsse, aber ihr war so heiß, dass sie sofort schmolzen.
Es herrschte eine unnatürliche Stille, als wartete die ganze Welt darauf, dass sie den Sprung ins Unbekannte wagen würden. Sie lebte in einer ruhigen Straße, das stimmte, aber in diesem Moment waren überhaupt keine Geräusche zu hören. Sie hätten der letzte Mann und die letzte Frau auf Erden sein können.
Er beugte sich langsam zu ihr herunter. So langsam, dass sie hätte protestieren oder den Kopf wegdrehen können, wenn sie es gewollt hätte. Aber der Gedanke kam ihr gar nicht. Sie stellte sich vielmehr ein wenig auf die Zehenspitzen, um ihm auf halbem Weg begegnen zu können.
Nick behielt seine Hände an den Seiten seines Körpers, also tat sie das auch, auch wenn sie ihre Fingernägel in ihre Handflächen bohren musste, um sich davon abzuhalten, nach ihm zu greifen. Schon den ganzen Abend wollte sie ihn berühren, diesen Körper unter dem seriösen Anzug, der so gar nicht zu einem Geschäftsmann passen wollte.
Ihre Lippen trafen sich. Ohne darüber nachzudenken, öffnete Charity ihre Lippen für ihn, während sich ihre Augen schlossen. Sie wollte, dass nichts sie von dem Gefühl ablenkte, von seinem Mund auf dem ihren, heiß und gleichzeitig weich. Als seine Zunge die ihre berührte – nicht mehr als ein schnelles Streicheln –, fühlte sie es bis in die Zehenspitzen. Sie spürte es besonders zwischen ihren Beinen.
Oh mein Gott. Ein sanfter Kuss, sie berührten sich nur mit ihren Lippen, und Charity war erregter, als sie es je zuvor in ihrem Leben gewesen war.
Nick drehte den
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