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Gefährliches Spiel

Gefährliches Spiel

Titel: Gefährliches Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Marie Rice
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Höhle kamen, aus der Finsternis vor aller Zeit.
    Dies war ein Irrtum. Er war Wassily Worontzoff. Trockne deine Tränen in Moskau war ein Bestseller. Eine seiner Kurzgeschichten war verfilmt worden, und der Film hatte in Venedig einen Goldenen Löwen gewonnen. Er war für das Fernsehen interviewt worden, von einer ganzen Zahl brandneuer Sender, die die sowjetische Gesellschaft öffneten. Er war mit der neuen Generation von Geschäftsmännern per Du, und mit allen Lieblingen der Medien. In Frankreich hatten sie ihm den Titel Chevalier de la République verliehen.
    Er musste jemanden kontaktieren, dies alles hier aufklären, dachte er, als ihm die Schläger seine Hose zuwarfen und ihn mit noch nacktem Oberkörper in den Gang zerrten.
    Doch dann blieb sein Herz stehen, blieb einfach stehen, als der dritte Offizier zurück in die Wohnung ging und eine immer noch schreiende Katya hinauszerrte.
    Sein Blick traf den ihren und hielt ihn fest.
    Der große sowjetische Skorpion starb, aber sein giftiger Stachel hatte immer noch die Macht, Leben zu vernichten. Man würde ihn antisowjetischer Propaganda beschuldigen – was ein Witz war, so wie die Sowjetunion soeben zerfiel. Täglich brachen neue Teile wie Schollen von großen Eisbergen von ihr ab und trieben im Gezeitenstrom der Geschichte davon.
    Man würde ihn beschuldigen und zu einem Aufenthalt im Gefangenenlager verurteilen, ein sicheres Todesurteil. Ein langsames, schleichendes Todesurteil. Lebend kam da niemand wieder raus.
    Und nun hatten sie Katya. Dies war schlimmer als sein schlimmster Albtraum.
    Er hatte gedacht, vom KGB verschleppt zu werden, wäre das Schlimmste, was ihm passieren konnte. Aber er hatte sich geirrt.
    Vor Wut schreiend und jeden einzelnen Schritt kämpfend, verzweifelt bemüht, Katya zu schützen, war er aus dem Gebäude hinaus auf den Arbat und in eine wartende Limousine gezerrt worden.
    Es war der 12. Dezember 1989.
    Der Tag, an dem Wassily Worontzoff starb.

 
    6
    Ja!
    Nick hatte gewusst, dass die Antwort auf seine ungestellte Frage Ja sein würde. Dass sie eingewilligt hatte, noch einen Kaffee bei ihr zu trinken, war die weibliche Verschlüsselung der Frage: Willst du mit mir schlafen? Und die Antwort war Ja. Ja, verdammt noch mal!
    Nick konnte an nichts anderes denken, während er sie nach Hause fuhr. Sie hatte eine Wegbeschreibung gemurmelt, aber er brauchte sie nicht. Er war während der Überwachungsarbeit so häufig zu ihrem Haus gefahren, dass er den Weg blind gefunden hätte.
    Und nun, nachdem er einen Abend mit Charity verbracht hatte, war er vermutlich in der Lage, sie blind zu finden, einfach indem er ihrem Geruch folgte. Sie verströmte einen solch verführerischen Duft. Das ganze Auto war davon erfüllt. Irgendein frühlingshaftes Parfüm vermischt mit Shampoo und Seife und warmer Frau. Einzigartig, berauschend.
    Im Auto hatte allein ihr Duft schon gereicht, um seinen Schwanz in Aufregung zu versetzen, er hätte keine weitere Stimulation gebraucht. Zum Glück trug er seinen teuren Kaschmirmantel.
    Nick war ein guter Stratege. Er setzte Ziele und überlegte, wie er sie mit den zur Verfügung stehenden Mitteln erreichen konnte. Dies war die Vorbereitungsphase, direkt vor dem Angriff. Dies war der Zeitpunkt, an dem sein Körper sich für den Kampf bereitmachte. Seine Sinne waren aufs Äußerste gespannt, sein Pulsschlag ging runter, und er sah und hörte mit ungewöhnlicher Klarheit.
    Die nächste Phase war entscheidend. Er musste sie dazu bringen, ihm zu vertrauen. In der Regel ging das am leichtesten, wenn er mit der Frau schlief – das wusste er aus Erfahrung. Also sollte er sie langsam in Richtung Bett lenken.
    Nick wusste genau, wie ihm das gelingen würde. Er würde sie zu ihrer Tür bringen, dann ein sanfter Kuss, bevor sie sie öffnete, nur um das Eis zu brechen, ein weiterer Kuss, nachdem sie die Drinks eingeschenkt hatte. Auf der Couch sitzen, der Musik zuhören, die sie angemacht hatte, unverfänglich plaudern. Ein weiterer sanfter Kuss, dann noch einer, intensiver diesmal, mit ein wenig Zunge … Alles langsam, mit Stil, sodass sie Zeit hatte, sich an ihn zu gewöhnen.
    Er war geübt darin. Er hatte es unzählige Male zuvor getan. Beim Sex behielt er immer einen kühlen Kopf. Zur Hölle, beim Sex mit Consuelo hatte er in Gedanken ganze Abschnitte des Armeehandbuchs zitieren können, während er versuchte, nicht zusammenzuzucken, wenn sie ihre rasiermesserscharfen Klauen in seinen Rücken grub. Eiskalt zu bleiben, während

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