Gefährliches Verlangen
jemals besessen – aber sie gönnte es auch keiner anderen, vor allem aber nicht Katelyn Snow, diesem verdammten Miststück. Sie hasste Katelyn abgrundtief, denn sie war es gewesen, die in ihr Leben eingedrungen war und alles zerstörte, was sie sich jemals erträumt hatte. Sie war es, die ihr den Mann weggenommen hatte, den sie geglaubt hatte zu lieben, dem sie aus voller Überzeugung als Sklavin gedient und dem sie bedingungslosen Gehorsam gelobt hatte. Und Rose hatte wirklich alles für Simon Crow getan, um sein Herz zu gewinnen, auch wenn ihre Bemühungen vollkommen vergeblich waren. Simon war ihr Dom gewesen und sie seine treue Sklavin. Gehorsamkeit, Demut, Hingabe, ja, das alles zeichnete sie als ausgezeichnete Sub aus, und dennoch hatte er sich für eine andere entschieden. Für eine Frau, die ihm all das nicht geben konnte, was sie ihm gab. Er hatte sich für jemanden entschieden, der eindeutig nicht zum Sklavenleben geboren und laut James auch zu nichts zu gebrauchen war. Aber Rose, ja, sie war die geborene Sklavin. Verstand es prächtig, Männer glücklich zu machen. Und auch, wenn Rose Simon nicht wirklich geliebt hatte, sondern sich vielmehr von seinem Bankkonto hatte blenden lassen [dessen Wert sie nur erahnen konnte], war es genau das gewesen, wonach sie immer schon gestrebt hatte. Rose wollte in Reichtum leben. Rose wollte ihr Leben genießen und sich in ihrer Lust und dem Luxus, der sie umgab, verlieren.
Aber Simon hatte nicht nur Rose’ Herz gebrochen, eigentlich war es ja vielmehr ihr Stolz gewesen, den er durch seine Abweisung verletzt hatte. Rose hatte sich durch die Zurückweisung von Simon gekränkt gefühlt und trachtete mit jedem Atemzug nach Rache. Und wo war jetzt ihre Rache? Sie hatte es vermasselt, saß nun hier wie ein gefügiges, dressiertes Hündchen, angekettet an James Starks’ luxuriöses Bettchen. Gott verdammt, welche Schmach! O ja, Rose bereute es in diesem Augenblick sehr, sich mit Katelyn und Simon nicht arrangiert zu haben, als sie die Möglichkeit noch dazu gehabt hatte. Denn dort hatte sie sich immerhin als freier Mensch bewegen können, was ihr nunmehr nicht mehr gestattet war. War es das wirklich alles Wert? Der Sex. Die Exzesse. Die Orgien. Die Tausend Orgasmen. Sah so ihre Zukunft aus? Sie wusste es nicht.
Natürlich hatte sich Rose nur eingeredet, dass sie Simon liebte, das war ihr nun klar. Aber ein anderes Leben als das einer Sklavin kannte sie eben nicht. Und Simon Crow war immer gut zu ihr gewesen. Sie hatte ihre Safewörter gehabt, konnte ihm immer Einhalt gebieten. Er war niemals zu weit gegangen, wobei Rose ihre Grenzen gerne für ihn neu abgesteckt hätte und auch oft genug Schmerzen darüber hinaus ertragen hatte, nur um ihm gefallen zu haben. Schließlich wollte sie seine Sklavin #1 auf Lebzeiten bleiben. Doch am Ende war das nur ein schöner Traum von ihr gewesen, der verpuffte, als Katelyn Snow in ihr Leben getreten war. Katelyn! Schon wieder dieser gottverdammte Name! Wird er sie nun ein Leben lang verfolgen? Sie hoffte inständig, dass dieser Name irgendwann verblassen würde wie all ihre Träume und Hoffnungen. Sie wollte es nicht zulassen, dass Katelyn ihren Verstand immer noch mehr vergiftete. Der Groll, den sie einstmals gegen Katelyn gehegt hatte, verflüchtigte sich zwar langsam, dennoch wollte sie diese Frau nicht gänzlich vergessen, die ihr ihr Leben gestohlen hatte. Nichtsdestotrotz wünschte sie sich, sie hätte sich mit ihr arrangiert. Vielleicht hätte sie es versuchen sollen. Vielleicht hätte es sogar geklappt. In diesem Moment bereute Rose ihre Tat zutiefst.
Schließlich war Simon sehr großzügig gewesen. Außerordentlich gut im Bett war er auch. Und er hatte sie immer vollends befriedigt, wenn er ihr gestattet hatte zu kommen; und er hatte als ihr Dom die Peitsche geschwungen wie kein anderer. Rose sehnte sich regelrecht nach den Züchtigungen durch Simon Crows Hand. Er war ein wahrer Meister darin.
James Stark hingegen war das genaue Gegenteil. Er war ein Sadist! Ein perverses Schwein. Zwang sie zu Dingen, die sie Simon niemals gewährt hätte. Safewörter waren für James ein Fremdwort. Sie existierten für ihn schlichtweg nicht. Und obwohl sie der Sog seiner Perversionen immer tiefer in den Abgrund riss, ging sie förmlich darin auf. Lechzte ständig nach mehr.
Während Rose über ihr Leben nachdachte, kauerte sie sich auf dem Boden zusammen und schlang die Arme um ihre Beine. Es fröstelte sie allmählich. Richtige Kleidung
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