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Gefährliches Talent: Kriminalroman

Gefährliches Talent: Kriminalroman

Titel: Gefährliches Talent: Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aaron Elkins , Charlotte Elkins
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Chris wach war, und wenn sie wegdöste, dachte Alix einfach nach. Es gab so viel, über das sie sich Gedanken machte. Sie hatte kurz überlegt, ob diese verrückte Verfolgungsjagd vielleicht bedeuten könnte, dass Liz doch nichts mit der Explosion in der Casita zu tun hatte. Schließlich war sie schon zwei Tage tot, also musste jemand anderes hinter diesem erneuten Mordversuch stecken. Aber war es nicht zu weit hergeholt, dass zwei Leute ihr nach dem Leben trachteten? Sie musste allerdings immer noch an Liz’ überraschten Ausruf denken: »Was machen
Sie
denn hier?« Die Explosion war eindeutig Liz’ Machwerk oder zumindest war sie in die Sache verwickelt gewesen.
    Wer also steckte hinter diesem neuen Mordversuch? Nicht die beiden Schwachköpfe, so viel stand fest. Aber wer außer Liz sollte ein Interesse daran haben, sie aus dem Weg zu räumen? Derjenige, der Liz umgebracht hatte (wahrscheinlich der große, bärtige Kerl, der sie umgerannt hatte), war auf jeden Fall ein Kandidat, aber aus welchem Grund sollte er
sie
umbringen wollen? Es hatte etwas mit dem Bild zu tun, davon war sie nach wie vor überzeugt, trotzdem wusste sie nicht,
warum
? Damit sie es nicht als Fälschung entlarvenkonnte? Das schien naheliegend, aber rechtfertigte es wirklich einen Mord? Derjenige, der es verschachern wollte, konnte es sich doch einfach wiederholen, sobald die Polizei es freigab, es ein paar Jahre behalten und dann anderswo anbieten – in Idaho, Montana oder Georgia –, irgendwo weitab vom normalen Kunstbetrieb, wo es sich, ohne Verdacht zu erregen, verkaufen ließ. Etwas umständlich, aber weit weniger umständlich oder riskant als Mord. Oder er hätte …
    Fast ohne es zu merken, war sie aufgestanden. Vom Fenster im ersten Stock schaute sie geistesabwesend hinunter auf den Parkplatz. Schließlich merkte sie, dass sie auf einen Transporter starrte, der gerade eingeparkt hatte und aus dem jetzt zwei Männer stiegen. Sie musste zweimal hinschauen.
    »Chris, bis du wach?«, fragte sie über die Schulter. Nach allem, was sie gemeinsam durchgemacht hatten, fand Alix, war es an der Zeit, sich zu duzen.
    »Wach?«, antwortete Chris benommen. »Hmm, ich bin mir nicht sicher. Ich muss erst mal drüber nachdenken. Warum?«
    »Weil ich an deiner Stelle ein bisschen Lippenstift auflegen würde, aber nur, wenn du wach bist.«
    »Lippenstift? Warum das denn?«
    »Weil du Besuch bekommst?«
    »Besuch?« Sie kicherte. Ganz untypisch für sie. »Ich plappere alles nach, merkst du das? Tut mir leid, ich bin noch ganz benebelt von dem Zeug, das die mir gegeben haben. Also wer kommt mich denn besuchen?«
    »Nun, ich sehe zwei Männer, die gerade aus einem Transporter gestiegen sind …«
    »Aus einem …«
    »Aus einem Mietwagen. Und sie gehen ins Krankenhaus. Der eine sieht deinem Piloten verteufelt ähnlich.«
    »Meinem … meinst du … meinem … meinst du CRAIG? Craig ist HIER?« Mit einem Schlag war sie hellwach. Sie saß kerzengerade im Bett. »Wo ist mein Spiegel?«, fragte sie panisch. »Wo ist mein Kamm, mein Lippenstift, mein … Alix, wo sind meine Sachen? Schnell, gib mir deine Handtasche! Das ist ein Notfall!«
    »Würde ich ja gern, aber meine Tasche befindet sich mittlerweile wahrscheinlich dreißig Kilometer weiter flussabwärts.« Das erinnerte sie daran, dass sie unbedingt wegen Führerschein, Kontokarte und dem ganzen Zeug telefonieren musste. Und das zusätzlich zu all dem anderen Stress! Während sie redete, ging sie an den Schrank des Einzelzimmers, wo sie Chris’ Handtasche fand. »Bitte schön«, sagte sie und warf sie aufs Bett.
    Chris griff hinein, holte einen kleinen Spiegel raus und betrachtete ihr Gesicht. Sie war entsetzt. »Oh Gott,
beide
Augen blau? Ich sehe aus wie ein Waschbär! Und meine Nase! Die ist ganz, ganz …«
    »Na ja, wegen der blauen Augen kann man nichts machen, aber deine Nase sieht gar nicht so schlimm aus …«
    »Nicht so
schlimm
? Meine Nase sieht aus wie eine … eine Steckrübe!«
    »Hmm, eher wie eine Rote Bete«, konnte sich Alix nicht verkneifen. »Die Farbe, weißt du?«
    »Alix!
«, jammerte Chris.
    »Ach, Chris, ganz so furchtbar ist es wirklich nicht. Wenn du dir die Haare ein bisschen kämmst, dir die Lippen schminkst …«
    Chris war schon dabei, Lippenstift aufzutupfen. »Oh, und dieses schreckliche Nachthemd, das die mir verpasst haben! Wie soll man darin gut aussehen? Kannst du ihn nicht abfangen, damit er nicht hier reinkommt?«
    »Chris, wenn er sich so

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