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Gefährliches Talent: Kriminalroman

Gefährliches Talent: Kriminalroman

Titel: Gefährliches Talent: Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aaron Elkins , Charlotte Elkins
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dachte …«
    »Ja, sie hatte keinen Cent mehr. Sie hatte sich mit der Galerie total übernommen und ein paar katastrophale Investitionen gemacht. Sie hatte jede Menge Kredite und stand seit Jahren immer knapp vor der Zahlungsunfähigkeit. Seit Kurzem hatte sie auch noch Riesenschulden bei einem Kredithai aus Phoenix.« Er schüttelte mit dem Kopf. »Ziemlich dumm von ihr.«
    »Verstehe«, sagte Alix nachdenklich. »Kein Wunder, dass sie angefangen hat zu trinken.«
    »Und der Alkoholkonsum hat sicher ihr Urteilsvermögen getrübt. Wie Mendoza sagt: Wie wäre sie sonst auf die hirnrissige Idee gekommen, Sie umzubringen? Als hätte das irgendwas an ihren Problemen geändert.«
    Jetzt war Alix allerdings überrascht. »Moment mal. Lieutenant Mendoza glaubt, dass sie hinter der Explosion steckte? Aber er hat mich praktisch ausgelacht, als ich davon angefangen habe.«
    »Das war mal. Jetzt sieht er die Sache anders.« Er erzählte ihr von Liz’ Anruf in der Hacienda Encantada. »Wahrscheinlich hatte sie nicht damit gerechnet, dass Chris ihre eigene Sachverständige mitbringt …«
    »Ja, wahrscheinlich hat sie erst kurz zuvor davon erfahren. Noch ein paar Tage vorher wusste ich es ja selbst noch nicht.«
    »Sie hatte also nicht viel Zeit. Sie konnte sich ausrechnen, dass Sie das Bild als Fälschung entlarven, deshalb musste sie Sie loswerden, bevor Sie das Geschäft ruinieren konnten. Und deshalb der Mordversuch. Keine sehr kluge Entscheidung, aber zu dem Zeitpunkt konnte sie wahrscheinlich sowieso nicht mehr klar denken.«
    »Nein. Nun gut, das erklärt, warum Liz mich vorgestern umbringen wollte. Aber wer hat versucht, mich heute Morgen umzubringen? Und warum?«
    »Woher wissen Sie, dass sie es nicht auf Chris abgesehen hatten?«
    »Glauben Sie das etwa?«
    »Nein, es ging schon um Sie. Aber warum, daran arbeiten wir noch.« Dann verstummte er.
    »Ich habe mir selbst so meine Gedanken darüber gemacht«, sagte Alix. »Und ich kann mir einfach keinen Reim darauf machen.«
    »Vielleicht haben alle, die in die Sache verwickelt sind, ein Alkoholproblem«, sagte er mit einem schwachen Lächeln.
    »Aber trotzdem … Die hatten also Angst, dass ich merke, dass das Bild eine Fälschung ist. Na und? Warum haben sie’s nicht einfach vom Markt genommen, abgewartet und dann versucht, es anderswo an den Mann zu bringen? Oder falls es sie nervös gemacht hat, hätten sie es einfach verbrennen können, keinen Gedanken mehr dran verschwenden und sich dem nächsten Schwindel widmen. So würde ich das machen. Ich würde nicht rumlaufen und Leute umbringen.«
    »Freut mich zu hören.« Er witzelte zwar, aber sie konnte sehen, dass er sie ernst nahm.
    »Und dann ist da noch Liz«, fuhr sie angespornt fort. »Wenn sie hinter allem steckte oder zumindest beteiligt war, warum wurde dann
sie
ermordet? Nach allem, was sonst noch passiert ist, kann ich mir nicht vorstellen, dass es einfach nur Pech war und sie jemanden überrascht hat, der das Bild stehlen wollte. Und warumüberhaupt stehlen? Es ist doch eine Fälschung … Puh, mir brummt schon der Schädel.«
    »Es ist schon verwirrend, aber in einem Punkt haben Sie absolut recht: Es hat alles etwas mit dieser Fälschung zu tun. Oder damit, dass Sie das Bild als Fälschung erkannt hätten.«
    »Mit dieser
Fälschung
? Glauben Sie jetzt etwa auch, dass es eine Fälschung ist? Mann, in nur einem Tag hat sich aber eine Menge getan.«
    »Nun, Mendoza sagt, Sie hätten ihn gestern angerufen und kaum noch einen Zweifel.«
    »Und darauf verlassen Sie sich? Gestern in der Asservatenkammer haben Sie mir aber nicht getraut.«
    »Nein, nein, nein«, sagte er und lächelte wieder. Ein neckisches Lächeln. »Der verachtenswerte Roland de Beauvais traute Ihnen nicht. Special Agent Ellesworth vertraut Ihnen bedingungslos. So sehr sogar, dass er Sie bei seinem Streben nach Recht und Gerechtigkeit zurate ziehen möchte.« Der schelmische Ausdruck schwand aus seinem Gesicht. »Ich meine es ernst, Alix. Sie könnten mir bei diesem Fall eine große Hilfe sein. Es würde allerdings zwei Tage in Anspruch nehmen.«
    Pass jetzt bloß auf
, warnte eine innere Stimme, aber sie wusste bereits, dass sie es tun würde, gleichgültig, worum es sich handelte. Nicht nur ihm ging es um Recht und Gerechtigkeit. Alix war nur ganz knapp zwei Mordanschlägen entgangen und außerdem war ihre Traumkarriere schon vorbei, bevor sie richtig angefangen hatte. Wenn sie also Ted und Mendoza irgendwie helfen konnte – egal

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