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Gefährliches Spiel

Gefährliches Spiel

Titel: Gefährliches Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Marie Rice
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Erektion nicht zu bemerken, selbst durch seine Hose und seinen Mantel. Als sie diese harte, stählerne Säule fühlte, zogen sich die Muskeln ihres Magens zusammen und ein Schauer lief über ihren Körper.
    Eine Sekunde später lagen sein Schal und ihr Mantel auf dem Dielenboden und er hielt ihren Kopf in seinen Händen, während er sie küsste. Tiefere Küsse jetzt, härter, länger. Köstlich, endlos, elektrisierend.
    Charity stand leicht auf den Zehenspitzen, hielt seine massiven Handgelenke, als er seinen Kopf hob und sein hypnotisierender kobaltblauer Blick sich in ihrem verfing. Seine schmalen Nasenlöcher waren leicht geweitet, seine Wangenknochen unter seiner tief gebräunten Haut gerötet. Sein wunderschöner Mund war dunkel und feucht. Doch auch wenn er offensichtlich erregt war – seine Erektion, die sich gegen ihren Bauch presste, war der lebhafte Beweis dafür –, sah er aus, als hätte er sich vollkommen unter Kontrolle.
    Anders als sie selbst. Charity fühlte sich, als würde sie schmelzen. In ihrem Inneren vibrierte es, ihr war schwindelig vor Verlangen. Ein enges Band, das ihre Brust zu umspannen schien, erschwerte ihr das Atmen. Das Einzige, was sie aufrecht hielt, waren ihre Hände an seinen Handgelenken. Sonst wäre sie schon lange als kleine Pfütze zu seinen Füßen geendet.
    Irgendwo in der Ferne klingelte etwas, irgendeine Art Glocke. Nun, das passte. Eine fröhlich schlagende Glocke war der passende Soundtrack zu dem, was in ihrem Inneren passierte. Ihr verwirrtes Gehirn brauchte fast eine ganze Minute, um zu begreifen, dass das Telefon klingelte. Der Anrufbeantworter in ihrem Wohnzimmer sprang an, und sie konnte ihre eigene Stimme hören, die den Anrufer bat, eine Nachricht zu hinterlassen. Was auch immer es war, es konnte nichts Wichtiges sein, weil sie nur einen Klick hörte, als der Anrufer auflegte.
    Gott sei Dank war es nicht Onkel Franklin, der wegen noch eines weiteren Problems mit Tante Vera anrief. Charity hätte gerne geglaubt, dass sie den Zauber dieses Moments brechen würde, brechen konnte, wenn ihr Onkel und ihre Tante sie brauchten, aber sie war froh, dass sie das nicht beweisen musste.
    Nick benahm sich, als hätte das Telefon überhaupt nicht geklingelt. Er sah sie eindringlich an, sein Blick unverwandt auf ihr Gesicht gerichtet, als wenn er etwas suchte. Was auch immer es war, es gehörte ihm.
    „Charity“, sagte er mit tiefer Stimme und hielt dann inne. Er musste nichts weiter sagen. Es war klar, was er wollte. Jede Faser seines Körpers drückte Verlangen aus.
    Es gab nur eine mögliche Antwort.
    „Ja“, flüsterte sie.
    Wassily Worontzoffs Villa
    Wassily benutzte einen Eingabestift, um Charitys Nummer zu wählen, und lauschte mit wachsender Ungeduld dem anhaltenden entfernten Läuten, dann ihrer bezaubernden Stimme, die ihn bat, eine Nachricht zu hinterlassen. Er wollte keine Nachricht hinterlassen, er wollte mit ihr reden.
    Sie war nicht zu Hause. Warum war sie nicht zu Hause? Wo war sie?
    Charity ging nur selten aus. Es war natürlich möglich, dass sie bei ihrem Onkel und ihrer Tante war, aber sie hatte schon den vorigen Abend mit ihnen verbracht. Und sie waren so alt, dass sie um sechs Uhr aßen und um neun im Bett waren. Jetzt war es schon fast zehn.
    Wassily beendete den Anruf mit einem Stirnrunzeln. Seine klauenartige Hand schwebte noch einen Moment über dem Hörer, aber er wagte es nicht, ein weiteres Mal anzurufen. Er musste sich seine Anrufe bei Katya – bei Charity! – einteilen.
    Er beschränkte sich auf zwei Anrufe in der Woche und teilte sich auch ihre Treffen genau ein. Nur zwei-, dreimal im Monat. Mehr wagte er nicht. Noch nicht.
    Aber bald.
    Sie hatten sich diesen Monat schon einmal zum Tee getroffen, und einmal war er in der Bibliothek vorbeigegangen, um ihr ein Päckchen Piroschki zu bringen, die er speziell für sie in Moskau bestellt und eingeflogen hatte. Sie wusste das natürlich nicht. Er hatte ihr gesagt, dass ein Freund ihm mehrere Packungen mitgebracht habe und dass zu viele süße Sachen nicht gut für seine Gesundheit seien.
    Und dann war da natürlich die Soiree, die er am Donnerstag geplant hatte. Seine Soireen waren für sie, nur für sie. Er liebte Musik, aber er hatte eine riesige CD-Sammlung, und er konnte jederzeit hinunter nach New York oder Boston, wenn er Livemusik hören wollte. Vor allem New York hatte sich in dieser Hinsicht als sehr befriedigend erwiesen. Er besaß ein Apartment an der Park Avenue, das einer

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